

(rob) Wo früher täglich zahlreiche Mitarbeiter ein- und ausgingen und noch immer ein großes Metall-Tor für Sicherheit sorgt, da künden heute Unkraut und Müll von Stillstand und Vernachlässigung auf dem Gelände von Kirsch energy systems. Doch Ende April soll es endlich weitergehen mit der Klärung der Frage, was denn dort Neues entstehen könnte.
Andreas Kratz, Ortsvorsteher von Biewer, freut sich, dass sich der Wochenspiegel für dieses Thema interessiert, denn »hier haben wir viel geplant und hoffen sehr, dass es bald weitergeht.« Und er berichtet, dass »es schon seit Jahren einen einstimmigen Beschluss des Ortsbeirats Biewer gibt, dass hier ein Wohngebiet hinkommen soll. Darauf arbeiten wir seit dem Ende der Firma Kirsch hin.«
Das Ende 1945 gegründete Unternehmen, das als Kirsch GmbH mit Stromerzeugungsaggregaten weltweit erfolgreich war, ging am 31.08.2017 in Konkurs, dem 74 Arbeitsplätze und viele Hoffnungen zum Opfer fielen. Dem in Pfullingen ansässige Mutterkonzern Prettl GmbH wurde damals von vielen Seiten die Hauptverantwortung dafür gegeben, doch das ändert nichts daran, dass das Großunternehmen weiterhin richtungsweisend ist, wenn es um die künftige Entwicklung des 27.400 Quadratmeter großen Geländes geht.
Andreas Kratz, seit 2014 Ortsvorsteher in seiner Geburtsstadt Biewer, ist dennoch weiter optimistisch: »Ob hier eine reine Wohnbebauung oder ein Mischgebiet zum Beispiel mit Arztpraxen oder Büros hinkommt, ist noch offen. Zusätzlich könnte auch im Bereich der Biewerer Straße, der gegenüber von Kirsch und unterhalb der Straße zum Litzelholz liegt, eine Wohnbebauung zugelassen werden, wenn sich hier das Problem mit dem noch nicht vorhandenen Kanalanschluss lösen lässt.« Wie auch immer die Zukunft dieses Geländes aussehen wird, es ist weiter Geduld gefragt.
Aber zumindest Ende April wird es den nächsten Schritt in diesem Prozess geben, denn dann trifft sich ein Mitarbeiterstab der Stadtverwaltung mit Andreas Kratz. Allerdings ist aktuell noch nicht klar, was genau dort besprochen werden soll. Prettl selbst wird dort nicht vertreten sein, so ist von Lisa Ulmer zu erfahren, die das Immobilienmanagement des Konzerns leitet. Doch auch sie ist zuversichtlich: »Es ist keine Option für uns, das ehemalige Grundstück der Firma Kirsch weiterhin brach liegen zu lassen. Derzeit befinden wir uns in Gesprächen mit diversen Projektentwicklern und der Gemeinde Biewer, um eine eventuelle Umwidmung zum Wohngebiet dieses Areals durchzusetzen.«
Immerhin, so ist auch von ihr zu erfahren, ist das Gelände nicht vollständig ungenutzt: »Wir haben dem K-9 Suchhundezentrum das Areal solange für die Ausbildung ihrer Vierbeiner überlassen.« Ob die Suchhunde vielleicht dabei helfen können, eine baldige Nutzungslösung für das Kirsch-Gelände zu finden?