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Whisky von der Moselhöhe

Kail liegt zwar nicht in den schottischen Highlands, aber im Ort auf den Moselhöhen reift auch ein besonderer Whisky.
Hubertus Vallendars

Hubertus Vallendars "Malt of Kail" streichelt nicht nur den Gaumen und die Nase, sondern der Whisky soll auch ein starkes Stück Heimat verkörpern.

Wer Hubertus Vallendar nach Whisky fragt, zaubert ihm damit ein Lächeln ins Gesicht. Denn der international vielfach ausgezeichnete Edelbrenner muss dann nicht nur über Scotch und Bourbon philosophieren: er hat den "Malt of Kail" im Fass. "Es gab schon immer Menschen in Deutschland, die Korn ins Holzfass gelegt haben", erklärt Vallendar völlig unprätentiös. Dass er bereits vor elf Jahren diesen Weg eingeschlagen hat, erwähnt er fast beiläufig. Single-Malt "3.11" Bekannt durch Obstbrände und zuletzt durch Gin-Variationen ist die Whisky-Pflanze fast unbemerkt gewachsen. 2018 gab es dann den ersten "Malt of Kail", der sinnigerweise als Single-Malt "3.11" vermarktet wird - der Namenstag des Heiligen Hubertus. Vallendar setzt halt gerne eine besondere Marke und das scheint ihm mit dem hochprozentigen Getränk wieder gelungen. Der "Rohstoff" Roggen kommt vom Nachbarn und die Bürgerinnen und Bürger von Kail sind faktisch beim "Malt", der den Namen ihrer Heimat trägt, mit dabei. Regionale Identität Für Hubertus Vallendar ist die regionale Identität wichtig und das ist beim Whisky nicht anders, als bei seinen anderen Produkten, die in vielen angesagten Hotels und Restaurants Aufnahme in die Getränkekarten gefunden haben. "Es gibt eine Renaissance im Genussbereich. Wir trinken weniger, aber bewusster. Das Interesse für Qualität steigt wieder und wir versuchen die Potenziale für unsere Region zu erkennen, Konzepte zu entwickeln und sie umzusetzen", definiert Vallendar seine Strategie. Das heißt, er bringt seinen Whisky nicht nur ins Glas, sondern er erklärt auch, woher das edle Getränk kommt. Ein Booklet gibt dem "Malt of Kail"-Genießer Auskunft über den Weg in die Flasche. Dazu gehört auch sein Bekenntnis die "Rohstoffe" nicht billig einzukaufen. Man müsse gutes Geld für gute Produkte einsetzen, ist seine Philosophie. Die Wertigkeit ist sozusagen eine Kette, die nicht zusammenhält, wenn ein Glied nicht passt. Geduld ist gefragt Und dann gibt es noch einen Parameter, an dem nicht gerüttelt werden darf. "Man muss ganz einfach Geduld haben. Dann kann der ,Malt of Kail' ein Standbein für Generationen sein. Er bietet dann die beste Verzinsung für eine Rente, die ich mir vorstellen kann", schmunzelt der Experte für Hochprozentiges, der seinen Whisky in Fässern aus amerikanischer und französischer Eiche die Zeit zum Reifen lässt. Und dann wäre da noch eine Frage, die sich Männer und Frauen der reiferen Generation sicher stellen. Hat Hubertus Vallendar in jungen Jahren einen Whisky eigentlich mit Cola gemischt, so wie es in den 1980er Jahren Trend war? "Nein, ich hab‘s damals nicht gemacht", lautet seine einfache Antwort. Er ist halt ein Purist. Foto: Pauly www.vallendar.de


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