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Michael Nielen

49 Linden für 49 Flutopfer

Blankenheimerdorf. Ministerpräsident Hendrik Wüst pflanzte die letzte der 49 Linden, die an die Opfer der verheerenden Flut in NRW erinnern.

Es war kalt, nebelig und wahrscheinlich gerade deshalb so eindrucksvoll: In der Nähe von Blankenheimerdorf wurde heute Morgen vo Ministerpräsident Hendrik Wüst der letzte der 49 Erinnerungsbäume gepflanzt, die an dem neu geschaffenen landesweiten Gedenkort an die insgesamt 49 Opfer der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen erinnern. Von ihnen lebten 26 im Kreis Euskirchen. Hendrik Wüst: "Jeder Erinnerungsbaum steht für einen besonderen Menschen und dessen Leben sowie für Familien, die den Verlust ihrer Lieben verkraften müssen."

Auf Initiative der Landesregierung ist im Kreis Euskirchen ein landesweiter Gedenkort für die Opfer der Hochwasserkatastrophe am 14. und 15. Juli 2021 entstanden. Der Gedenkort besteht aus einer langen Allee von Winter- und Sommerlinden - 49 an der Zahl. Jede steht für einen Menschen, der in Nordrhein-Westfalen bei der Flutkatastrophe sein Leben lassen musste. 26 Flutopfer stammten aus dem Kreis Euskirchen.

Mit der Umsetzung wurde die NRW-Stiftung beauftragt. Der Gedenkort befindet sich in der Nähe der Kreuzung der Bundesstraßen 51 und 258 bei Blankenheimerdorf. Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung: "Als die Landesregierung an die NRW-Stiftung herangetreten ist, einen Ort der Erinnerung und des Andenkens zu errichten, haben wir das Anliegen voll und ganz unterstützt. Wir freuen uns, mit der Bereitstellung der Fläche einen Beitrag zu leisten."

 Markus Ramers, Landrat des Kreises Euskirchen: "Die Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 war die schlimmste Naturkatastrophe, die der Kreis Euskirchen jemals erlebt hat. 26 Menschen haben die Flut nicht überlebt. Ihrer gedenken wir an vielen Orten im Kreisgebiet, wo bewegende Erinnerungsstätten entstanden sind. Es freut mich, dass das Land NRW mit den gepflanzten Bäumen auch ein gemeinsames Symbol der Erinnerung geschaffen hat."

Jennifer Meuren, Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim: "Erinnerung und Trauer brauchen einen Platz und die Gemeinde Blankenheim heißt alle herzlich willkommen, die im Schutz der 49 Linden innehalten wollen. Wir sind dankbar, dass ein solcher Ort geschaffen wurde - und noch dazu mit der kraftvollen Botschaft, die diese Bäume weitergeben: Sie stehen für das Leben, das war, ist und kommt; sie zeigen, dass niemand in der Trauer allein sein muss, sondern einen Platz zum Anlehnen findet. Als der Ort, wo die Ahr entspringt, geben wir diese Einladung und dieses Versprechen auch an die Menschen im Ahrtal weiter, mit denen wir uns in besonderer Weise verbunden fühlen."

Der Gedenkort mit den 49 Erinnerungsbäumen ist Teil des Naturschutzgebietes Dietrichseiffen und zugleich Flora-Fauna-Habitat-Gebiet. Bei den Bäumen handelt es sich um schnellwüchsige und langlebige Linden. Im Wechsel wurden Sommer- und Winterlinden gepflanzt, die im Abstand von 10 bis 14 Tagen im Juni blühen.

 

 


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