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Wird aus Neuhof Autohof?

60 Hektar Land benötigen der Kreis und die Verbandsgemeinden für ihr Interkommunales Gewerbegebiet. Nach der Zusage aus Alflen kommt jetzt ein großes Gelände in der VG Kaisersesch ins Spiel.
Auf diesen Flächen im Bereich des Landkerner Ortsteils Neuhof soll ein Gewerbegebiet entstehen. Die Planungen sehen vor, dass das interkommunale Gewerbegebiet bis zu 200 Meter an die Wohnbebauung reicht. Das wird zu Protest bei der Bevölkerung des kleinen Dorfes unweit der Autobahn führen.                Foto: Zender

Auf diesen Flächen im Bereich des Landkerner Ortsteils Neuhof soll ein Gewerbegebiet entstehen. Die Planungen sehen vor, dass das interkommunale Gewerbegebiet bis zu 200 Meter an die Wohnbebauung reicht. Das wird zu Protest bei der Bevölkerung des kleinen Dorfes unweit der Autobahn führen. Foto: Zender

Nun könnte es ratzfatz gehen, bis das Interkommunale Gewerbegebiet im Kreis steht. Denn der Kreis Cochem-Zell setzt als maßgeblicher Planer auf ein "Gewerbegebiet Neuhof". Das soll sich nach Informationen des Cochemer WochenSpiegel über eine Bruttofläche von 38 Hektar zwischen der Siedlung Meilenstein und dem Landkerner Ortsteil Neuhof erstrecken. Etwa 25 Hektar könnten für Großgewerbe nutzbar gemacht werden. Bisher wird das Gelände überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Im Gemeinderat Landkern deutete Ortsbürgermeister Thomas Heucher in einer Einwohnerfragestunde knapp an, dass ein Gewerbegebiet gut vier Kilometer vom Kerndorf entstehen könnte. Zum Thema sollen alle Bürger am 4. August, 19 Uhr, im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Eifelgoldhalle informiert werden. Dort soll, so Ortschef Heucher im Gespräch mit dem WochenSpiegel, vom Wirtschaftsförderer des Landkreises Cochem-Zell, Dirk Barbye, über die Möglichkeiten informiert werden. Der Vorteil von Neuhof ist die unmittelbare Lage an der Autobahn. Die ist ideal für die An- und Abfahrt von Transport-Lkw. Außerdem ist das Plangebiet fast eben und es müsste - im Gegensatz zum abgelehnten Gebiet in Eppenberg und Hauroth relativ wenig Wald gerodet werden. Gerade die massiven Proteste von Umweltschützern hatten letztlich dafür gesorgt, das die Verwantwortlichen von der ursprünglichen Planung Abstand genommen haben. Mit den 22 zugesagten Hektar aus Alflen und 25 bis 28 Hektar aus Neuhof würde das Interkommunale Gewerbegebiet einen Großteil der benötigten Fläche abdecken. Mitbewerber sind die Gemeinden Büchel, Gevenich und Lutzerath. Die sind allerdings nicht so dicht dran an der A48. Nach WochenSpiegel-Informationen ist in Neuhof sogar eine eigene Lkw-Ausfahrt von der Autobahn angedacht, die unmittelbar ins Gewerbegebiet führen würde. Das letzte Wort hat der Landkerner Gemeinderat. Er entscheidet, ob es mit den Planungen weitergeht. Aus Neuhof wird es Protest geben, wie eine Anwohnerbefragung des WochenSpiegel ergab. Ein Grund: Nach Informationen des WochenSpiegel soll das geplante Gewerbegebiet bis zu 200 Meter an die bestehende Wohnbebaung heranreichen. Das dürfte sicher zu Unmut in der Bevölkerung von Neuhof führen. Spannend wird die Frage sein, ob ein Gewerbegebiet überhaupt sein muss. Die Planungen aus der Wirtschaftsförderung des Kreises Cochem-Zell stammen von 2016 und 2017 - vor der Corona-Krise. Da war der Bedarf an Gewerbegrundstücken größer. Jetzt kämpfen viele Branchen, wie der Maschinenbau, um ihre Existenz.


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