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Claudia Neumann

Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Trier. Die Entschärfung einer 250-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Augustinerhof ist am Mittwochabend planmäßig verlaufen.

Die Männer des Kampfmittelräumdiensts Rheinland-Pfalz verladen den entschärften Blindgänger zum Abtransport.

Die Männer des Kampfmittelräumdiensts Rheinland-Pfalz verladen den entschärften Blindgänger zum Abtransport.

Bild: Presseamt Stadt Trier

Die Evakuierung des Gebietes in einem Umkreis von 300 Metern um den Fundort hatte planmäßig um 18 Uhr begonnen.

Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren gingen von Haus zu Haus und informierten insgesamt 2334 betroffene Bewohnerinnen und Bewohner in 1681 Haushalten noch einmal persönlich darüber, dass sie das Gebiet zu verlassen hätten. In sechs Fällen musste die Polizei Trier hinzugezogen werden, um Bewohner aus der Wohnung zu eskortieren.

Die Verpflichtung, dies zu tun, war zuvor über eine Allgemeinverfügung der Stadtverwaltung geregelt worden. Die Stadt prüft in den Fällen nun die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Die Einsatzkräfte mussten im Verlauf der Evakuierung 15 Kranke aus ihren Wohnungen liegend abtransportieren, darunter zwei Personen mit Corona-Infektion.

 

Stadtbusse wurden mit Beginn der Evakuierung umgeleitet. Die Stadt hatte tagsüber eine Hotline für Anwohnerinnen und Anwohner geschaltet, bei der im Verlauf des Tages rund 350 Anrufe eingingen.

 

In der Berufsbildenden Schule (BBS) Gewerbe und Technik hatte die Feuerwehr ein Ausweichquartier eingerichtet für Menschen, die keine andere Unterbringungsmöglichkeit für die Evakuierungsphase hatten. Ein Pendelbus der Stadtwerke verkehrte aus dem Evakuierungsgebiet zur BBS. Das Ausweichquartier wurde von rund 60 Menschen genutzt, die meisten Bewohnerinnen und Bewohner kamen offenbar bei Freunden oder Verwandten unter oder überbrückten die Zeit anderweitig.

 

Der Blindgänger war bei Sondierungen im Rahmen der Erweiterung des Humboldt-Gymnasiums gefunden worden. Mitarbeiter einer Spezialfirma hatten den Sprengkörper um 8 Uhr im Heinz-Tietjen-Weg am Bühneneingang des Theaters in rund drei Meter Tiefe entdeckt.

Es handelte sich um eine britische 250-Kilo-Fliegerbombe MC 500 mit einem Zünder „Tail Pistol No. 30“, die vermutlich vom Angriff im Dezember 1944 stammte. Damals war am Augustinerhof auch ein Teil des Vorgängerbaus des HGT zerstört.

 

Entschärft wurde der Zünder von einem Team des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz unter Leitung von Kurt Mazzucco mit einer Raketenklemme aus der Entfernung.

Im Einsatz waren rund 250 Einsatzkräfte von der Berufsfeuerwehr Trier, sämtliche Freiwilligen Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und die Schnell-Einsatzgruppen aus der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg mit Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser-Hilfsdienst, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen städtischen Ämtern, den Stadtwerken Trier sowie 68 Beamtinnen und Beamten der Polizeidirektion Trier.

 

Oberbürgermeister Wolfram Leibe dankte allen Helferinnen und Helfern für die professionelle Arbeit und den Anwohnerinnen und Anwohnern der Innenstadt für die Geduld und die weitgehend reibungslose Evakuierung.


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