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Aus der Not eine Tugend machen

MKW baut jetzt mobile Desinfektionssäulen und stattet Verbandsgemeinden, Schulen und Kitas in der Region aus.
Saubere Sache: Bernhard Klasen (rechts) und sein Mitarbeiter Giorgio Cialdella (links) mit den neuen Desinfektionssäulen. Foto: MKW

Saubere Sache: Bernhard Klasen (rechts) und sein Mitarbeiter Giorgio Cialdella (links) mit den neuen Desinfektionssäulen. Foto: MKW

In Zeiten der Krise sind Flexibilität und Ideenreichtum gefragt. Auch die Firma MKW (Graphische Maschinen GmbH) in Ulmen musste sich umstrukturieren. Eigentlich ist das Unternehmen seit über 20 Jahren auf Papiersortierung und Zusammentragmaschinen spezialisiert. Durch die weltweite Corona-Krise liegt dieser Markt - wie so viele andere auch - seit Ende März im Tiefschlaf. Um zumindest einen Teil seiner 30 Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, hatte Unternehmensinhaber Bernhard Klasen die Idee, das Know-how seiner Firma in der Metallverarbeitung und seine Kontakte nach China zu nutzen, um mobile Ständer für Desinfektionsspender zu bauen. Vertrieben werden die Desinfektionssäulen unter dem Markennamen "DESI-HYG". Kreatives Dreigespann Die Vertreter des in der Eifel ansässigen Unternehmens in Shenzhen (nahe Hongkong in China), die unter normalen Bedingungen im MKW-Showroom die chinesischen Kunden betreuen, sorgen dafür, dass die in China produzierten Spender, Auffangschalen und Behälter für Desinfektionsmittel zuverlässig in Deutschland ankommen. So könne sichergestellt werden, dass es nicht zu monatelangen Lieferzeiten kommt. Zusammen mit der Brennerei Hubertus Vallendar aus Kail und der Johannes-Apotheke in Treis-Karden sei MKW außerdem in der Lage, ein nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) produziertes Handdesinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen. Hubertus Vallendar, eigentlich spezialisiert auf Obstbrände, produziert in seiner Brennerei den notwendigen Grundstoff für das Desinfektionsmittel: hochprozentigen Alkohol (der WochenSpiegel berichtete). Diesen verarbeitet Apotheker Hubert Hanke mit weiteren "Zutaten" zu einem hochwirksamen, aber dennoch hautfreundlichen Desinfektionsmittel weiter. MKW sei damit in der Lage, kurzfristig ein Komplettsystem aus Metallsäule, Desinfektionsspender mit Tropfschale und Handdesinfektionsmittel zu liefern. Ständer für Desinfektionsmittelspender werden in der aktuellen Situation überall dort gebraucht, wo Hygiene in besonderem Umfang gefragt ist und die Montage der Spender an der Wand nicht möglich oder nicht gewollt ist", erläutert Klasen. "Unsere Modelle sind besonders standfest und kippsicher. Außerdem lassen sie auch in der Optik nichts zu wünschen übrig", fügt er schmunzelnd und nicht ohne Stolz auf sein neues Produkt hinzu. Mit den ersten fertigen Säulen hat Klasen neben den Verbandsgemeindeverwaltungen in Ulmen und Kaisersesch bereits zahlreiche Schulen und Kitas im Umkreis versorgt. Zurück zu den Wurzeln Der Unternehmer freue sich, dass er mit seiner Idee, die coronabedingte Flaute teilweise überbrücken könne. Und der Bedarf an den Desinfektionsmittelständern sei nach wie vor groß. Komplett umsatteln will der Firmenchef jedoch nicht. Erste Anzeichen für das Erwachen im Bereich Druck - dem Kerngeschäft MKWs - nehme Klasen daher mit Freude wahr. www.desi-hyg.de


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