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Einweisung der Helfer fehlte

Landkreis Cochem-Zell räumt ein, dass Helfer verspätet eingewiesen wurden.
Ehrenamtliche Helfer von DRK und Feuerwehr unterstützen die Arbeit in der Corona-Teststation in Cochem. Der Kreis hatte vergessen die Helfer am ersten Tag medizinisch richtig einzuweisen. Foto: Technische Einsatzleitung (TEL) Landkreis Cochem-Zell.

Ehrenamtliche Helfer von DRK und Feuerwehr unterstützen die Arbeit in der Corona-Teststation in Cochem. Der Kreis hatte vergessen die Helfer am ersten Tag medizinisch richtig einzuweisen. Foto: Technische Einsatzleitung (TEL) Landkreis Cochem-Zell.

Die Corona-Teststation in Cochem läuft nun seit genau einer Woche. Mehrere hundert Cochem-Zeller haben sich bereits dort testen lassen. 97 von ihnen müssen aber mit der Angst leben, dass ihre Tests möglicherweise ein falsches Ergebnis aufweisen. Das belegen Recherchen des Cochemer WochenSpiegel. Grund sind mutmaßlich falsche Probenentnahmen in der Teststation. Die mit der Probenentnahme beauftragen DRK-Helfer wurden, so Recherchen des WochenSpiegel, von der Kreisverwaltung nicht ordnungsgemäß medizinisch eingewiesen. Das führte dazu, dass die DRK-Helfer am ersten Tag ein falsches Verfahren anwendeten. Bei den Tests wurden die Proben mittels eines Teststäbchens aus der Wangentasche genommen. Die gängige medizinische Methode für aussagekräftige Tests ist jedoch der sogenannte Rachenabstrich. Erst einen Tag später, nachdem die Kreisverwaltung von verschiedenen Seiten – unter anderem von Ärzten – informiert wurde, wurden die Abläufe verändert und die DRK-Helfer von einem Arzt eingewiesen. Ab diesem Tag wurden die Tests nur noch mittels Rachenabstrich durchgeführt. Die Kreisverwaltung Cochem-Zell räumt auf Anfrage des WochenSpiegel ein: „Eine ärztliche Einweisung der einzelnen Hilfskräfte ist jedoch erst am Donnerstag (am zweiten Tag der Tests, Anm. d. Red.) erfolgt.“ Warum es von der Kreisverwaltung Cochem-Zell versäumt wurde, die ehrenamtlichen Helfer ordentlich einzuweisen, ist unklar.

Die Folgen dieses Versäumnisses werden Tage später deutlich. Mehrere Personen, die am ersten Tag getestet wurden, haben sich erneut einem Test unterzogen. In mindestens zwei Fällen war das Ergebnis ein anderes. Eine von ihnen ist Helga E. (Name geändert). Sie berichtet dem WochenSpiegel: „Ich habe meinen Test selbst in Frage gestellt. Dadurch, dass andere aus meiner Skigruppe schon in Mayen getestet worden sind, hat mein Bauchgefühl mir gesagt, dass ich mich nachtesten lassen muss. Meine engsten Kontaktpersonen im Urlaub waren alle positiv.“ Nach Rücksprache mit ihrem Hausarzt ließ sich die Frau nochmals testen. Und als das Testergebnis vorlag, sei sie aus allen Wolken gefallen: Der Test war positiv, die Frau ist mit dem heimtückischen Virus infiziert.

Die Kreisverwaltung Cochem-Zell hat nach eigenen Angaben keine Informationen zu den beiden Fällen: „Der Kreisverwaltung inklusive Gesundheitsamt liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass Personen, die am 18. März negativ getestet wurden, bei einem zweiten Test positiv getestet wurden.“

Am Montag informiert die Kreisverwaltung aber auf ihrer Facebook-Seite unter der Überschrift „Kreisverwaltung nimmt Ängste und Sorgen der Menschen ernst“, dass sich Personen erneut testen lassen können. Dazu teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage mit: „Alles rein vorsorglich und zur Beseitigung etwaiger Unsicherheiten und Ängste.“

 


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