Ein Abenteuer und die große Liebe

Dass Jana Schlägel einmal Patienten gegen Nüsse und die Mosel gegen das Outback eintauschen würde, hätte sie vor wenigen Jahren wohl selbst nicht gedacht. Inzwischen lebt und arbeitet die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Bremm - zusammen mit ihrem Freund Robbe - seit über zwölf Monaten auf einer australischen Nussfarm. Aber schon seit April 2018 ist sie in der ganzen Welt unterwegs und erlebt das Abenteuer ihres Lebens (der WochenSpiegel berichtete). Und die nächste Station ist schon anvisiert: "Bis zum Ende der Erntezeit sind es noch ungefähr drei Wochen. Danach werden wir noch weitere drei bis vier Wochen auf der Farm in Gravesend bleiben, um neue Bäume zu pflanzen, bevor wir Mitte Oktober unseren neuen Job bei der Getreideernte beginnen. Darauf sind wir schon sehr gespannt", gibt die gebürtige Moselanerin ein Update. Eines steht für das Paar neben der harten Arbeit aber nach wie vor ganz oben auf der To-do-Liste: die Welt sehen und vor allem hautnah erleben - auch von der Corona-Krise lassen sie sich dabei keinen Strich durch die Rechnung machen. Jana lässt sich nicht ausbremsen "Corona hat besonders Melbourne ganz schön erwischt, der Rest von Aus-tralien sieht aber soweit gut aus und wir spüren hier eigentlich kaum etwas von der Pandemie. Sogar das Reisen im eigenen Staat ist erlaubt und weil wir eine Unterbrechung in der Ernte hatten, sind wir für zehn Tage ins Outback gereist. Das war wunderschön. Am meisten hat uns die Weite beeindruckt: Wir sind mehr als 100 Kilometer gefahren und es war immer noch kein Dorf und keine Stadt zu sehen. Und der Sternenhimmel ist dort einfach der Wahnsinn", schwärmt sie von ihrer aktuellen Wahlheimat. Rund läuft es auch in der Liebe. Mit ihrem Partner Robbe, den sie auf ihrer Reise kennengelernt hat, schwebt sie noch immer auf Wolke Sieben: "Wir sind noch immer sehr verliebt und haben die gemeinsame Zeit in der Erntepause auch sehr genossen." Doch Australien soll nicht die letzte Station für das junge Paar sein. "Mitte des nächsten Jahres, wenn wir genug Geld angespart haben, wollen wir weiter nach Südamerika reisen. Davon träumen wir fast jeden Tag und ich hoffe, dass sich bis dahin alles so langsam wieder normalisiert hat." Auch ihr Blog "Schneller ist weniger als man denkt - Die Reise ins Unbekannte" (www.facebook.com/radreisebangkok/) soll dann wieder mit Leben gefüllt werden, nachdem es hier ein wenig ruhiger geworden war. "Wir arbeiten viel und haben das Gefühl, es 'passiert' nicht allzu viel Neues, wovon wir berichten können. Ich will ja keinen mit immer denselben Erzählungen langweilen. Wenn unsere 'eigentliche' Reise weitergeht, werden wir auf jeden Fall wieder öfter von uns hören lassen", verspricht Jana.