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Martina Greve

Band-Serie "Trier Backstage": Stone Cold Crazy

"It's only Rock 'n' Roll... but we like it" lautet die Devise der Coverband "Stone Cold Crazy". Das Motto ein alter Stones-Klassiker, der Bandname ein Song von Queen ? da liegt es auf der Hand, dass man sich dem Classic Rock verschrieben hat. Doch wer denkt, die sechs seien ältere Herren mit grauen Haaren und langen Bärten, der irrt.

Stone Cold Crazy - das sind Daniel Mirtennutz (Gesang), Marco Dühr (Gitarre), die Brüder Frank (Keyboard) und Stefan Weilerswist (Gesang und Gitarre), Florian Turbing (Bass) sowie Nico Hagemann (Schlagzeug). Sie alle kommen aus dem Raum Trier und wollen gemeinsam die Zeiten aufleben lassen, als Musik noch nicht vom Computer produziert wurde und junge Leute mit alten Gitarren in ihrer Garage saßen, um zeitlos gute Songs zu machen. Die Setlist: ein Querschnitt aus 60 Jahren handfestem Rock und Hard Rock mit all seinen Ikonen von AC/DC bis ZZ Top. In der Szene sind die sechs selber keine Unbekannten mehr: Daniel sorgt mit seinem Party-Rock-Projekt Fanatic Five seit 13 Jahren regelmäßig auf den Volks- und Weinfesten der Region für Stimmung. Seine Kollegen Stefan, Frank und Florian hat er gleich mit ins Boot geholt. Bei Down Under lernte er Marco kennen, der wiederum spielte mit Nico bei Straight. Doch Nico zog es "weg vom Party-Rock". Schließlich trommelte er seine Kollegen zusammen, um eine Tribute-Band zu machen. Vorbild waren Größen à la Queen, Metallica und Co., doch die Auswahl fiel schwer. "Da haben wir uns für ein Classic-Rock-Tribute entschieden", erinnert sich der 27-Jährige. Die aktuellen Charts seien dagegen kein Thema. "Jeder von uns", erklärt Daniel, "hört privat andere Musik", und Marco ergänzt: "Irgendwie sind wir alle in den 80ern hängengeblieben". Die Titelauswahl erfolge dagegen ganz zeitgemäß - via Internet: "Bei Facebook posten wir Songs, die wir gut finden. Dann können die anderen ihre Kommentare drunterschreiben." Klassiker wie "Sweet Home Alabama" von Lynyrd Skynyrd oder AC/DCs "Highway To Hell" seien natürlich Pflicht. Zwar wolle man "gerade nicht von jeder Band den bekanntesten Song spielen", so Hagemann, "aber publikumstauglich muss es schon sein". Apropos Publikum: Das seien dann doch überwiegend ergraute Herren mit langen Bärten, gibt Nico zu: "Ziel war von Anfang, primär auf Bikerfesten zu spielen." Dass sie mit einem Altersschnitt von Mitte 20 schon mal aus der Rolle fallen, sei aber durchweg positiv aufgenommen worden. "Die Leute haben hinterher zum Veranstalter gesagt: ?Wahnsinn, wo hast du denn diese Band ausgegraben?", verrät Daniel und lacht. Die alten Songs spielen sie mit einer Leichtigkeit, dass die Veteranen des Rock glatt neidisch werden könnten. Kein Wunder: Alle sechs sind ausgebildete Musiker mit Leib und Seele, von Kindesbeinen an. Im Vordergrund stehe jedoch der Spaß, nicht das Geldverdienen. Schließlich habe jeder neben diversen Bands einen regulären Job. Manchmal sei es schwer, alles unter einen Hut zu bekommen. "Das gibt schon mal Ärger mit der Freundin", gesteht Marco augenzwinkernd. Geprobt wird trotzdem: mitten im Wald, in einem ehemaligen Schützenhaus in Feyen ? abgelegen genug, um die Verstärker so laut aufzudrehen, dass die Wände wackeln. Rock 'n' Roll eben. Nächster Auftritt: Samstag, 3. November, Benefizkonzert "Rock für Ruanda" in Butzweiler. Infos: www.stone-cold-crazy.de (dw)


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