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Kräfte in der Eifel, die entschleunigen

Sie sollen beruhigen, stärken oder das Bewusstsein erweitern: Die »Kraftorte der Eifel«. Ende 2022 sollen 15 dieser besonderen Orte in elf Kommunen der Nordeifel entstanden sein - nun wurde der Förderbescheid in Empfang genommen.
Vertreter von elf Kommunen nahmen gemeinsam mit Regionalmanager Nicolas Gath (5.v.r.) den Förderbescheid von Heimatministerin Ina Scharrenbach (vorne, rote Jacke) entgegen. Foto: T. Förster

Vertreter von elf Kommunen nahmen gemeinsam mit Regionalmanager Nicolas Gath (5.v.r.) den Förderbescheid von Heimatministerin Ina Scharrenbach (vorne, rote Jacke) entgegen. Foto: T. Förster

»Die Zahl 15 steht für positive Veränderungen und den inneren Antrieb, Neues zu erforschen«, weiß Ina Scharrenbach, Heimatministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. Ob die Projektteilnehmer um den Naturpark Nordeifel daher diese Zahl von Kraftorten bewusst gewählt hat, bleibt offen. »Es ist auf jeden Fall ein positives Signal für den Erfolg Ihres Projektes, für das wir 220.000 Euro zur Verfügung stellen«, freut sich Scharrenbach. »Dass sich elf Kommunen aus drei Kreisen mit dem Naturpark für das Projekt zusammengeschlossen haben, unterstreicht das besondere Bewusstsein der Kommunen, sich als Region zu verstehen«, lobt die Ministerin. Gerne wolle man den interkommunalen Zusammenhalt und Heimatgedanken unterstützen. Schließlich mache weder Gast noch Einheimischer an kommunalen Grenzen Halt. »Wir fördern den sanften Tourismus und schaffen Orte der Besinnung und des Zur-Ruhe-Kommens«, erklärt Nicolas Gath, Regionalmanager des Naturparks Nordeifel. Von der Einrichtung einer Ruhemöglichkeit, um den Blick in jahrhundertealte Baumwipfel zu genießen, über die Inszenierung einer Bachpassage oder Quelle, den Bau einer Plattform zum Meditieren bis hin zur Instandsetzung von Wegen, um eine Kapelle oder die Kakushöhle für mehr Menschen zugänglich zu machen, sei alles möglich. »Verbindendes Element ist eine einheitlich gestaltete Informationstafel«, so Gath. »Entwicklung und Vermarktung des touristischen Angebots rund um die Kraftorte übernehmen die Touristiker.« Das Projekt »Kraftorte der Eifel« läuft bis zum 31. Dezember 2022 und wird als erstes interkommunales Projekt in Nordrhein-Westfalen als »Heimatzeugnis« gefördert.

Hexenplatz im Kranzbruchvenn

Die Stadt Monschau hat den »Hexenplatz« als touristisch interessanten und bisher nicht in Wert gesetzten Standortvorschlag in das Projekt eingebracht. Der Hexenplatz ist eine außerörtliche Wegekreuzung mit fünf zusammen treffenden Wegen im Kranzbruchvenn, die im Mittelalter als unheimlich galt. Diese Orte wurden nach Einbruch der Dunkelheit gemieden, da man glaubte, von Nachtmahren aufgebuckelt zu werden. Später brachte man diesen Platz mit Hexen in Verbindung. Dort kamen sie strahlenförmig über die alten Wege aus den umliegenden Dörfern zusammen und hielten ihre Versammlungen ab. Die Gestaltung des Platzes am Kranzbruchvenn soll diese Sage um die Hexenversammlung unter künstlerischen, verspielten Aspekten in Erinnerung rufen und erlebbar machen. Der Besucher spürt als Teilnehmer die mystische Stimmung der Hexenversammlung. Durch den überlebensgroßen Bronzebesen, der als Sitzgelegenheit zu nutzen ist, zwei Hexensilhouetten und verschiedene kleinere Silhouetten, die aus Stahl gelasert sind, wird der Hexenplatz zu einem Ort, der die Mythen spielerisch erlebbar macht.


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