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Der Wolf kehrt zurück

Ausgehend von Osteuropa breitet sich der Wolf wieder in Deutschland aus und kehrt in alte Lebensräume zurück. Seit einigen Jahren gibt es auch in Nordrhein-Westfalen vereinzelte Hinweise auf durchziehende Wölfe. Drei Gebiete sind inzwischen offizielle Wolfsgebiete - neben Schermbeck und Senne gehört seit Anfang Juli 2019 auch das Gebiet »Eifel - Hohes Venn« dazu.

Dieses  ausgewiesene Wolfsgebiet umfasst eine Fläche von 505 Quadratkilometern - zusätzlich wurde eine Pufferzone im Umfeld mit einer Fläche von 1.261 Quadratkilometern ausgewiesen. Am 13. August, 29. September und 18. Oktober wurden im Hohen Venn bei Mützenich Schafe von einem Wolf getötet. Genetische Untersuchungen der Abstrichproben durch das Senckenberg Forschungsinstituts Gelnhausen haben nachgewiesen, dass es sich um dem Wolf mit der Kennung GW926m und die Wölfin mit der Kennung GW1943f handelte. Beide bewegen sich vorwiegend im belgischen Teil des Hohen Venn und haben dort zusammen ein Rudel gegründet. In den Morgenstunden des 6. August wurde im Nationalpark Eifel auf Gebiet der Gemeinde Simmerath bei Hirschrott ein Wolf beobachtet und gefilmt. Die Videoaufnahmen wurden von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft. Dieser Wolf ist relativ dunkel und kontrastreich gefärbt. Wahrscheinlich handelte es sich um dasselbe Individuum, das bereits am 28. Juli 2021 im Hohen Venn auf belgischer Seite im Bereich Bullange – Bütgenbach fotografiert werden konnte. Die belgischen Behörden gehen davon aus, dass es sich um ein neu zugewandertes Individuum handelt. Ob sich dieser Wolf dauerhaft in der Region aufhalten wird, bleibt abzuwarten. Die Auswertung von DNA-Spuren an einem am 10. September im Nationalpark Eifel, diesmal auf Schleidener Stadtgebiet bei Dreiborn gefundenen Rotwildkalb zeigte inzwischen, dass das Tier von einem Wolfsrüden mit der Kennung GW2391m getötet und befressen worden war. Aktuell bleibt abzuwarten, ob der Wolf im Gebiet bleiben wird oder weiterzieht. Nach den bundeseinheitlichen Monitoringstandards gilt ein Wolf als territorial, wenn er in Zeitraum von mindestens sechs Monaten in einem Gebiet individuell nachgewiesen wird. Wolfsterritorien haben in Deutschland eine Größe von durchschnittlich ungefähr 200 Quadratkilometer. Am 10. Oktober wurde an einem gerissenen Reh nahe Vossenack ebenfalls DNA eines Wolfs nachgewiesen. In dem Fall war eine Individualisierung nicht möglich, daher bleibt ungeklärt, um welchen Wolf es sich handelt.

Herdenschutz im Wolfsgebiet

Die Ausweisung als Wolfsgebiet ist insbesondere für Nutztierhalter von großer Bedeutung, denn das Land NRW fördert in diesen Bereichen vorbeugende Maßnahmen zum Herdenschutz. Während vom Wolf verursachte Tierrisse grundsätzlich finanziell ausgeglichen werden, werden in einem Wolfsgebiet zusätzlich auch Schäden an Schutzvorrichtungen sowie bestimmte andere Schäden übernommen.
Betriebe mit Tierhaltungen von Schafen und Ziegen sowie von Gehegewild in einem Wolfsgebiet können auch Fördermittel für vorbeugenden Herdenschutz beantragen - das gilt auch für den Bereich der umliegenden Pufferzone. Gefördert wird beispielsweise der Erwerb von Elektrozäunen sowie die wolfssichere Optimierung bestehender Zäune. Darüber hinaus kann in Wolfsgebieten auch die Anschaffung und Ausbildung von geeigeneten Herdenschutzhunden finanziell unterstützt werden. Versuchen Sie nicht, sich dem Wolf zu nähern, ihn anzufassen oder zu füttern!   
Laufen Sie nicht weg, am besten bleiben Sie stehen und warten ab, bis sich der Wolf zurück zieht.
Wenn man selbst den Abstand vergrößern will, langsam zurückziehen.
Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (laut ansprechen, in die Hände klatschen, mit den Armen winken).


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