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Zentrale Notaufnahme der kurzen Wege

Am Ende des langen Arbeitstages dürften künftig die Füße des 30-köpfigen Teams von der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Kreiskrankenhaus Mechernich etwas weniger schmerzen. Grund: Seit Dienstag, 27. April, hat die ZNA ihre neuen Räumlichkeiten bezogen.

»Da kommen bislang gut zehn bis zwölf Kilometer zusammen«, weiß der Pflegedirektor Markus Thur. Eine Zahl, die sich künftig halbieren wird. Denn durch den Umzug in die neue, hochmoderne ZNA werden sich die Laufwege halbieren. Einen Grund dafür nennt der zuständige Chefarzt Dr. Marcus Münch: »Das Labor und das Röntgeninstitut liegen auf der gleichen Ebene wie wir, der Zentral-OP befindet sich gleich über uns.«

Viele Vorteile

Und das ist nicht der einzige Vorteil, den die neue ZNA bietet. Nach Auskunft von Geschäftsführer Martin Milde hat man in den letzten fünf Monate für rund 500.000 Euro ein 450 Quadratmeter großes Areal geschaffen, das den neuesten Erfordernissen entspreche. »Statt vieler kleiner Behandlungsräume gibt es nun einen großen und offenen Bereich«, erläutert Martin Milde das vollkommen neue Erscheinungsbild. Dieses Raumkonzept habe sich in der Notfallmedizin bewährt.

Patienten immer im Blick

Chefarzt Dr. Marcus Münch erläutert, warum das so ist: »Wir haben den Patienten immer im Blick und er uns auch. Das schafft Sicherheit und Vertrauen, denn man wartet nun nicht mehr alleine in einem Raum auf den Arzt, sondern bekommt mit, was auf der Station geschieht. Die Ärzte und das Pflegepersonal nehmen ihrerseits die Patienten permanent medizinisch wahr.« Im praktischen Ablauf wird das künftig so aussehen, dass - außer Kindern und Schwangeren - Notfallpatienten aller Fachdisziplinen die neue ZNA anlaufen werden. Spätestens zehn Minuten nach Eintreffen erfolgt eine erste medizinische Einschätzung der Patienten nach den geschilderten und festgestellten Symptomen. Aufgrund dieser Einschätzung wird dann die Dringlichkeit der Behandlung festgelegt. Will heißen: Die Ansicht »Wer zuerst kommt, malt zuerst« hat sich erledigt, die Reihenfolge bestimmt alleine die Dringlichkeit der Behandlung.

Offener Bereich

Und die findet in einem offenen Bereich statt, wo man mit flexiblen Vorhängen, fahrbaren Monitoren und Materialwagen arbeitet. Im Normalbetrieb - und der bedeutet rund 80 bis 100 Notfallpatienten innerhalb von 24 Stunden - sind dort fünf Behandlungsplätze vorgesehen, die bei Bedarf jedoch schnell erweitert werden können. Bis zu zehn Tragen reiche die Kapazität.

Beobachtungsstation

Eine weitere wesentliche Neuerung ist nach Auskunft von Geschäftsführer Manfred Herrmann die modern ausgestattete Beobachtungsstation, die über sechs Betten verfügt. Sie ermöglicht eine 24 Stunden-Überwachung von Notfallpatienten und erleichtert die Entscheidung, ob der Patient das Krankenhaus verlassen kann oder stationär verbleiben muss. Durch moderne Software, die auch über Schnittstellen zum Rettungsdienst verfügt, ist man jederzeit über die Situation des Patienten im Bilde. »Sie zeigt auch an, ob ein Angehöriger wartet«, so Dr. Münch. Laut Markus Thur wurden zudem auf der neuen ZNA acht neue Arbeitsplätze geschaffen.


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