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Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt setzt sich fort

Wie erwartet entspannt sich der Arbeitsmarkt im April weiter. Die Arbeitslosenquote sinkt erneut. Erstmals in diesem Jahr fällt sie unter die 4-Prozent-Marke. Mit 3,9 Prozent ist sie 0,4 Prozentpunkte niedriger als im März. 11.156 Männer und Frauen sind arbeitslos. 1.856 Menschen aus der Region Trier haben im April einen neuen Job gefunden.
Foto: Symbolbild/Archiv

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Während die Arbeitslosenquote sinkt, steigt die Zahl der gemeldeten Stellenangebote: "Der Arbeitsmarkt in der Region Trier ist im Aufwärtstrend", betont Heribert Wilhelmi, Chef der Trierer Arbeitsagentur. "Jedes Jahr im Frühjahr geht die Arbeitslosigkeit zurück. In diesem Jahr ist die Einstellungsbereitschaft der regionalen Arbeitgeber jedoch besonders hoch. Fachkräfte werden in vielen Branchen gesucht." So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Rekord bei den gemeldeten Stellenangeboten weiter wächst. 4.571 freie Jobs, insbesondere aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gastgewerbe, dem Handel, der Baubranche, dem Gesundheitswesen, dem öffentlichen Dienst und der Zeitarbeit, verzeichnet die Arbeitsagentur aktuell. Das entspricht einer Steigerung von 24 Prozent im Vergleich zum April 2015.

Zahl der arbeitslosen Ausländer steigt

Die gute Konjunktur, die hohe Personalnachfrage und die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen und Wirtschaft seien schließlich auch drei wesentliche Faktoren, die dazu beitrügen, dass die aktuellen Herausforderungen am Arbeitsmarkt zu bewältigen seien, so der Behördenchef. Denn die Zahl der arbeitslosen Ausländer in der Region steigt: Derzeit sind 1.791 Menschen ohne deutschen Pass auf Jobsuche. Das sind 17 Prozent mehr als im April des vergangenen Jahres. "Je mehr Asylanträge bearbeitet werden, desto mehr Flüchtlinge melden sich arbeitslos. Wir gehen deshalb davon aus, dass in den nächsten Monaten die Zahl der arbeitslosen Ausländer weiter steigen wird", so Wilhelmi. "Es ist jedoch auch notwendig, dass die Menschen, die zu uns kommen, sich bei ihrer Arbeitsagentur oder dem Jobcenter registrieren lassen. Denn ab diesem Zeitpunkt können wir sie auf ihrem Weg in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen."

Verlierer am Arbeitsmarkt

Neben der dauerhaften Integration von Geflüchteten bleiben andere wichtige Aufgaben in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bestehen. Geringqualifizierte und langzeitarbeitslose Menschen seien nach wie vor die Verlierer am Arbeitsmarkt, so die Experten. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in der Region Trier im Vergleich zum Vorjahr leicht um 79 Personen auf 3.287 gestiegen. "Wir bieten allen arbeitslosen Menschen eine individuelle Beratung. Das ist das A und O", sagt Wilhelmi. Insbesondere für langzeitarbeitslose Menschen gäbe es spezielle Unterstützungsprogramme des Bundes. Und die Weiterbildungsangebote der Arbeitsagentur sorgten vor allem dafür, dass Arbeitsuchende eine solide Qualifikation erhielten, um sich damit dauerhaft ihre Chancen auf einen festen Arbeitsplatz zu verbessern.

1.931 Lehrstellen noch unbesetzt

Reges Treiben herrscht derzeit auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Bei der Arbeitsagentur läuft die Vermittlung der freien Lehrstellen auf Hochtouren. 1.931 der insgesamt 3.355 gemeldeten Lehrstellen in der Region sind noch zu haben. 1.337 der knapp 2.900 bei der Berufsberatung registrierten Jugendlichen suchen noch einen Ausbildungsplatz. Rein zahlenmäßig also beste Aussichten für alle jungen Leute, die zum Sommer mit der Ausbildung beginnen möchten. Trotzdem müssten sich Bewerber beeilen, wenn sie die größten Chancen nicht verpassen wollen: "Je später Jugendliche sich für eine konkrete Lehrstelle entscheiden, desto unwahrscheinlicher wird es, dass der Traumjob noch frei ist", weiß Heribert Wilhelmi. Gleiches gelte jedoch auch für Unternehmen. "Betriebe sollten möglichst frühzeitig die Ausbildungsverträge in trockene Tücher bringen und die zukünftigen Lehrlinge für den Beruf und den Betrieb begeistern. Das beugt dem Risiko vor, dass Bewerber abspringen. Und falls sich in den nächsten Tagen doch noch abzeichnen sollte, dass der Wunschkandidat fehlt, bleibt noch etwas Zeit, um mit dem Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service Alternativen zu finden."

