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Leben retten in Morbach

Um Menschen für die Erste Hilfe zu sensibilisieren, startete ein Supermarkt in Morbach eine Aktion, die einen Herzstillstand simuliert. Die Idee stammt von zwei Auszubildenden.

Wenige Sekunden können entscheidend sein bei einem Herzstillstand oder einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung. Die REWE Knichel OHG in Morbach sensibilisiert dafür auf ungewöhnliche Art. Den Anfang machte am Samstag ein fünfminütiges Innehalten, in etwa die Zeit, die Ersthelfern bleibt. Auf einem Monitor zählte eine digitale Uhr den über Lautsprecher zu hörenden "Herzschlag" Sekunde für Sekunde gegen Null. Weitere Aktionen gibt es an insgesamt sieben Tagen. So erhält jeder Kunde eine Flasche Wasser, im Sinne des Mottos "Das Herz ist das Mittel zum Leben", und einen Rabattgutschein für einen Ersten Hilfe Kurs. Wer den binnen vier Wochen beim Deutschen Roten Kreuz in Wittlich absolviert und eine Bescheinigung im Markt abgibt, kann eine 1000 Euro-Reise oder Sachpreise gewinnen. Die Idee für die "Herzliche Aktion" hatten zwei Auszubildende. Anna Lena Berg (18), seit zwei Wochen ausgebildete Kauffrau im Einzelhandel, und Michelle Weinand (19). Motiviert von persönlichen Erfahrungen im familiären Umfeld wollten sie Menschen für Risiken und Chancen bei einem Herzstillstand sensibilisieren. Unterstützung erhielten sie von den acht Kindergärten der Einheitsgemeinde Morbach. Mehr als 500 Kinder bastelten für die Aktion bunt bemalte Herzen, die an Schnüren befestigt quer durch den Markt gespannt wurden. Im Gegenzug spendet die REWE-Knichel OHG den Kitas gesunde Lebensmittel: "Obst und Wasser für Alle!" Für Anna Lena und Michelle macht das die Aktion rund. Sie seien ja eh ein "Herzlicher Markt", zu dem diese "Herzliche Aktion" sehr gut passe. Geschäftsführer Roman Knichel ist stolz auf seine Mitarbeiterinnen, die das ohnehin starke Engagement des Teams noch einmal toppen. Als Beispiele nennt er das betriebliche Gesundheitsmanagement und Defibrillatoren an jeder Kasse. Damit seien sie vorbereitet für einen Notfall wie im privaten Umfeld von Anna Lena. Ihre Tante wurde zum Glück schnell geholfen. Im Grunde habe ja Jeder seine Erfahrungen mit dem Thema, sodass sie das alle berührt habe, kommentiert Knichel. Professionell unterstützt wurde die Aktion von der Potvis-Agentur mit den Geschäftsführern Pascal Momper und Luca Priestersbach. Ihr Ziel war, "REWE-Kunden etwas zurück zu geben" und gleichzeitig rüber zu bringen, dass es "ein herzlicher Markt" ist, der "alles mit Liebe macht". Tanja und Uwe Kappaun, die sich während der Aktion im Markt aufhielten, begrüßen die Initiative. Es sei "ein sehr wichtiges" und bei heißen Temperaturen auch aktuelles Thema. Im Laden sei es zwar "ein bisschen wuselig" gewesen. Aber es sei dennoch gut und auch überhaupt nicht unpassend, so eine Aktion an einem Samstag zu starten. Und dass Jugendliche dafür verantwortlich zeichneten, sei beachtlich: "So etwas sollte öfter gemacht werden." (red).


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