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Corona prägt den Arbeitsmarkt

Mit "Corona statt kleines Sommerloch" könnte der aktuelle Arbeitsmarktbericht für den Landkreis Cochem-Zell beschrieben werden. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli leicht angestiegen und die saisonübliche Entwicklung verzögert sich.

In der kurzfristigen Betrachtung gehen die Arbeitslosenzahlen sogar zurück, was vor allem an der sommerlichen Belebung der Gastronomie liegt. Hinzu kommte, so die Agentur für Arbeit, dass sich das "kleine Sommerloch“ verspäte: Zu Beginn der Sommerferien steigt die Arbeitslosigkeit üblicherweise kurzfristig an, weil viele der jungen Leute, die dann ihre Ausbildung beenden, nicht sofort eine Anschlussbeschäftigung finden und für einige Wochen arbeitslos werden. Da im Corona-Jahr 2020 viele Abschlussprüfungen verschoben werden mussten, verzögert sich offenbar auch das Sommertief. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen Im Landkreis Cochem-Zell zählen die Statistiker Ende Juli 1.285 arbeitslose Frauen und Männer. Das sind 46 weniger als im Juni und 381 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Juni und um 1,1 Punkte höher als im Juli 2019. Profitiert hat von der Entspannung ausschließlich der Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III, wo 573 Menschen aus dem Bezirk gemeldet sind – 58 weniger als im Juni und 128 mehr als vor einem Jahr. Im SGB II (Jobcenter) stieg die Zahl hingegen in den vergangenen vier Wochen um zwölf auf nun 712 an. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 253. Weniger Stellenangebote Auch auf dem Stellenmarkt ist die Krise noch deutlich ablesbar. Zwar wurden dem Ar-beitgeberservice im Juli 95 neue Stellen gemeldet, wodurch die Gesamtzahl der vorliegenden Stellenangebote nun bei 420 liegt. Dies sind jedoch immer noch 143 weniger als vor einem Jahr. Die Kurzarbeit spielt in der Corona-Krise nach wie vor eine entscheidende Rolle, um größeren Schaden für die regionale Wirtschaft zu verhindern. In den letzten vier Wochen zeigten keine neuen Betriebe Kurzarbeit an – im Juni waren es noch zehn Betriebe für 51 Beschäftigte. Insgesamt gab es seit Anfang April im Landkreis 820 Anzeigen für 6.979 Beschäftigte. Da mit einer solchen Anzeige lediglich die Möglichkeit geschaffen wird, Kurzarbeit zu nutzen, ist dies jedoch nur ein Indiz dafür, wie viele Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Unterstützung tatsächlich nutzen. Klarheit wird es erst verzögert geben, da die Abrechnung im Nachhinein erfolgt und die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, ihre Unterlagen bei der Arbeitsagentur einzureichen. Corona prägt auch den Ausbildungsstellenmarkt Nachhaltig von Pandemie und Lockdown geprägt ist auch der Ausbildungsmarkt in der Region. Wenige Wochen vor dem offiziellen Start des neuen Ausbildungsjahres sind im Landkreis laut Statistik noch 83 junge Menschen auf der Suche nach einer Perspektive, 176 Betriebe konnten ihre Lehrstellen bislang nicht besetzen. Damit kommen rein rechnerisch mehr als zwei Stellen auf jeden Bewerber und jede Bewerberin. Mit 409 sind aber mehr als 100 Lehrstellen weniger gemeldet wurden als im Vorjahr. Symbolfoto: Archiv www.arbeitsagentur.de


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