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Karnevalisten ließen Blut in Kommern

Mit gutem Beispiel ging das Kommerner Prinzenpaar der Karnevalsgesellschaft „Greesberger“ voran: Prinz Thomas I. und Prinzessin Nicole I. (Bank) nahmen beide als Erstspender auf den Blutspendeliegen Platz. Zwar war für die beiden wenig später schon Schluss mit dem Aderlass – aber mit ihrer Werbung für die Prinzenblutspende hatten sie trotzdem für eine mehr als gelungene Aktion gesorgt: Insgesamt 135 Spender kamen in die Bürgerhalle, davon 17 Erstspender und sogar ein paar Flüchtlinge.

„Die wollen mir mein Blut klauen“, scherzte Prinzessin Nicole noch kurz vor der Blutspende. Sichtlich nervös war sie vor dem Pieks mit der Nadel – aber so weit kam es dann gar nicht. „Zu wenig gegessen“, urteilte die Ärztin, denn länger als drei Stunden hätte die letzte Mahlzeit vor der Blutspende nicht her sein dürfen. Indessen ging Prinz Thomas ganz gelassen an die Sache heran. Mit der Prinzenblutspende wolle er mehr Leute zum Nachmachen animieren, erklärte der Narrenherrscher. Das Prinzenpaar selbst hatte noch nie eine Blutspende gebraucht. „Im Idealfall kann man darauf verzichten“, sagte Rolf Klöcker, Geschäftsführer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen und Vorsitzender des Rotkreuz-Ortsvereins Mechernich. Mit hochgekrempelten Ärmeln nahm der Prinz nach Arztgesprächen und Gesundheitscheck schließlich auf der Liege Platz. Und nach einem Pieks lief schon der Lebenssaft in den vorgesehenen Blutbeutel. Nach wenigen Minuten musste der Aderlass allerdings wegen Kreislaufbeschwerden abgebrochen werden. Die Karnevalisten ließen sich davon nicht schrecken: Patricia Schäfer, Adjutantin von Prinzessin Nicole, „Greesberger“-Geschäftsführerin Nicole Reipen und Ehrensenator Jörg Ernst waren ebenfalls gekommen, um einen Beutel von ihrem Blut dazulassen. „Hier laufen auch eine ganze Menge Karnevalisten in Zivil rum“, erklärte Bertram „Beppo“ Wassong, Vorsitzender der „Greesberger“. In Kommern traf man aber auch auf viele „Wiederholungstäter“ wie Sabine Dohmen aus Mechernich. Ihre 49. Spende gab sie in der Kommerner Bürgerhalle ab. „Ich habe früh angefangen, mit 18 Jahren, weil meine Großeltern beim Roten Kreuz aktiv waren“, erzählte sie. Vor einigen Jahren lernte sie dann auch die andere Seite kennen, als ihr gerade geborenes Kind bei einer Operation eine Bluttransfusion brauchte. „Viele Menschen brauchen Blut, da kann ich ruhig etwas von meinem abgeben“, so die Mechernicherin. Viele ihrer Familienmitglieder – Eltern, Ehemann und Kinder – hat sie inzwischen schon von der Blutspende überzeugen können. Die Prinzenblutspende fand zum zweiten Mal in Kommern statt und konnte sogar noch ein paar mehr Spender mobilisieren als die Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr. Mit 17 Erstspendern wurde ein tolles Ergebnis erreicht, denn um die Versorgung mit Blut weiterhin sicherzustellen ist es wichtig, neue Spender zu gewinnen, die vielleicht auch zu Mehrfachspendern werden könnten. „Es hat uns auch besonders gefreut, dass ein paar Flüchtlinge zum Spenden hergekommen sind“, freute sich Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rolf Klöcker. Im Einsatz waren zwölf Helfer des Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen sowie acht Mitglieder des Blutspendeteams. Das Jugendrotkreuz aus Mechernich war ebenfalls mit dabei und übernahm die Anmeldung und die Passausgabe. Zur Stärkung nach der Spende hatten die Rotkreuzler wieder für ein tolles Büffet mit Brötchen, Würstchen und Rührei gesorgt. Zu der närrischen Aktion wurden die Spender außerdem mit Berlinern versorgt – typisch Karneval. „Das machen wir jetzt jedes Jahr“, versprach „Greesberger“-Vorsitzender Bertram Wassong zum Abschluss der Aktion. Die nächsten Termine zur Blutspende in Kommern sind jeweils mittwochs am 13. April, am 27. Juli und am 19. Oktober, immer von 16 bis 20 Uhr in der Bürgerhalle.
Text: ProfiPress


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