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Es war einmal... Martin von Tours

Martin von Tours ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Er war mehrfach in Trier zu Gast. Noch heute wird sein Andenken mit zahlreichen Umzügen geehrt.

"Der heilige Martin" von Alfred Rethel (1836). Foto: Wikimedia Commons

Martin von Tours (eigentlich Martinus) wurde um 316/317 in Sabaria (heute Szombathely) in Ungarn als Sohn eines römischen Offiziers geboren. Martinus schlug – wie es Gebot war – ebenfalls die Militärlaufbahn ein. Während seiner Militärzeit vertiefte sich sein Glaube. Im Alter von 36 Jahren ließ er sich taufen. Erst nach Ableistung seiner 25-jährigen Militärzeit wurde ihm im Jahr 356 die Entlassung aus dem Armeedienst gewährt.

Martin in Trier

Martin weilte als Bischof von Tours mehrfach zwischen 371 und 386 in der römischen Kaiserstadt Trier – vorwiegend zu kirchenpolitischen Beratungen mit dem Kaiser. Am Kaiserhof war er ein angesehener Gast. Bei seinen Besuchen in Trier betete er oft in der Bischofskirche. Laut seinem Biograf Sulpicius Severus trieb Bischof Martin in Trier nach dem Vorbild Jesu Dämonen aus und heilte Kranke. Historische Martins-Orte in Trier sind das Forum (neben dem Viehmarkt gelegen), die Konstantinbasilika (Teil des Kaiserpalasts), die konstantinischen Kirchenanlagen (heute Dom und Liebfrauen) und die Römerbrücke, über die der heilige Martin die Stadt bei seinem letzten Aufenthalt in Trier fluchtartig verlassen hat. Am 11. November 397 wurde er in Tours zu Grabe getragen. Quelle und weitere Infos zum Heiligen Martin gibt es auf der Seite des Bistums Trier.

Wissenswertes

Der Vorname "Martin" bedeutet eigentlich "dem römischen Kriegsgott Mars geweiht". Der heilige Martin soll laut den Legenden, die sich um ihn ranken, allerdings das absolute Gegenteil gewesen sein. Sein Leben lang soll er sich um die Armen gekümmert und nur widerwillig seiner Wahl als Bischof von Tours zugestimmt haben – lautes Gänseschnattern aus dem Stall, in dem er Unterschlupf gesucht hatte, hatte seinen wahlwilligen Anhängern sein Versteck verraten. Kein Wunder, dass man die vorlauten Martinsgänse heute noch am Gedenktag des Heiligen, dem 11. November, verspeist.

Martinuspilgerweg

Im Jahr 2005 ehrte der Europarat den heiligen Martin mit einem "Europäischen Kulturweg St. Martin", der von seinem Geburtsort Szombathely in Ungarn zu seiner Grablege in Frankreich führt. Von Bingen nach Wasserbillig führt der Pilger- und Wanderweg auch durch das Bistum Trier – davon zwölf Kilometer durch die Stadt Trier selbst.


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