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Michelle Barth und ihr »Kontrollverlust«

Gesungen hat Michelle Barth aus Pesch eigentlich schon von Kindesbeinen an - mit der Oma, mit der Schwester, nahezu bei jeder Gelegenheit. Vor so vielen Menschen wie am kommenden Samstag, 13. August, auf der Gold-Stage am deutschen Eck in Koblenz hat aber auch sie noch nicht die Stimme erhoben.

Dort wird sie als Leadsängerin der Band »Kontrollverlust« das Publikum von 20 bis 22 Uhr auf das anstehende große Feuerwerk bei »Rhein in Flammen« einstimmen. »Wahnsinn«, freut sich Michelle Barth, »dann stehen wir auf der Bühne, auf der auch Cat Ballou gespielt hat.« Für die Band und für Michelle Barth ist dieser Auftritt sicherlich ein Höhepunkt. Begonnen hat die musikalische Laufbahn der noch 18-jährigen Michelle Barth in der Grundschule Zingsheim. Obwohl sie eigener Aussage nach »furchtbar schüchtern« war, wagte sie sich dort zum ersten Mal als Sänger der Schulband auf die Bühne. Am St. Angela Gymnasium in Bad Münstereifel, an dem sie in diesem Sommer auch ihr Abitur bestand, folgte der erste Gesangsunterricht, dem viele weitere folgen sollten. Das Talent sprach sich rum, die junge Dame mit der großen Stimme wurde oft angefragt, um auf Hochzeiten oder Geburtstagen zu singen. Der erste Versuch mit einer eigenen Band ging allerdings schief. Die spielte auf dem Sportfest in Golbach sowohl zum ersten als auch zum letzten Mal. Von diesem Rückschlag ließ sich Michelle Barth jedoch nicht entmutigen. Sie war unter anderem auch Gast im Eifeler Musikcafé in Schmidtheim und kam schließlich in Kontakt mit Uwe Reetz. »Für ihn«, lacht sie, »habe ich sogar bei ‚Uwe Reetz und Kinder‘ ein Lied mit eingesungen.«

Ins Rampenlicht

Der eigentliche Durchbruch kam für die Pescherin, als sie schließlich als Backgroundsängerin bei der Band »Die Versenker« mitmachen durfte. »Die Besetzung dieser Band«, verrät Michelle Barth, »ist ungefähr deckungsgleich mit der Truppe von Kontrollverlust.« Während die Versenker eigene Stücke auf die Bühne bringen, ist Kontrollverlust als hochwertige Coverband unterwegs. Und als die eine neue Frontfrau suchten, fiel die Wahl auf Michelle Barth. »Das war für mich natürlich ein Traum, sozusagen als Nesthäkchen bei diesen studierten Musikern mitmachen zu dürfen«, erinnert sich Michelle Barth. Seitdem ist sie an den Wochenenden oft unterwegs, denn »Kontrollverlust« ist sehr gefragt und wird deutschlandweit gebucht. Daher ist die Band in der Region auch eher selten zu Gast. Ein fester Termin steht allerdings auch in diesem Jahr bereits fest. Am 23. Dezember rockt die Band den Christmas-Rock in Tondorf. Ambitionen, eine professionielle Sangeskarriere anzustreben, hat Michelle Barth erst einmal nicht. Sie beginnt im Oktober in Siegen ein Studium für das Grundschullehramt. »Viele meiner Freunde haben sich gewundert, warum ich nicht Musik studiere«, so die leidenschaftliche Sängerin.

Schulbücher

»Aber erstens möchte ich gerne Lehrerin werden und zweitens am Anfang des Monats wissen, was auf dem Konto ist.« Denn um ganz an die Spitze des Showgeschäfts zu kommen, brauche man neben Können auch eine gehörige Portion Glück. Wenn Michelle Barth dann eines Tages tatsächlich vor einer Klasse stehen wird, könnte es ihr durchaus passieren, mit einem Schulbuch zu arbeiten, das sie selbst mit eingesungen hat. Die Musiker von Kontrollverlust sind nämlich öfter zu Gast im Rurtonstudio von Markus Wimmer in Dedenborn. »Dort«, verrät Michelle Barth, »singen wir Songs für die renommierte Schulbuchreihe ‚Come in‘ des Klett Verlags ein.«


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