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Michael Nielen

Aus dem All an den Bleiberg

Außerirdische und Clowns, Musketiere und Piraten und zwischendurch viele kostümierte Musikgruppen ? es war eine kunterbunte Schar, die sich am Tulpensonntag in den dichtbevölkerten Straßen Mechernichs tummelte und mit der Sonne um die Wette strahlte. Dabei feierten die Mechernicher Karnevalisten zusammen mit den vielen gutgelaunten Narren am Straßenrand.

"Baustell` he, Zochungerführung do, mir finge de Wech och nor 5 x 11 Johr!" Zum jecken Jubiläum des Festausschusses Mechernicher Karneval (FMK) hat die vereinseigene "Arbeitsgruppe Karnevalszug" mit Marcel und Kevin Hembach sowie Dirk Gemünd dem Karnevalszug ein Motto mit aktuellem Bezug gegeben. Und auch für die FMK-Clowngruppe war der diesjährige Tulpensonntagszug ein besonderer: Zum 55. Mal reihten sich die Spaßmacher in ihren schwarz-weiß gestreiften Hosen und roten Jacken ins närrische Geschehen ein. Kein Wunder, dass selbst Besucher aus fremden Galaxien anreisten, um sich das Schauspiel nicht entgehen zu lassen: Die Außerirdischen waren zwar grün, aber keine Marsmännchen, sondern "Roggianer". Die spacig gekleidete Fußgruppe Hück war eine von insgesamt acht Gruppen und Wagen des traditionell im Mechernicher Zug stark vertretenen Dorfes Roggendorf. Die mit Abstand größte Gruppe stellten die "Multikulti-Clowns" der Communio in Christo dar: Mit sage und schreibe 71 Personen sorgten die Mitarbeiter und Bewohner der Mechernicher Schwerst- und Langzeitpflegeeinrichtung für ein herrlich buntes Bild. Von Jahr zu Jahr größer wird auch die Gruppe der Mechernicher Caritas. "Was vor ein paar Jahren mit einem guten Dutzend Leute begann, hat sich zu einer der größten Gruppen im Zug entwickelt", freute sich Zugleiter Kevin Hembach, denn: "Je mehr mitmachen, umso schöner ist der Zug." Den legendären Schwur "Einer für alle, alle für einen", den Athos, Porthos und Aramis und d'Artagnan leisteten, hatten auch die als Musketiere verkleideten Helfer der Wohlfahrtsorganisation ganz passend zu ihrem Motto erkoren. Von den Seitenhieben der "Blaumänn" verschont blieb in diesem Jahr ausnahmsweise einmal Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Stattdessen hatte die Gruppe, die im Mechernicher Karnevalszug Jahr für Jahr mit Lokalkolorit glänzt, die Herbstkirmes aufs Korn genommen. "Großkirmes in Mechernich ? doch es war nur lächerlich" kommentierten die "Blaumänn" scharfzüngig das Fehlen der versprochenen Großfahrgeschäfte. "Hochvereintes Vereinskartell ? Ihr habt uns verschaukelt, gell?", sparte die Gruppe nicht mit Kritik am Ausrichter. Auf dem Wagen stand symbolisch und etwas verloren ein Schaukelpferd, dafür gab es rundum viele reservierte Stellplätze für rasantere Kirmesattraktionen. Und damit sich Bürgermeister Schick nur ja nicht zu sicher fühlt, gab es schon einmal eine kleine "Vorwarnung": "Im nächsten Jahr, so viel ist richtig, ist uns der Bürgermeister wieder wichtig!" "Eine Prinzessin gehört auf eine Burg" ? so lautete die standesgemäße Vorgabe der Mechernicher Stadttollität, Jugendprinzessin Sarah I. (Falk) an die Wagenbauer. Ihrem Wunsch wurde entsprochen, und so bildete eine prächtige Burg den krönenden Abschluss des Zuges. Unablässig winkte Prinzessin Sarah I. von den efeuumrankten Zinnen ihrer prächtigen Burg und warf Unmengen Kamelle ins jubelnde Volk. pp/Agentur ProfiPress


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