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Ein Jahr Inklusionsinitiative Region Trier

Der Auftakt zur Inklusionsinitiative Trier wurde vor genau einem Jahr symbolträchtig gefeiert. Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, versammelten sich die Projektträger mit einer Vielzahl geladener Gäste in der Agentur für Arbeit Trier, um den offiziellen Startschuss zu geben.

Vorangegangen war eine Bewerbungsphase beim Bund. Der hatte gerade erst ein neues 80 Mio. Euro schweres Programm zur Integration von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt ausgelobt. Von diesem Kuchen wollten sich die regionalen Projektpartner eine Scheibe abschneiden. "Uns hat es sehr gefreut, dass wir als erste Arbeitsagentur in Rheinland-Pfalz den Zuschlag erhalten haben", sagt Arbeitsagenturchef Heribert Wilhelmi. "Denn die Inklusionsinitiative Region Trier ermöglicht es uns neue, innovative Wege in der Betreuung und Vermittlung von Menschen mit Behinderung zu gehen."

Neue Handlungsspielräume

Neu ist vor allem, dass die Agentur für Arbeit Trier und die Jobcenter gemeinsam mit den Mitarbeitern vom Caritasverband, dem Bürgerservice und dem Katholischen Verein für soziale Dienste in Trier (SKM) noch individueller in die Begleitung der behinderten Arbeitssuchenden einsteigen können. Die 1,5 Mio. Euro, die über einen Zeitraum von drei Jahren in die  Region fließen, eröffnen neue Handlungsspielräume, erklärt Joachim Wagner, zuständiger Teamleiter bei der Arbeitsagentur: "Die Menschen, die an dem Projekt teilnehmen, erhalten ein ganz intensives und individuelles Coaching. Neben der rein körperlichen Behinderung haben sich im Laufe der Jahre häufig weitere Probleme ergeben, die eine Arbeitsaufnahme erschweren. All diesen Problemen nehmen sich die Sozialpädagogen an und versuchen sie gemeinsam mit den Teilnehmern Schritt für Schritt abzubauen." 

Individueller Förderplan

Konkret heißt das, dass jeder Projektteilnehmer einen individuellen Förder- und Integrationsplan erhält. Dieser beschreibt Unterstützungsleistungen, die auf die jeweiligen Lebensumstände, den beruflichen Werdegang und die persönlichen Bedürfnisse des Jobsuchenden zugeschnitten sind. "Der Eine besucht ein Bewerbercoaching, um Arbeitgeber besser von seinen Qualifikationen überzeugen zu können. Bei einem anderen stehen Weiterbildungen an, damit überhaupt erst einmal marktübliche Qualifikationen erworben werden können. Und ein Dritter erwirbt den Führerschein, um die zukünftige Arbeitsstelle erreichen zu können", beschreibt Joachim Wagner die Palette an Unterstützungsangeboten und ergänzt: "Selten ist es jedoch nur eine Stellschraube, an der gedreht werden muss auf dem Weg zu einer neuen Arbeitsstelle." Meistens handele es sich um eine ganze Förderkette. 55 Teilnehmer haben Arbeit gefunden Die Menschen mit Behinderung können deshalb auch bis zu einem Jahr an dem Projekt teilnehmen. Wenn sie dann im neuen Job sind, werden sie bis zu einem halben Jahr weiter begleitet. Das gibt Sicherheit für die neue Arbeitsstelle. Und es ermöglicht dem Arbeitgeber sich bei Fragen an die Experten des Projekts zu wenden. Bisher haben 55 Männer und Frauen durch die Inklusionsinitiative Trier eine neue Arbeit gefunden. Das stimmt die Vertreter von Arbeitsagentur und Jobcenter positiv: "Jeder Mensch, der aus einer schwierigen persönlichen Situation kommt und durch einen neuen Job wieder neue Perspektiven erhält ist uns wichtig. Uns freut es aber ganz besonders, dass die Inklusionsinitiative Region Trier so erfolgreich behinderte Menschen in Arbeit vermittelt. An das gute Ergebnis des ersten Jahres wollen wir in den nächsten beiden Jahren anknüpfen", bilanziert Heribert Wilhelmi. Foto: Symbolbild/Archiv


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