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Massiv und nachhaltig +++Mit Video+++

Wie sich der Cochemer Möbelhersteller »Oster Küchen« weltweit einen Namen durch nachhaltig hergestellte Massiv-Holzküchen macht und selbst schon rund 60.000 Bäume gepflanzt hat.
Zwei Generationen, die für hochwertige Küchen aus nachhaltiger Herstellung stehen: Marlen und Karl-Josef Oster mit ihren Kindern Kerstin Oster-Fritz und Johannes Oster.                                                                                                                                              Foto: Zender

Zwei Generationen, die für hochwertige Küchen aus nachhaltiger Herstellung stehen: Marlen und Karl-Josef Oster mit ihren Kindern Kerstin Oster-Fritz und Johannes Oster. Foto: Zender

Von Mario Zender
Cochem. Als Johannes Wilhelm Oster 1771 eine kleine Schreinerei für Möbel und Restaurationen im Moselort Ediger-Eller eröffnete, hätte er sich nicht träumen lassen, dass sein Unternehmen fast 250 Jahre später mit »Oster Küchen« einer der renommiertesten Massivholz-Küchenhersteller der Welt wird.
Produziert werden die Massivholzküchen in Cochem-Brauheck. Hier beschäftigt das Familienunternehmen 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und die produzieren nicht nur massive und hochwertige Küchen, sondern arbeiten auch äußerst nachhaltig.
Johannes Oster: »Unser Holz, das wir verwenden, kommt größtenteils aus Deutschland und verfügt über das PEFC-Siegel.« Es ist neben dem FSC-Siegel das wichtigste Zertifizierungssystem für Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Aus diesem Massivholz, überwiegend aktuell Eiche, werden in der Werkstatt in Brauheck wöchentlich 13 bis 15 Küchen hergestellt. Und die Auftragsbücher sind laut Firmenchefin Marlen voll.
Froh ist die 63-Jährige, dass auch die nächste Generation bereits im Familienbetrieb mitarbeitet. Ihre Tochter Kerstin Oster-Fritz (40) und Sohn Johannes Oster (36) sind als die mittlerweile siebte Generation in das Unternehmen eingestiegen. Die Tochter kümmert sich in dem Betrieb ums Marketing, Sohn Johannes ist der kreative Kopf in der Planungsabteilung. »Wir haben keinen Designer oder so etwas. Das machen wir alles selbst,« so Johannes Oster.
Und der Geschmack, wie der 36-Jährige die Entwürfe erstellt, kommt offenbar bei den Kunden an. Anders ist es kaum zu erklären, dass die zwischen 30.000 und 50.000 Euro teuren Oster-Küchen mittlerweile in die ganze Welt geliefert werden. Kerstin Oster-Fritz: »Unsere Küchen werden neben Deutschland in die USA, Russland, Beneluxländer, die Schweiz und sogar bis nach China verkauft.« Der Markt in China ist nach Angaben von Senior-Chef Karl-Josef Oster allerdings wegen der Corona-Krise aktuell zum Erliegen gekommen.
Was ist es, dass die Kunden an den Oster-Küchen fasziniert? »Qualität, Langlebigkeit, Ästhetik und Funktionalität«, beschreibt es Johannes Oster. Zwei Varianten der unterschiedlichen Küchenmodelle gibt es. Einmal lackierte Küchen und Bio-Küchen, die lediglich gewachst und geölt werden.
Dass die Küchen langlebig sind, beweist die Tatsache, dass manche ehemaligen Kunden sich nach 20 Jahren melden. »Sie möchten die Küche dann überarbeiten oder neu gestalten. Dabei helfen wir ihnen natürlich«, so Karl-Josef Oster.
Die komplette Herstellung der Küchen findet in der rund 2.500 Quadratmeter großen Werkstatt in Cochem-Brauheck statt. Auch bei der Produktion der Küchen ist der Familie Oster Nachhaltigkeit wichtig. Johannes Oster: »Unseren gesamten Stromverbrauch decken wir über eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Halle. Geheizt werden unsere Räumlichkeiten mit den Holzabfällen unserer Schreinerei.«
Und das ist noch nicht alles, was die Osters für die Umwelt tun. Vor 20 Jahren hatten sie eine besondere Idee, um der Natur etwas zurückzugeben für das Holz, das sie für die Produktion der Küchen verarbeiten. »Wir forsten eine rund 7,5 Hektar große Fläche in Ediger-Eller auf. Für jede produzierte Küche pflanzen wir einen Baum und zwar einen Eichenbaum.« 60.000 Bäume seien so in den Jahren zusammengekommen. Bis diese in der Schreinerei verarbeitet werden können, wird noch einige Zeit vergehen. »Das dauert noch bis zum Jahre 2100. Dann können sich hoffentlich meine Urenkel daran erfreuen«, scherzt Johannes Oster.


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