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Erstmals weniger als 9.000 Arbeitslose in der Region Trier

Entspannt zeigt sich der Arbeitsmarkt zum Sommerferienbeginn. 8.963 arbeitslose Menschen zählen die Statistiker der Agentur für Arbeit Trier Ende Juni. 83 weniger als vor vier Wochen und 1.209 weniger als im Vorjahr. Damit wurde erstmalig die 9.000-Marke unterschritten.
Foto: Symbolbild/Archiv

Foto: Symbolbild/Archiv

Die Arbeitslosenquote liegt, wie im Mai, bei 3,1 Prozent. Im Vorjahr lag sie noch bei 3,5 Prozent. 4.820 Arbeitsstellen sind im Bestand des Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und der Jobcenter aktuell. Alleine im Juni meldeten die ansässigen Firmen 1.037 neue Stellenangebote.

Lehrlinge übernehmen – Jugendarbeitslosigkeit vermeiden

Heribert Wilhelmi, Chef der Trierer Arbeitsagentur, hält die Situation am regionalen Arbeitsmarkt für absolut stabil: "In den vergangenen Jahren gab es, wie dieses Jahr, zwischen Mai und Juni wenige Schwankungen. Aktuell sorgen wir uns aber um die diesen Sommer noch zu besetzenden Ausbildungsstellen und um die Lehrlinge, die nun Ihre Ausbildungen abgeschlossen haben bzw. abschließen. Ich appelliere an die Arbeitgeber ihre Ausbildungsabsolventen, wenn möglich, zu übernehmen. Sie sind die Fachkräfte von Morgen." Der Arbeitsmarktexperte weiß, dass "die Personalgewinnung bereits bei der Nachwuchsförderung anfängt. Junge Menschen auszubilden und ihnen frühzeitig eine echte Perspektive im Unternehmen zu geben ist der Grundstock einer erfolgreiche Personalarbeit." Immerhin liegt die Jugendarbeitslosigkeit in der Region Trier mit 2,7 Prozent vergleichsweise niedrig. Das sind 215 weniger als im Vorjahr, aber dennoch sind es 1.048 junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren, die derzeit auf Jobsuche sind. Den Absolventen, die bereits wissen, dass sie nicht im Lehrbetrieb bleiben können, rät Wilhelmi: "Melden Sie sich so bald wie möglich arbeitsuchend. Unsere Arbeitsvermittlung unterstützt Sie Ihre neue Arbeitsstelle zu finden."

Alternative Bewerberakquise

1790 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt. Das sind 120 mehr als im vergangenen und 345 mehr als im Jahr davor. Während die 819 noch unversorgten Ausbildungsbewerber zurzeit intensiv durch die Berufsberatung unterstützt werden jetzt noch ihre Ausbildungswünsche wahr werden zu lassen, rät Wilhelmi den Arbeitgebenden kreativ bei der Bewerbergewinnung zu sein. "Ob es das Anbieten von Einstiegsqualifizierung oder Teilzeitausbildung, für Personen mit zusätzlichen Familienaufgaben, ist, Arbeitgeber tun gut daran sich von unseren Experten des Arbeitgeber-Service beraten zu lassen um in diesem und auch in den zukünftigen Jahren tolle Auszubildende zu finden, die die Betriebe langfristig stärken."

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier
In der Stadt Trier ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat nahezu stabil. Aktuell sind 2.606 Personen arbeitslos gemeldet; vier weniger als im Vormonat. Auch im Vergleich zum Vorjahr haben alle Personengruppen – egal ob Männer, Frauen, Jüngere oder Ältere – vom anhaltenden Aufwärtstrend profitiert. Die Arbeitslosenquote ist weiterhin bei 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie jedoch um 0,6 Prozentpunkte gefallen. Im Juni haben sich insgesamt 832 Personen arbeitslos gemeldet. Mit 848 Trierern überwog jedoch die Zahl derer, die ihre Arbeitslosigkeit überwinden konnten, leicht. Wie im Vormonat sind in der Stadt Trier 1.147 freie Arbeitsstellen gemeldet. Landkreis Trier-Saarburg
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Trier-Saarburg ist der einzige, dessen Arbeitslosenquote sich im Vergleich zum Vormonat verändert hat. Sie sinkt um 0,1 Prozent auf 2,5 Prozent. Zum Vergleich: im Juni 2017 lag die Quote noch bei 2,9 Prozent. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten sinkt um 62 Personen. Insgesamt sind 2.034 Bürger im Kreis Trier-Saarburg derzeit auf Jobsuche. Unter den 1.059 arbeitslosen Männern und 975 arbeitslosen Frauen befinden sich 248 Jüngere, 792 Ältere und 369 Ausländer. Nur die Jungendarbeitslosigkeit ist im Juni leicht angestiegen. Ein erstes Anzeichen dafür, dass manch ein Lehrling sich nach erfolgreicher Gesellenprüfung in den Sommermonaten zunächst einmal arbeitslos melden muss, bevor er oder sie bei einem neuen Arbeitgeber als Fachkraft durchstarten kann. RED


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