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Arbeitslosigkeit steigt deutlich

Der Winter und der Lockdown lassen die Arbeitslosigkeit im Januar im Landkreis Cochem-Zell deutlich ansteigen.

1.687 arbeitslose Menschen zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen Ende Januar im Landkreis Cochem-Zell – 255 mehr als im Dezember und 218 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,8 Punkte auf 5,0 Prozent. Zu Jahresbeginn 2020 lag die Quote bei 4,3 Prozent. Ungewöhnlich sei ein deutlicher Anstieg um diese Jahreszeit nicht, betont Frank Schmidt, Leiter der auch für Cochem-Zell zuständigen Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. So liege die prozentuale Steigerung auch diesmal durchaus im Rahmen des Üblichen. "Allerdings sind wir in diesem Winter wegen der Corona-Pandemie von einem ungewöhnlich hohen Niveau aus gestartet." Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen macht sich ganz überwiegend in der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch/SGB III) bemerkbar. So verzeichnen die Statistiker dort in den zurückliegenden vier Wochen eine Steigerung um 247 auf nun 1.027 arbeitslose Frauen und Männer. Im Jobcenter (SGB II) wurden 660 Arbeitslose registriert, das sind acht mehr als im Dezember. Vor einem Jahr waren bei der Agentur 116 und beim Jobcenter 102 Personen weniger arbeitslos gemeldet. Im Januar wurden aus dem Landkreis 70 neue Stellen gemeldet. Damit liegen dem Arbeitgeberservice aus der Region derzeit 374 Stellenangebote vor – das sind 189 weniger als vor einem Jahr. Zehn Monate nach Beginn der Corona-Krise zeigen sich weite Teile der Wirtschaft überraschend stabil, erklärt Schmidt. In vielen Industrieunternehmen sei die Produktion wieder angelaufen. "Allerdings gibt es auch Branchen wie Gastronomie und Handel, die massiv vom Lockdown betroffen sind und um ihre Existenz fürchten müssen, wenn sie nicht unterstützt werden. Das von den Arbeitsagenturen ausgezahlte Kurzarbeitergeld (KuG) spielt hier eine wichtige, für manchen Betrieb wahrscheinlich sogar die entscheidende Rolle." Da die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, entsprechende Unterlagen einzureichen, liegen verbindliche Werte erst mit deutlicher Verzögerung und bislang nur für ganze Agenturbezirke vor. Im Mittelpunkt der statistischen Betrachtung stehen deshalb derzeit noch die KuG-Anzeigen. Gegenüber dem Vormonat ist deren Zahl im COC-Kreis im Januar erneut zurückgegangen. In den letzten vier Wochen zeigten laut Statistik 54 Betriebe für 513 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember waren es 80 Betriebe für genauso viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt gab es seit Anfang April 1.127 KuG-Anzeigen für 9.188 Beschäftigte. Zwischen April 2019 und Januar 2020 waren es lediglich acht Betriebe und 137 Beschäftigte. Diese Zahlen zeigten zwar einen Trend auf, ließen jedoch keinen direkten Schluss darüber zu, wie viele zusätzliche Unternehmen nach dem jüngsten Lockdown auf Kurzarbeit zurückgriffen, betont Agenturleiter Schmidt. Agentur und Jobcenter können wegen der Corona-Pandemie derzeit nur nach vorheriger Terminvereinbarung besucht werden: - Agentur für Arbeit Cochem: Sondertelefon: 02 61 / 40 54 05 E-Mail: koblenz-mayen.postfach@arbeitsagentur.de - Jobcenter Cochem-Zell: Sondertelefon: 0 26 71 / 6 03 3111 E-Mail: Jobcenter-Cochem-Zell@jobcenter-ge.de - Hotline Berufsberatung: Koblenz: 02 61 / 40 54 44. Mayen: 0 26 51 / 95 03 33. Symbolfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de/eservices www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld-2


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