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Bleikonzentrationen im Blut sind nicht bedenklich

„Es sind keine als gesundheitlich bedenklich anzusehenden Bleikonzentrationen im Blut messbar.“ So heißt es in der Zusammenfassung zu den Blutuntersuchungen im Mechernicher Stadtgebiet, deren Ergebnisse eben von Prof. Dr. med. Thomas Kraus, Leiter des Institutes für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der RWTH Aachen, in der gut besetzten Aula des Turmhofgymnasiums vorgestellt wurden. Besonders erfreut zeigte sich nicht nur Prof. Dr. Thomas Kraus über die Tatsache, dass es derzeit keinen Hinweis auf eine erhöhte Belastung bei den untersuchten 33 Kindern im Alter zwischen 2 und 14 Jahren gibt.

Insgesamt hatten sich bei der sogenannten „Screening-Untersuchung Blei“ 506 Menschen freiwillig untersuchen lassen, unter ihnen 281 Frauen, 222 Männer und, wie bereits erwähnt, 33 Kinder. Deren Blutwerte wurden  mit dem sogenannten Referenzwert verglichen, der aufgrund der Befunde in der Allgemeinbevölkerung festgelegt ist.

Referenzwert

Bei Kindern liegt dieser Wert im Alter zwischen 2 und 14 Jahren bei 35 Mikrogramm pro Liter Blut, bei Frauen im Alter von 18 bis 69 sind es 30 Mikrogramm pro Liter Blut und bei Männern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren liegt er bei 40 Mikrogramm pro Liter Blut. Für Menschen, die älter als 70 Jahre sind, gibt es laut Prof. Dr. Thomas Kraus keine festgelegten Werte mehr. „Sie liegen jedoch“, so seine Aussage, „mit zunehmenden Alter meist höher.“

Die Ergebnisse

Und dann legte er die mit Spannung erwarteten Zahlen vor. Bei den Männern gab es dabei 9 Fälle, in denen der festgestellte Wert zu hoch lag. Das sind 6,1 Prozent statt der als Referenz geforderten 5 Prozent. Allerdings gab es in zwei Fällen eine mögliche Erklärung: Ein Mann hatte täglich Umgang mit Lötzinn, ein anderer hatte Umgang mit Waffen und Munition. Ähnlich sah es bei den Frauen aus, bei denen es 14 Fälle gab. Dort lag der Wert bei 6,5 Prozent. Bei den Kindern lagen die Werte deutlich unter dem Referenzwert.

Nahezu gleich mit der Allgemeinbevölkerung

„Die Verteilung der Blutbleikonzentration ist damit fast genauso wie in der Allgemeinbevölkerung“, lautete es in der Zusammenfassung. Das heiße aber nicht, dass es keine erhöhte Bleikonzentration gebe, so Prof. Dr. Thomas Kraus. So konnte festgestellt werden, dass die Wohndauer in den untersuchten Regionen sowie die Verweildauer im Garten mit intensivem Bodenkontakt einen signifikanten Einfluss auf die Blutbleikonzentration hat - innerhalb des Referenzbereiches. Daher empfahl Prof. Dr. Thomas Kraus auch, eine Analyse der Ursachen für die einzelnen Befunde mit erhöhten Belastungen vorzunehmen. Mehr zu dem Thema gibt es in der kommenden Ausgabe des Schleidener WochenSpiegel.


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