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen von 3.414 auf 3.303 Jobsuchende gesunken. Alle Personengruppen – egal ob Männer, Frauen, Jüngere, Ältere oder Ausländer – haben vom Aufwärtstrend profitiert. Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent gesunken. Im vergangenen Monat haben sich insgesamt 920 Personen arbeitslos gemeldet. Mit 1.028 Trierer überwog jedoch die Zahl derer, die ihre Arbeitslosigkeit überwinden konnten. In der Moselmetropole sind derzeit jedoch mehr Menschen auf Jobsuche als ein Jahr zuvor. Im April 2015 lag die Arbeitslosenquote bei 5,6 Prozent. Damit bestätigt sich der Trend der vergangenen Monate. Ein Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr ist die steigende Zahl der arbeitslosen Ausländer. Für Asylbewerber, bei denen der Antrag bewilligt wurde, ist das Jobcenter zuständig: "Nach und nach melden sich anerkannte Asylbewerber im Jobcenter. Hier erhalten sie eine umfassende Beratung zu ihren Chancen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Ab diesem Zeitpunkt können Arbeitsvermittler und Flüchtling gemeinsam Schritt für Schritt an der Integration in die Arbeitswelt arbeiten", sagt Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier. Landkreis Bernkastel-Wittlich Der Positivtrend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich auch für den Landkreis Bernkastel-Wittlich fort. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum März um 0,6 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,6 Prozent. Damit hält sie sich im Vergleich zum Vorjahr auf einem stabilen Niveau. 2.238 Männer und Frauen sind aktuell arbeitslos, 384 weniger als vor vier Wochen. Unter den 1.222 arbeitslosen Männern und 1.016 arbeitslosen Frauen befinden sich 254 Jüngere unter 25 Jahren, 863  Ältere über 50 Jahren und 604 Ausländer. Alle Personengruppen haben von der momentanen Frühjahrsbelebung profitiert. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum März um 77 Personen gesunken. Auf längere Sicht zählen die Langzeitarbeitslosen jedoch weiterhin zu den Verlierern am Arbeitsmarkt. Denn im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl derer, die länger als ein Jahr auf Jobsuche sind, gestiegen. 631 Menschen im Kreis Bernkastel-Wittlich sind langzeitarbeitslos, 45 mehr als ein Jahr zuvor. Eifelkreis Bitburg-Prüm Die Arbeitslosigkeit im Eifelkreis sinkt weiter und zwar im Vergleich zum Vormonat und im Vergleich zum Vorjahr. 1.545 Menschen sind aktuell im Kreis Bitburg-Prüm auf Jobsuche, 115 weniger als im März und 33 weniger als im April 2015. Die Arbeitslosenquote ist dementsprechend um 0,2 Prozentpunkte auf glatte 3 Prozent gesunken. Unter den 835 arbeitslosen Männern und 710 arbeitslosen Frauen befinden sich 196 Jüngere bis 24 Jahre, 522 Ältere über 50 Jahre und 203 Ausländer. Alle Personengruppen profitieren derzeit vom Frühjahrsaufschwung. Kreis Vulkaneifel Im März meldete die Agentur für Arbeit kaum Veränderungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt in der Vulkaneifel. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 4,8 Prozent. Im April hat sich hingegen einiges getan. Der Frühjahraufschwung belebt den Arbeitsmarkt in der Vulkaneifel. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,6 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. 1.398 Menschen sind aktuell auf Jobsuche, 165 weniger als im März und 80 weniger als im April 2015. Unter den 751 arbeitslosen Männern und 647 arbeitslosen Frauen befinden sich 133 Jüngere unter 25 Jahren, 546 Ältere über 50 Jahren und 190 Ausländer. Landkreis Trier-Saarburg Nach einer Stagnation im Februar und März sinkt nun auch die Arbeitslosenquote im Landkreis Trier-Saarburg. Sie ist im April um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent gefallen und platziert sich damit auf dem stabilen Niveau des Vorjahres. 2.672 Menschen sind im Kreis Trier-Saarburg aktuell auf Jobsuche, 171 weniger als im März und 19 weniger als im April 2015. Erfreulich ist, dass nicht nur die Arbeitslosigkeit insgesamt, sondern auch unter den langzeitarbeitslosen Menschen zurückgegangen ist. Aktuell sind 785 Bürger des Landkreises schon seit einem Jahr oder länger auf Jobsuche. Im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt waren es 831.


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