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Jüdisches Leben an der Mosel

In der ehemaligen Synagoge in Ediger ist im Rahmen des Jubiläums "1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" zurzeit eine Ausstellung über das Landjudentum an der Mosel zu sehen.

Ende der 1970er Jahre wurden in der ehemaligen Synagoge erstmals religiöse Schriftstücke in einer "Geniza" (versteckter Hohlraum in dem nicht mehr benutzte liturgische Schriften abgelegt wurden) entdeckt. Diese Schriften sind heute Teil der Ausstellung über das Landjudentum an der Mosel, die noch bis zum 30. November zu sehen ist. Für Norbert Krötz und Wolfgang Wolpert vom Bürgerverein Synagoge Ediger eine Herzensangelegenheit, waren sie auch die Impulsgeber, die es elf Jahre nach Gründung des Vereins schafften, das als Scheune genutzte Gebäude, als "Haus der Psalmen" einer religiös-kulturellen Nutzung zuzuführen. "Wir haben auch bei dieser Ausstellung große Unterstützung erfahren. Neben Institutionen haben uns auch sehr viele private Förderer unterstützt", erzählt Norbert Krötz, der auch die Mithilfe von den Fördervereinen der ehemaligen Synagogen in Bruttig und Zell sowie von Rainer Vitz hervorhob. Vitz hat beispielsweise Exponate rund um das jüdische Leben in Beilstein zusammengetragen und dokumentiert. Im Rahmen von Führungen erfahren die Besucherinnen und Besucher auch einiges über die ehemalige jüdische Gemeinde in Ediger (www.alemannia-judaica.de/ediger_synagoge.htm.) Aus Ediger-Eller und Bremm sind elf Männer und Frauen von den Nationalsozialisten ermordet worden. Die letzte Überlebende Jüdin aus Ediger, Edith Aron-Leser – geboren 1923– starb 2020 in den USA. Die Ausstellung kann dienstags bis freitags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Individuelle Führungen können vereinbart werden. Die ehemalige Synagoge in Ediger - Die ehemalige Synagoge wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in neugotischem Stil erbaut. Ein Umbau mit der Verlegung des Eingangs zur Straßenseite hin sowie dem Einbau einer Frauenempore erfolgte um 1880/90.  - Im Novemberprogrom von 1938 wurde die Synagoge geschändet, der Betsaal verwüstet und die Fenster eingeschlagen. - 31. Oktober 2010: Einweihung als "Haus der Psalmen" (Bürgerverein Synagoge Ediger). Veranstaltungen – Donnerstag, 1. Juli, 19.30 Uhr: "Geistig sind wir alle Semiten", Wolfgang Wolpert (Ediger). – Donnerstag, 8. Juli, 9.30 bis 12.30 Uhr, "Psalmen" – Kreative Malwerkstatt, Edith Krötz-Gilles. – Donnerstag, 29. Juli, 19.30 Uhr, Jüdisches Leben in Beilstein, Rainer Vitz (Bruttig-Fankel). – Donnerstag, 5. August, 19.30 Uhr, "Gegen das Vergessen", Lesung mit Ernst Heimes zum KZ-Außenlager Kochem-Bruttig-Treis. - Anmeldungen zu den Veranstaltungen unter: 0 26 73 / 96 19 47 20 und keb.mittelmosel@bistum-trier.de Weitere Informationen und Veranstaltungen: www.synagoge-ediger.de Foto: Pauly


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