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Corona: Enorme Kosten für die Kommunen

Corona kostet nicht nur Menschenleben und Arbeitsplätze, sondern auch viel Geld. Zum einen bleiben Steuerzahlungen aus, zum anderen muss viel bezahlt werden
Die Corona-Pandemie kostet den Kreis viel Geld. So wie an der Teststation in Cochem (Foto) war der Kreis an vielen Maßnahmen beteiligt. Deshalb fielen bislang rund 432.500 Euro an Mehrkosten für Personal an. Archivfoto

Die Corona-Pandemie kostet den Kreis viel Geld. So wie an der Teststation in Cochem (Foto) war der Kreis an vielen Maßnahmen beteiligt. Deshalb fielen bislang rund 432.500 Euro an Mehrkosten für Personal an. Archivfoto

. Die weltweite Pandemie durch Covid-19 sorgt für enorme wirtschaftliche Folgen. Unternehmen verzeichnen hohe finanzielle Einbrüche, aber auch die Kommunen trifft Corona und sorgt für massive Kosten. So verzeichnet allein die Kreisverwaltung Cochem-Zell, so ergaben WochenSpiegel-Recherchen, Mehrbelastungen in Millionenhöhe. Bei der Kreisverwaltung Cochem-Zell ist seit Corona vieles anders. Kein normaler Besucherverkehr ist mehr zugelassen. Nur mit Terminen dürfen die Bürger in die Verwaltung. Doch die organisatorischen Einschränkungen dürften noch das kleinste Problem sein. Viel schwerer dürften für die Kreisverwaltung und auch für die Verbands- und Ortsgemeinden die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie sein. Denn neben den sich abzeichnenden hohen Rückgängen bei den Gewerbesteuerzahlungen sind auch die tatsächlichen sogenannten "coronabedingten-Kosten" immens. Allein beim Kreis Cochem-Zell schlagen diese mit über 3,2 Millionen Euro bislang zu Buche. Den größte Batzen machen dabei die sogenannten "Fortgeführten Zahlungen" aus. Also Zahlungen, die trotz fehlender oder reduzierter Gegenleistung anfielen. Dies sind insbesondere Kosten für soziale Leistungen und schwerpunktmäßig den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie die Schülertransporte. Diese wurden zwar nicht oder nur zu einem geringen Teil durchgeführt, aber um die Firmen bei der Stange zu halten, zahlte die Kreisverwaltung an die Busunternehmer die ganze Zeit weiter. Insgesamt beläuft sich die Summe dieses Kostenblocks auf 1,6 Millionen Euro. Ein weiter Kostenblock sind auch Sachkosten und hier insbesondere für Telearbeit und Schutzmaßnahmen, die von der Kreisverwaltung auf 979.200 Euro beziffert werden. Eine größere Summe entstand auch durch corona-bedingte Personalkosten (432.500 Euro). Alles in allem beziffert die Kreisverwaltung die Kosten durch Corona bislang auf 3,2 Millionen Euro. Allerdings dürften noch einige Kosten folgen. Kleiner Trost für den Kreis sind finanzielle Unterstützungen des Landes, die sich bislang auf 1,6 Millionen Euro belaufen. Im August soll nun der Kreistag einen entsprechenden Nachtragshaushalt beschließen. Nicht absehbar ist bislang, so die Meinung von Experten, wie hoch die Steuerausfälle sein werden, die durch den enormen wirtschaftlichen Einbruch in Deutschland hervorgerufen werden. Zahlreiche Betriebe im Landkreis Cochem-Zell hatten oder haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kurzarbeit "geschickt". Viele Betriebe hatten über Monate teilweise oder komplett geschlossen. Dies führt bei vielen zu enormen finanziellen Verlusten, die bei den meisten nicht mehr aufzuholen sind. Für die Gemeinden im Kreis Cochem-Zell bedeutet dies nicht nur, dass sie in Zukunft weniger Geld bekommen, sondern auch bereits erhaltene Vorausleistungen, etwa bei der Gewerbesteuer, aufgrund der erheblich rückgängigen Umsätze und Erlöse zurückerstatten müssen.


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