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Bistum veröffentlicht Statistik für 2017

"Die statistischen Angaben sind wichtig für uns, aber sie lenken meiner Ansicht nach den Blick zu sehr auf die Defizite." Das hat der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg anlässlich der Vorstellung der statistischen Zahlen 2017 für die katholische Kirche in Deutschland nun betont. Natürlich sei es notwendig und hilfreich zu erfahren, wie viele Menschen die Kirche verlassen oder an den Sakramenten teilnehmen. "Doch die Zahlen sagen nichts über den großen Schatz, den wir etwa in den rund 80.000 Ehrenamtlichen in unserem Bistum haben, oder die hauptamtlichen Mitarbeiter, die tagtäglich mit so vielen Menschen in Kontakt sind."
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Im Bistum Trier lebten zum Stichtag 31. Dezember 2017 1.359.900 Katholiken (2016: 1.382.050), sie stellen damit 55,5 Prozent (56,4 Prozent) der Gesamtbevölkerung im Bistum. Im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist die Zahl der Taufen mit 9.441 (9.368), davon waren 188 Erwachsene. Auch die Zahl der Erstkommunionen hat mit 10.005 (9.774) zugenommen. Die Firmungen sind mit 7.158 (8.631) leicht gesunken, was damit zusammenhängt, dass sie nicht jedes Jahr flächendeckend stattfinden. Dass die Zahl der Trauungen auf 2.187 (2.309) gesunken ist, bedauert von Plettenberg. "Gerade in der Ehevorbereitung haben wir viel zu geben; es gibt in unserem Bistum tolle Konzepte wie Tanzkurse für Paare. Hier können wir uns auf jeden Fall noch stärker zeigen." Die Zahl der kirchlichen Bestattungen blieb 2017 mit 17.344 (17.404) etwa auf dem Vorjahresniveau.

"Zahlen bestätigen uns in unserem Weg"

Dass 92 (92) Eintritte und 336 (295) Wiederaufnahmen die 8.027 (7.394) Austritte im Jahr 2017 nicht "aufwiegen" könnten, sieht der Generalvikar nicht: "Wir freuen uns über jede und jeden, der zu uns kommt. Und bei denen, die gehen, wollen wir ernsthaft fragen, woran es liegt." Er verweist auf die Umsetzung der Diözesansynode. "Diese Zahlen bestätigen uns in unserem Weg. Es kann nicht mehr weitergehen wie bisher. Wir erreichen mit unseren Angeboten derzeit nur noch wenige Menschen wirklich. Wir wollen fragen, wozu wir Kirche sind, vom Einzelnen und seinen Bedürfnissen her denken, und weite Räume eröffnen, in denen wir Kirche in ganz unterschiedlichen Facetten leben können." Ob die Synodenumsetzung den Trend der zurückgehenden Zahlen stoppen werde, könne er nicht vorhersagen. "Es geht bei der Synodenumsetzung vielmehr darum, dass wir wieder näher an unseren Auftrag kommen als darum, zu besseren Zahlen zu kommen."

Neue Wege und Formen finden

Von Plettenberg weist auf die jetzt startenden Arbeitsgruppen hin, die sich etwa mit neuen Ansätzen in der Katechese (Glaubensvermittlung), den Formen und der Qualität in der Liturgie oder der Familie in all ihrer Vielfalt widmen (mehr). "Wir sind froh mit all denen, die seit vielen Jahren mit uns Kirche sind im Bistum Trier. Und gleichzeitig wollen wir auch Menschen ansprechen, die uns fernstehen und gar nichts mehr von uns erwarten. Wir wollen und wir werden neue Wege und Formen finden, miteinander Kirche zu sein und die frohe Botschaft unseres Herrn Jesus Christus anzubieten."

Hintergrund

Das Bistum Trier hat eine Gesamtfläche von 12.870 Quadratkilometer, gegliedert in derzeit noch 887 Pfarreien, die zu 172 Pfarreiengemeinschaften in 32 Dekanaten zusammengefasst sind. Es gibt 293 Bistumspriester (Stand: 31.12.2017) im aktiven Dienst. Im Bistum arbeiten 94 Ordenspriester, 36 Priester aus anderen Diözesen, 38 Diakone im Hauptberuf und 109 Diakone mit Zivilberuf, 236 Pastoralreferenten sowie 257 Gemeindereferenten. Rund 80.000 Menschen sind ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Informationen rund um das Bistum gibt es hier.  RED


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