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Alfons Jochem: "Wir glauben an unsere Jungs!"

Mit Wormatia Worms empfängt die Trierer Eintracht am Samstag, 29. Februar, 16 Uhr einen direkten Konkurrenten im Aufstiegsrennen zum Spitzenspiel im Moselstadion. Im Interview mit Alfons Jochem (59), Vorstandssprecher des SV Eintracht Trier 05, beleuchten wir die aktuelle Situation und die Chancen des SVE im Meisterschaftskampf.

Mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Schott Mainz liegt die Trierer Eintracht nach 19 Spielen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar noch voll im Meisterrennen. Wie schätzen Sie die Chancen für die verbleibenden 15 Spiele nach der Winterpause ein? Sehen Sie die Eintracht gut gerüstet für den Kampf um den Aufstieg? Wer sind für Sie die schärfsten Konkurrenten? Alfons Jochem: "Ja, ich sehe uns gut gerüstet für den Aufstiegskampf, da auch Platz zwei noch zu Relegationsspielen berechtigt. Die stärksten Konkurrenten sehe ich in Schott Mainz, Wormatia Worms und TuS Koblenz. Kaiserslautern II und Elversberg II dürfen nach derzeitigem Stand wegen der Liganähe zu ihren ersten Mannschaften nicht aufsteigen. Das erhöht auch unsere Chancen." Zuhause hui, Auswärts pfui - könnte man die Hinserie in etwa beschreiben. Während der SVE die heimstärkste Mannschaft der Liga stellt, setzte es auswärts in neun Spielen gleich fünf Niederlagen. Wo sehen Sie die Gründe für die Auswärtsschwäche? Was macht Ihnen Hoffnung, dass es in der Rückrunde besser wird? "Diese Kurzbeschreibung der Hinserie ist wohl richtig. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns auch auswärts verbessern werden, da wir bis auf Worms noch bei den Teams aus dem oberen Tabellendrittel antreten werden. Das werden im Normalfall offenere Spiele als gegen die Teams aus den unteren Tabellenregionen. Gegen Mannschaften, die sich überwiegend hinten reinstellen, haben wir in der Hinserie häufig keine Mittel gefunden." Der SVE hat auf spektakuläre Neuverpflichtungen in der Winterpause verzichtet, obwohl gerade im Sturm im Vergleich zur Ligaspitze ein relativ großer Abstand besteht. Der beste Eintracht Torschütze Edis Sinanovic traf bislang neun Mal, Spitzenwerte der Liga sind 17 Treffer. Fehlt da nicht etwas die Durchschlagskraft im Angriff? "Wir haben ganz bewusst auf Neuverpflichtungen verzichtet und setzen damit auch ein Zeichen. Wir glauben an unsere Jungs! Die junge Mannschaft wird sich noch weiter entwickeln, davon sind wir überzeugt. Dazu brauchen das Trainerteam und die Spieler Vertrauen, damit sie weiter kontinuierlich arbeiten können und nicht Unruhe im Team. Hinzu kommt, dass mit Jan Brandscheid, der in der Hinserie lange verletzt fehlte, auch unser Torjäger der letzten Saison wieder voll einsatzfähig ist." Mit einem Schnitt von über 1.200 Zuschauern pro Heimspiel verfügt die Eintracht über die mit Abstand treuesten Fans der Liga und erreicht als einziger Klub eine vierstellige Zahl im Zuschauerschnitt. Sehen Sie Chancen, den Schnitt noch zu steigern? "Diese rund 1.200 Zuschauer pro Spiel sind unser Stammpublikum, das uns anfeuert und auf das wir sehr stolz sind. Wir haben eine tolle Stimmung im Stadion und werden von den Fans gut unterstützt. Wenn wir weiterhin gut spielen, können wir das sicherlich noch ausbauen, denn gute Leistungen werden honoriert." Wo sehen Sie bei einem eventuellem Aufstieg der Eintracht die größten strukturellen Herausforderungen? "Die Erwartungshaltung ist immer hoch, die Finanzen sind begrenzt. Deshalb haben wir dann die gleichen Probleme auf höherem Niveau. Wir wollen das Team zusammen halten und durch kontinuierliche vernünftige Vereinsarbeit eine stabile Truppe aufbauen. Ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Weg ist, um langfristig Erfolg zu haben." Interview: Arnt Finkenberg


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