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Lernen mit Kopf, Herz und Hand

In den Ferien machen Schüler vor allen Dingen eins: Eine großen Bogen um ihre Schule. In Satzvey sieht das anders aus. Dort toben die Kinder gerne durch das Gebäude, in dem sie ab dem neuen Schuljahr unterrichtet werden. Kein Wunder, denn in der ehemaligen Förderschule tut sich Spannendes und irgendwann werden die Schüler von heute sagen: »Wir haben geholfen, die Freie Veytalschule Satzvey auf den Weg zu bringen.«

Mit dieser Schule hat es nämlich ihre eigene Bewandtnis. Sie wird nicht nur das Schulspektrum in der Region bereichern, sondern ist von ihrer Ausrichtung her einmalig im Kreis Euskirchen. »Unsere Schule«, sagt Maria Pesch, »orientiert sich an der Pädagogik von Rudolf Steiner.« Und der begründete die Waldorfpädagogik. Folglich wird in Satzvey künftig nach der Maxime »mit Kopf, Herz, und Hand« gelernt. Dahinter verbirgt sich ein ganzheitlicher Ansatz, der gleichberechtigt das Denken, das Fühlen und die handwerklich-praktischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen fördern will. Ein kleines Beispiel dafür zeigt sich beim Besuch der neuen Schule an einem ausnahmsweise sonnigen Tag. Im Hof ihrer neuen Schule sind die Kinder mit Eifer dabei, aus aus der Wolle eines frisch geschorenen Schafes Vlies herzustellen. Also muss die Rohwolle zunächst mit den Füßen im Wasserbecken getreten werden, um den Schmutz zu entfernen. Anschließend wird die Wolle kardiert, damit daraus als Fernziel ein Filzteppich für die neue Schule entstehen kann.

Neuer Schultyp

Maria Pesch fehlte ein solcher Schultyp im Kreis Euskirchen. Die nächste vergleichbare Schule befindet sich derzeit in Erftstadt. Also lotete sie zunächst mit Svenja Spittmann die Möglichkeiten aus und erfuhr sehr schnell Unterstützung gleich gesinnter Eltern. Mit großem Engagement wurde die Gründung der Freien Veytalschule betrieben. Dankbar war man dabei für die Unterstützung der Stadt Mechernich, die das Gebäude der Förderschule in Satzvey für die Schulgründung anbot. »In einem kleinen Teil der Schule sind Eltern und Kinder derzeit dabei, die Räume für den Betrieb der Schule herzurichten«, so Maria Pesch.

Genehmigung

Nach und nach werden weitere Räumlichkeiten hinzukommen, denn auch an der Freien Veytalschule werden am Ende 12 Schuljahre durchlaufen. Der vorläufige Höhepunkt in der aufregenden Gründungsphase war am 5. Juli die endgültige Genehmigung der Schule durch die Bezirksregierung Köln. Zum neuen Schuljahr werden insgesamt 12 Kinder im Alter zwischen 6 und 7 Jahren die erste und 11 Kinder im Alter zwischen 7 und 9 Jahren die zweite Klasse besuchen. Die neuen Schulkinder kommen dabei aus dem gesamten Kreis Euskirchen und sind von 7.30 bis 15 Uhr in ihrer neuen Schule. Auch bei der Suche nach Lehrern mit der entsprechenden Qualifikation ist die rührige Elternschaft fündig geworden. Schulleiter der Freien Veytalschule Satzvey wird Wolfgang Dornwald aus Witten, der als Klassenlehrer die 1. Klasse übernimmt. Aus dem Saarland kommt die künftige Lehrerin Doris Schäfer für die 2. Klasse.

Eröffnung

Die feierliche Eröffnung der Freien Veytalschule Satzvey erfolgt am Samstag, 3. September, ab 11 Uhr. Zu diesem Fest haben unter anderem ein Stellvetreter des Landrats Günter Rosenke und der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ihr Kommen zugesagt. Übrigens: Eltern können ihr Kind noch gerne anmelden, sollten dieses bis Ende Oktober tun. @ Kontakt: info@veytalschule.de


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