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»An dr Pomp« steht eine neue Bank

Rainer Stief hat wohl das hinter sich, was man ein bewegtes Leben nennt.

 Seit rund 14 Jahren wohnt der 76-Jährige gemeinsam mit seiner 95-jährigen Mutter in Blankenheim. »Damals«, schmunzelt er, »ist meine Mutter aus der Großstadt Hamburg in die Eifel gezogen.« Dort bekocht sie noch heute ihren Sohn und versorgt die Wäsche - doch das ist eine andere Geschichte.

Lange im Ausland gewesen

Dieses Mal geht es um die große Leidenschaft von Rainer Stief: »Ich arbeite unwahrscheinlich gerne mit Holz.« Dieses Faible rührt von seinem Aufenthalt in Südafrika her, wo er zum ersten Mal mit der Schreinerei in Berührung kam. »Das hat mich«, gesteht Rainer Stief, »bis heute nicht losgelassen.« Obwohl er nie eine Lehre in dieser Richtung angefangen hat.Was in seinem Fall verwunderlich ist, denn Rainer Stief kann nicht nur auf längere Auslandsaufenthalte in Südafrika oder Südamerika verweisen. Auch seine beruflichen Aktivitäten erstrecken sich vom Chemielaboranten über den Trucker bis hin zur Tätigkeit als Privatdetektiv - um nur einige berufliche Stationen zu nennen.Durch die Jahre begleitet hat ihn sein großes Interesse für den Werkstoff Holz.

Neue Bank trägt Wappen

Stolz zeigt er sein jüngstes Projekt, das seit einiger Zeit zum Verweilen an geschichtsträchtiger Stätte in Blankenheim einlädt. Rainer Stief brachte nämlich, mit finanzieller Unterstützung des Heimatvereins Blankenheim, die Bank auf dem kleinen Platz »An dr Pomp« wieder auf Vordermann und versah sie zudem mit einer Rückenlehne.Den Kontakt zum  Heimatverein stellte dabei Wolfgang Doppelfeld her, der jahrelang in verantwortungsvoller Position für diesen Verein gewirkt hat. »Schließlich«, erzählt Doppelfeld, »hat der Verein die Kosten übernommen und Rainer Stief hat die Restaurierung der Bank ausgeführt.« Wappen zieren die neue BankDabei kam es zu einem kleinen Mißgeschick. Als besonderen Hingucker hatte sich Stief das Wappen von Blankenheim besorgt und geschnitzt. Doch leider war die Vorlage seitenverkehrt. Dennoch nahm alles schließlich ein gutes Ende. Denn Wolfgang Doppelfeld verfügte noch über einen Holzteller von dem bekannten Schnitzer Fritz Nowak, den das Blankenheimer Wappen zierte. Auch fand sich ein alter Wappenteller der Gemeinde Blankenheim aus Metall. Beide Sachen stellte Doppelfeld zur Verfügung und Rainer Stief passte sie  in die Rückenlehne der neuen Bank ein.

Schiffe im Schaufenster

»Besonders die Kinder halten hier oft an und erfreuen sich an den Schiffen«, zeigt Prof. Dr. Ludwig Schmahl auf das Schaufenster »seiner Kneipe« in der Ahrstraße. Dort sind Schiffe zu sehen, die ebenfalls aus der Werkstatt von Rainer Stief stammen - unter anderem die Santa Maria von Columbus sowie ein alter Raddampfer. Das Arbeiten nach alten Vorbildern liegt Rainer Stief. So baut er gerne alte Möbel nach und verbessert sie in einem. Schrauben und Nägel finden keine Verwendung. »Das sieht man an diesen Schwalbenschwanzverbindungen, die ich alle mit der Hand aussäge«, zeigt Rainer Stief auf die Schublade, die er gerade fertig gestellt hat ...


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