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"Jeder Neuanfang ist mit Chancen verbunden"

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, hat vor kurzem in Trier zehn Brennereien aus der Region Koblenz-Trier ausgezeichnet.
Die Ehrung der Staatsehrenpreisträger. Foto: LWK RLP/D. Zenz

Die Ehrung der Staatsehrenpreisträger. Foto: LWK RLP/D. Zenz

Nach dem 20-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr war die Brändeprämierung auch in diesem Jahr eine besondere. Zum 31. Dezember 2017 lief das Branntweinmonopol aus, was für viele Erzeuger eine echte Zäsur bedeutete. "Was über viele Jahre gelebte Praxis war, hat sich nun verändert", sagte Schindler in seiner Rede. Dies sei selbstverständlich eine große Umstellung. "Doch jedes Ende ist auch ein neuer Anfang, der mit Chancen verbunden ist." Gute Qualität setze sich am Markt durch. Gerade regionale Qualität liege voll im Trend und hebe sich ganz bewusst von der industriellen Produktion ab.

Staatsehrenpreise als höchste Auszeichnung

Dass die Qualität der Produkte hoch ist, zeigte sich an der hohen Quote der Auszeichnungen. In Wittlich haben in diesem Jahr 39 Betriebe mit 258 Destillaten teilgenommen. 233 davon wurden mit Gold, Silber oder Bronze prämiert. Betriebe, die besonders gut abschnitten, erhielten zudem Ehrenpreise der Verbände, Landkreise und Städte. Als höchste Auszeichnung hatte das Landwirtschaftsministerium (LWK) wieder zwei Staatsehrenpreise bereitgestellt. "Wir wollen hervorragende Brennereien und die rheinland-pfälzische Brennkunst würdigen und bekannt machen. Eigenvermarktung wird immer wichtiger – mit Auszeichnungen wie dem Staatsehrenpreis können die Brennereien gut für sich werben. Die Prämierung wertvoller Edelbrände und die Hausschilder an den ausgezeichneten Destillerien sind ein Anziehungspunkt für Gäste in unserem Land und bieten zusätzliche Absatzmöglichkeiten", sagte Landwirtschaftsstaatssekretär Andy Becht mit Blick auf die Edelbrandprämierung.

Mut zum Experimentieren

Erfreulich ist, dass die Anstellungszahlen wieder nach oben gegangen sind. Hatten im vergangenen Jahr in ganz Rheinland-Pfalz 82 Betriebe mit 646 Produkten teilgenommen, so waren es diesmal 93 Betriebe mit 696 Produkten. Auch die Vielfalt der angestellten Produkte nimmt zu. Neben den Klassikern wie Himbeergeist, Trester- oder Mirabellenbrand wird das Angebot nun durch Produkte wie Orangengeist, Gin und Whisky ergänzt. Zudem sind die Südfrüchte sind im Kommen. "Man sieht deutlich, dass die Brenner mehr Mut zum Experimentieren haben, die traditionellen Erzeugnisse dabei aber nicht vergessen. So ergibt sich eine gute Mischung", sagte Präsident Schindler.

Ehrung in der Region Trier

Mit dem Staatsehrenpreis wurden die Brennereien Bohrshof, Alexander Bohr, aus Welschbillig sowie die  Brennerei Michael Berweiler aus Klüsserath ausgezeichnet. Den Ehrenpreis des Landkreises Trier-Saarburg erhielt die Brennerei Peter Schneider  aus Welschbillig Ittel.

Hintergrund

Im Jahr 1998 hatte die LWK unter Mitwirkung des Verbandes Pfälzer Klein- und Obstbrenner die Brändeprämierung ins Leben gerufen. Teilnehmen dürfen Brennereien aus Rheinland-Pfalz und solche, die Mitglied im Verband Pfälzer Klein- und Obstbrenner oder im Verband Rheinischer und Saarländischer Klein- und Obstbrenner sind. Der Wettbewerb bietet den Brennern die Möglichkeit, ihre Qualität in einem objektiven, strengen, aber fairen Wettbewerb bewerten zu lassen. Ökonomierat Norbert Schindler machte auf die Bedeutung der Edelbrandprämierung aufmerksam: "Sie ist ein Instrument, mit dem mittels der Kammerpreismünzen eine besondere Produktqualität effektiv und verkaufsfördernd in Richtung Verbraucher kommuniziert werden kann. Die Auszeichnungen bieten den Konsumenten eine sichere Orientierung bei der Auswahl eines hochwertigen und objektiv bewerteten Produktes." RED


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