Wie wollen wir im Alter leben?
Wenn am Donnerstag der Roetgener Gemeinderat zur Sondersitzung zusammen kommt, dann wird darüber beraten, ob der Bebauungsplan zu Um- und Ausbau des Seniorenheims an der Jennepeterstraße vorangetrieben werden soll. »Bislang haben wir uns enthalten, aber neue Erkenntnisse stellen uns die Frage, wie wir eigentlich im Alter leben wollen«, erklärt Ingrid Karst-Feilen. Die Ratsfrau von Bündnis´90/Die Grünen steht unter anderem dem Generationenausschuss der Gemeinde vor. »Kaum jemand möchte seinen Lebensabend in einem Pflegeheim verbringen, und doch tun es immer mehr Menschen, weil eine andere Betreuung nicht angeboten oder nicht zu bewältigen ist«, weiß der Grüne Bernhard Müller. In den Generationenausschuss wurden nun Institutionen wie GenoEifel, der Bürgertreff Roetgen, die Organisation »Zwischen Arbeit und Rente« sowie der Seniorenbeauftragte der Gemeinde eingeladen, um ein Konzept zu erarbeiten, wie man Menschen möglichst lange in seinen eigenen Wänden leben lassen kann. »Die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt ermöglicht andernorts eine gute Betreuung je nach Bedarf, warum also nicht auch in Roetgen«, fragt Karst-Feilen. Das würde automatisch den Bedarf an stationären Pflegeplätzen reduzieren. Schließlich haben aktuell 60 Prozent der Pflegebedürftigen Stufe drei oder weniger und seien daher durchaus zum eigenständigen Leben zu Hause - mit gewisser Unterstützung - fähig.