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Es war einmal... Alexander von Humboldt

Er war bedeutender Naturforscher und gilt als Vordenker des Klimaschutzes. Die Rede ist von Alexander von Humboldt. Zu seinem 250. Geburtstag sind vier Originalbriefe vom 18. September bis 18. Dezember in der Stadtbibliothek Weberbach zu sehen.

Für die Trierer Geschichte ist besonders ein Brief an Architekt Christian Schmidt wichtig. Im auf den 25. Juni 1855 datierten Brief schreibt Humboldt "Sie haben in geschmackvoller Auswahl und mit ausgezeichneter Kunstkenntniss in den schon erschienenen zwei Hefte die Geschichte mittelalterlicher Ornamentierung und Pracht in einer Richtung verfolgt, die eine wichtige Lücke ausfüllt." Humboldt lobt die seit 1851 veröffentlichte Serie "Kirchenmöbel und Utensilien aus dem Mittelalter und der Renaissance in den Diöcesen Cöln, Trier und Münster." Der Naturforscher war damals 89 Jahre alt, deswegen war eine Reise aus Potsdam nach Trier nicht mehr möglich. Er könnte aber die Kunstwerke von St. Matthias und Dom in Trier  dank der Publikation von Schmidt im Detail bewundern.

Gedanken zum anthropogenen Klimawandel

Neben den Briefen werden auch die lithographischen Portraits von Humboldt und seine wichtige Werke, wie z.B. Kosmos, gezeigt. Der Schwerpunkt der Ausstellung "Humboldt for Future" liegt auf den Gedanken Humboldts zum anthropogenen Klimawandel. Er hat schon im Jahr 1844 festgestellt "Das Klima der Kontinente [hängt ab von den Veränderungen], welche der Mensch [...] durch die Entwicklung großer Dampf- und Gasmassen an den Mittelpunkten der Industrie hervorbringt."

Vordenker des Umweltschutzes

Alexander von Humboldt war nach Einschätzung der Kuratorin Dr. Magdalena Palica ein Vordenker des Umweltschutzes. Um den Forscher gerade bei Jüngeren bekannter zu machen, folgten die Trierer Ausstellungsmacher einer Empfehlung des Literaturwissenschaftlers Oliver Lubrich: "Humboldt ist jahrelang mehr gefeiert als gelesen worden, vielleicht sollte man das jetzt umkehren." Deswegen stehen in der neuen Ausstellung Werke von und über den Forscher für alle Altersgruppen zur Verfügung. Sie dokumentieren auch die Geschichte der Umweltbewegung bis zu aktuellen Akteuren wie Greta Thunberg. 

"Humboldt for Future"

Zum Start der Ausstellung in der Stadtbibliothek Weberbach ist am Mittwoch, 18. September, 18 Uhr, eine Diskussion geplant, die das Motto "Humboldt for Future" aufgreift. Ausgehend von seinen Gedanken zum Klimawandel geht es um den kürzlich ausgerufenen Klimanotstand in Trier. Das Rahmenprogramm der Ausstellung bietet den Filmbericht "Abenteuer Venezuela. Auf den Spuren des Alexander von Humboldt" am Dienstag, 22. Oktober, 18 Uhr. Zudem sind Führungen und Workshops für Schulen nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Ansprechpartnerin in der Stadtbibliothek ist Dr. Magdalena Palica, Telefon: 0651/718-4423, E-Mail: magdalena.palica@trier.de.

Über Humboldt

Am 14. September 1769 wurde Alexander von Humboldt in Berlin geboren. Er war einer der bedeutendsten deutschen  Forscher. "Man konnte in acht Tagen nicht aus Bücher herauslesen, was er einem in einer Stunde vorträgt" hat Goethe über den 27-jährigen Humboldt gesagt. Lord Byron hat dem "ersten Reisenden" in seinem berühmten Poem "Don Juan" verewigt. Seinen Namen tragen 19 Tierarten, 17 Pflanzen, mehrere Berge, Gletscher und Asteroiden und sehr viele Schulen, unter anderem das Humboldt-Gymnasium in Trier. RED/PA


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