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Das war das Jahr 2019

Es war in jeder Hinsicht ein heißes Jahr: Klimawechsel und politische Erdbeben haben die Nachrichten bestimmt.

Januar:

In Frankreich gewinnt die sogenannte „Gelbwestenbewegung" viel Zulauf. Ihre Demonstrationen führen auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und Straßenschlachten und bestimmen den französischen Alltag bis zu ihrem Abklingen im Sommer. In Großbritannien wird um den Brexit gerungen. Markus Söder wird als Nachfolger von Horst Seehofer zum CSU-Vorsitzenden gewählt. Der französische Präsident Ma-cron und Bundeskanzlerin Merkel unterzeichnen den Aachener Vertrag, der eine engere Bindung zwischen den beiden Staaten vorsieht.

Februar:

Das Freihandelsabkommen JEFTA zwischen der EU und Japan tritt in Kraft. Der Klimaschutzbericht offenbart ein deutliches Scheitern Deutschlands bei der Erreichung seiner Klimaschutzziele.

März:

Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung tritt nach dem Vertrag von Aachen erstmals zusammen. Die EU beschließt das Ende der Sommerzeit, ohne einen Zeitrahmen festzulegen. Beim ersten weltweit organisierten Klimaprotest der Fridays-for-Future-Bewegung gehen am 15. März rund 1,8 Millionen Demonstranten auf die Straße.

April:

In London wird der frühere WikiLeaks-Sprecher Julian Assange nach jahrelangem Aufenthalt in der ecuadorianischen Botschaft festgenommen. Die Kathedrale Notre-Dame de Paris geht in Flammen auf. Das französische Parlament beschließt den Wiederaufbau bis zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris.

Mai:

E-Scooter bekommen die Genehmigung für den deutschen Straßenverkehr. Bei der Europawahl ist – auch aufgrund der Brexit-Debatte – eine auffällig hohe Wahlbeteiligung festzustellen. Die Süddeutsche Zeitung und der SPIEGEL veröffentlichen Videos des FPÖ-Politikers Heinz-Christian Strache, die zum Bruch der österreichischen Regierungskoalition führen. Der FC Bayern München gewinnt Meisterschaft und DFB-Pokal. Die Europäische Zentralbank (EZB) bringt neue 100- und 200-Euro-banknoten heraus, die mehr Sicherheit gewährleisten sollen.

Juni:

Der deutsche Fußball-Trainer Jürgen Klopp gewinnt mit dem FC Liverpool die Champions League. Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles tritt zurück und wird kommissarisch von einem Gremium abgelöst. Die neuen Vorsitzenden werden erst im Dezember gewählt. Die umstrittene EU-Urheberrechtsreform tritt in Kraft. In Paris beginnt die Fußball-WM der Frauen, die von der Mannschaft der USA gewonnen wird. Das Jahr 2019 bringt den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnung in Deutschland. Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke wird von einem Rechtsextremen ermordet.

Juli:

Finnland übernimmt den EU-Vorsitz von Rumänien, die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wird als EU-Kommissionspräsidentin gewählt Sie tritt ihr Amt im Dezember an. Ihre Nachfolgerin als Verteidigungsministerin wird die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer. Die britische Premierministerin Theresa May tritt zurück, ihr Nachfolger wird der umstrittene ehemalige Londoner Bürgermeister Boris Johnson. Deutschland ächzt unter einer beispiellosen Hitzewelle. Den Rekord stellt am 25. Juli Lingen/Ems mit 42,6 Grad auf.

August:

Die USA und Russland verlassen den 1987 vereinbarten Abrüstungsvertrag INF. Aufgrund der Hitzewelle kommt es in Teilen Deutschlands zu Trinkwasserknappheiten. In Hongkong kommt es zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.

September:

In Großbritannien geht der Brexit-Streit weiter. Premier Johnson schickt das Unterhaus in eine erzwungene Pause, das Oberhaus untersagt einen EU-Austritt ohne Abkommen. Das Reiseunternehmen Thomas Cook geht in die Insolvenz, tausende Urlauber stranden.

Oktober:

Der umstrittene österreichische Schriftsteller Peter Handke erhält den Nobelpreis für Literatur. Die britische Regierung stellt – mal wieder – einen Antrag auf Verlängerung der Brexit-Frist. Die SPD beginnt eine Mitglieder-Umfrage zum neuen Parteivorsitz. Der Anführer der Terror-Gruppe IS, Abu Bakr al-Baghdadi, wird getötet.

November:

Der bolivianische Staatschef Evo Morales tritt nach Unruhen zurück und flieht ins Exil nach Mexiko. Der Deutsche Bundestag beschließt das Bundes-Klimaschutzgesetz und weitere Teile des Klimapakets. aus dem historischen Grünen Gewölbe des Residenzschlosses Dresden werden zahlreiche Kunstgegenstände geraubt.

Dezember:

Die neue EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen nimmt ihre Arbeit auf, EU-Ratspräsident Donald Tusk wird durch den ehemaligen belgischen Premier Charles Michel abgelöst. Die Initiatorin der Fridays-For-Future-Bewegung, die Schwedin Greta Thunberg, wird vom einflussreichen TIME-Magazine als Person des Jahres ausgezeichnet. In Großbritannien erlangt die regierende Tory-Partei einen Erdrutschsieg. Oppositionsführer Jeremy Corbyn erreicht das schlechteste Labour-Ergebnis seit 1987 und kündigt daraufhin seinen Rückzug an. RED  


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