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Grundschulen werden geschlossen

Aller Protest hat offensichtlich nichts geholfen. Die Grundschulen in Lieg und in Pünderich werden geschlossen. Das geht aus einer Mitteilung des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums hervor.

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, haben heute im rheinland-pfälzischen Bildungsausschuss das Ergebnis der Überprüfung gemäß den Leitlinien für ein wohnortnahes Grundschulangebot mitgeteilt. "Insgesamt kommen wir zu dem Ergebnis, dass bei 30 Schulen Ausnahmegründe vorliegen, die den Erhalt des Standortes rechtfertigen. Bei neun Schulen liegen keine Ausnahmegründe für ein Fortbestehen vor. Deshalb wird die ADD das im Schulgesetz vorgesehene Verfahren nun einleiten. Jeder Schulstandort wurde individuell geprüft. Dabei wurde sichergestellt, dass unsere Schülerinnen und Schüler nach wie vor ein wohnortnahes und zukunftssicheres Grundschulangebot erhalten. Der Grundsatz ‚Kurze Beine – kurze Wege‘ gilt nach wie vor“, sagte Bildungsministerin Hubig am heutigen Donnerstag. Am 13. Juli 2017 hatten ADD und Bildungsministerium bereits die Aufhebung der Grundschule Klotten bekanntgegeben. Zu den neun Schulen, bei denen kein Ausnahmegrund vorliegt, gehören die Grundschule Lieg (VG Cochem) und die Grundschule Pünderich (VG Zell). Aus Sicht der bildungspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Anke Beilstein sei dieser Schritt in keiner Weise nachzuvollziehen. "Die Schließung der Grundschulen ist eine schlechte Entscheidung für die Verbandsgemeinden Cochem und Zell sowie für den gesamten Landkreis. Es ist völlig unverständlich, warum vor Ort gute Strukturen bewusst zerschlagen werden", erklärt die Landtagsabgeordnete aus Ernst. Aus ihrer Sicht würden die Folgen für die Infrastruktur in den betroffenen Orten dramatisch sein, seien die Schulen doch auch ein gesellschaftliches Zentrum für die Ortsgemeinschaft. "Dies konterkariert alle Bemühungen der Gemeinden, um Attraktivität und Ansiedelungen junger Familien zu erhöhen", so Beilstein weiter. Die Entscheidung der Landesregierung scheine auch aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar, da die betroffenen Schulen hervorragende pädagogische Arbeit leisteten. "Insbesondere der Vorwurf, dass die Schulträger sich nicht genügend um die betroffenen Schulen gekümmert haben und deshalb die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren rückläufig waren, ist ungeheuerlich", hebt die Abgeordnete hervor. Rechne man die Schulschließung in Klotten mit ein, entfielen 30 Prozent der landesweiten Schulschließungen auf den Landkreis Cochem-Zell. Auch die weiteren Schließungen beträfen überwiegend den Norden des Landes. Das mache aus Sicht von Beilstein deutlich, dass es sich insgesamt um einen Angriff auf den ländlichen Raum handele. Foto: Archiv www.bm.rlp.de


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