Seitenlogo
DH

Eintracht-Spieler nach spätem Derby-K.O. konsterniert

Feuerwerkskörper während der Partie, chaotische Szenen und zwei Spielunterbrechungen legten am Samstag einen dunklen Schatten auf das Derby zwischen der Eintracht aus Trier und dem 1. FC Saarbrücken. Auf dem Feld dominierten die Moselstädter vor 5384 Zuschauern über weite Strecken das Spiel und führten kurz vor Schluss verdient mit 2:1. Die letzten Spielminuten entwickelten sich für die Hausherren jedoch zum Albtraum: Zwei späte Treffer ließen die Gäste jubeln. Dementsprechend frustriert zeigten sich Eintracht-Trainer Peter Rubeck und seine Spieler auch nach dem Schlusspfiff.

Eintracht Trier stand für eine Heimmannschaft sehr tief und überließ den Saarbrückern in der Anfangsphase den Spielaufbau. Diese konnten mit den Freiräumen jedoch wenig anfangen und brachten kaum Offensivaktionen zustande. Auf der anderen Seite hatte Benedikt Koep eine Großchance für die Eintracht (11.). Saarbrücken sollte zwar bis zur Halbzeit noch zur ein oder anderen guten Gelegenheit kommen, blieb insgesamt aber blass. Trier konnte seine Offensivpower nicht in Tore ummünzen, womit es letztendlich torlos in die Halbzeitpause ging. Saarbrücken geht in Führung – Trier dreht die Partie Schiedsrichter Nicolas Winter schickte die Mannschaften kurz vor Wiederanpfiff zurück in die Kabine, nachdem Saarbrücker Chaoten durch das Zündeln von Pyrotechnik negativ aufgefallen waren. Mit einigen Minuten Verspätung begann dann die zweite Hälfte, die eine Riesenchance für Trier durch Patrick Lienhard (59.) sah. Wenig später gingen die Gäste überraschend durch Sven Sökler in Führung (63.). Die Hausherren steckten jedoch nicht auf, sondern spielten weiter munter nach vorne. Peter Rubeck bewies ein glückliches Händchen mit der Einwechslung Daniel Hammels. Der Joker drehte mit zwei Treffern (70., 78.) die Partie. Ein Ende mit Schrecken Zwischen beiden Treffern lag eine zweite, zwanzigminütige Unterbrechungspause. Dieses Mal hatten Trierer Unverbesserliche mit Feuerwerkskörpern für eine Eskalation im heimischen Fanblock gesorgt. Das Spiel stand nun kurz vor dem Abbruch. Mit der Warnung, dass bei der nächsten Verfehlung durch die Fanlager das Spiel ein kurzfristiges Ende finden würde, pfiff der Schiedsrichter ein letztes Mal die Partie wieder an. Eintracht Trier sah nun wie der sichere Sieger aus, doch zwei späte Treffer durch Felix Luz (89.) und Filip Luksik (90.+2) setzten einem denkwürdigen Spiel die Krone auf. Der dritte Gästetreffer fiel praktisch mit dem Schlusspfiff. Die Eintracht-Spieler sanken enttäuscht in sich zusammen und rangen um Fassung. Stimmen zum Spiel Stimmen der Eintracht-Spieler Kapitän Michael Dingels: Während der Spieltunterbrechung beim Stand von 1:1 kam der gegnerische Kapitän zu mir und sagte, dass es schon 6:1 für uns stehen müsste. Das zeigt, wie unverdient die Niederlage am Ende ist. Es tut mir Leid für die Fans und die Mannschaft.“ Patrick Lienhard (Foto): „Wir können aus dem Spiel das Positive mitnehmen, dass wir jede Mannschaft in der Liga schlagen können. Dafür haben wir die Qualität. Der späte Ausgleich war ärgerlich genug. Vielleicht waren wir da zu blauäugig, so dass wir nicht genug getan haben, um wenigstens das Unentschieden über die Zeit zu bringen.“ Der gesperrte Christoph Anton, der sich überdies kürzlich eine Verletzung an der Hand zugezogen hat und etwa drei Wochen ausfällt: „Es ist brutal, bei einem solchen Spiel nicht mitmischen zu dürfen. Klar, auf dem Platz ist man auch angespannt. Auf der Tribüne fiebert man aber noch mehr mit. Einfach bitter, wie das Spiel ausgegangen ist.“ Doppel-Torschütze Daniel Hammel: „Über meine beiden Treffer kann ich mich nicht freuen. Wir sind alle enttäuscht. Bei dem Spielverlauf zu verlieren, ist besonders bitter. Jeder, der Fußballfan ist, kann das verstehen.“ Trainerstimmen Peter Rubeck (Trainer SV Eintracht Trier): „Ich habe in Trier noch keine Niederlage erlebt, die so bitter ist. Es ist ein Wahnsinn, was wir an Torchancen verballern. Nach dem 2:2 hat die Mannschaft die Köpfe hängen lassen. Ansonsten haben wir die personellen Probleme gut weggesteckt. Fünf Spieler aus der eigenen Jugend haben gespielt. Wir sind als Team aufgetreten“ Falko Götz (Trainer 1. FC Saarbrücken): „Ich habe Hochachtung vor der Trierer Leistung. Wir sind nicht der bessere, sondern der glücklichere Gewinner. Die Szenen abseits des Platzes haben dagegen im Fußball nichts zu suchen.“


Meistgelesen