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Forstamt und Lokale Agenda rufen zum Waldschutz auf

Das Forstamt Trier und die Lokale Agenda 21 rufen zur Baumpflanz- und Waldschutzaktion auf. Die Situation in den Wäldern erfordert schnelles Handeln.
Von links: Julian Thiebes (Produktleiter Waldinformation, Walderleben, Umweltbildung Forstsamt Trier), Sophie Gundershausen (Geschäftsführerin Lokale Agenda 21 Trier e.V.), Lucas Landenberger (Referendar Forstamt Trier), Gundolf Bartmann (Forstamtsleiter Trier). Foto: Willems

Von links: Julian Thiebes (Produktleiter Waldinformation, Walderleben, Umweltbildung Forstsamt Trier), Sophie Gundershausen (Geschäftsführerin Lokale Agenda 21 Trier e.V.), Lucas Landenberger (Referendar Forstamt Trier), Gundolf Bartmann (Forstamtsleiter Trier). Foto: Willems

Der Veranstaltungskalender des Forstamts Trier ist so umfangreich wie nie zuvor. Es gibt 70 Veranstaltungen, wobei Waldschutz und Naturschutz eine große Rolle einnehmen. "Das Thema Klimawandel ist auch in Rheinland-Pfalz angekommen", sagt Forstamtsleiter Gundolf Bartmann. Besonders im Wald seien die Auswirkungen zu spüren. Und Rheinland-Pfalz ist das waldreichste Bundesland. In Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 Trier will man das Thema nun stärker in die Öffentlichkeit bringen. "Fridays for Future hat uns wachgeküsst", sagt Bartmann. Bei den Demos waren auch Mitarbeiter des Forstamtes dabei. Der Wald spielt eine große Rolle beim Klimaschutz. Nur durch entschlossenes Handeln in Politik und Gesellschaft sind die dramatischen Auswirkungen auf die Wälder noch zu stoppen. "Aber Demonstrieren ist das eine, etwas tun ist das andere", sagt Bartmann. Am 21. März, dem internationalen Tag des Waldes, der dieses Jahr die biologische Vielfalt zum Thema hat, findet daher eine Baumpflanz- und Waldschutzaktion statt (Infos siehe unten).

Trockene Sommer haben Waldschäden zu Folge

Die außergewöhnlich trockenen Sommer haben erhebliche Waldschäden zur Folge. Seit 2018 starben in denen vom Forstamt Trier betreuten Wäldern rund 70.000 Bäume ab. Hauptursache ist dabei der Befall mit Borkenkäfer, der bei den durch Hitze und Trockenheit geschwächten Bäumen zum Absterben führt. Durch umgestürzte Bäume bei einem Sturm wie "Sabine" wurde eine Brutstätte für die Insekten geschaffen. Zudem müssten Waldbesitzer und Gemeinden das Holz zu einem viel geringeren Preis und viel zu früh verkaufen, so Bartmann. Für sie sei es ein harter Schlag gewesen. Am stärksten betroffen ist die Gemeinde Thomm, die ein Drittel ihrer Waldflächen verloren habe.

Wiederbewaldung ist große Herausforderung

Die Wiederbewaldung stellt die Förster vor große Herausforderungen. 2019 wurden 76600 Bäume neu gepflanzt. Dabei ist die Frage nach der richtigen Baumart mit einer großen Unsicherheit verbunden. "Ein Baum muss auch in 50 oder 100 Jahren mit dem Klima zurechtkommen", erklärt Bartmann. Der Schlüssel liegt vor allem in der größeren Baumartenvielfalt. Für die Wiederbewaldung stehen Fördermittel des Landes zur Verfügung. Für zahlreiche Maßnahmen zum Beispiel die Schadholzaufarbeitung, die Holzlagerung, den Waldschutz, den Wegebau und die Wiederbewaldung stellen Land, Bund und EU-Finanzhilfen bereit. In die vom Forstamt Trier betreuten Waldflächen fließen 2018 bis 2020 rund eine halbe Million Euro. "Förderung ist wichtig. Doch es gibt auch großen Bedarf an Förstern und Waldarbeitern. Wir suchen wieder junge Leute. Jeder Forstberuf kann bei uns gelernt werden", betont Bartmann die Wichtigkeit von Fachkräften.

Nachwuchs früh für den Wald begeistern

Den Nachwuchs will man schon früh für das Thema Wald begeistern. Der Verein Lokale Agenda 21 Trier präsentiert im Rahmen der Zukunfts-Diplom-Reihe ein umfangreiches Nachhaltigkeits-Programm für Kinder mit insgesamt 59 Veranstaltungen und 35 Partnern aus Stadt und Region Trier. Das Programm richtet sich an Schüler der 1. bis 6. Klasse und läuft ab April bis einschließlich Oktober 2020 an. "Die Kinder sollen auf spielerische Weise die Bedeutung des Waldes kennenlernen", sagt Agenda-Geschäftsführerin Sophie Gundershausen. Themen wie Integration oder soziale Kontakte seien in der freien Natur auch oft einfacher zu händeln als im Klassenzimmer. Zwar lassen sich bereits einige Erzieher und Lehrer zu Natur- und Waldpädagogen weiterbilden, aber Gundershausen wünscht sich, dass die Natur noch viel mehr Teil des Unterrichts wird. Beim Zukunftsdiplom können die Kinder auch mal selbst mit anpacken, etwa beim Tierhelfertag im Freigehege. Sie können bei den jeweiligen Aktionen Stempel sammeln, und am Ende das Zukunfts-Diplom erhalten. Bei Teilnahme an der Baumpflanzaktion erhält jedes Kind schon den ersten Stempel.   

Info zur Waldschutzaktion am 21. März

Die Baumpflanz- und Waldschutzaktion startet am 21. März um 10 Uhr. Unter dem Motto "Gemeinsam für den Wald" sind interessierte und engagierte Bürger eingeladen mit anzupacken und sich vor Ort zu informieren. Gearbeitet wird auf einer knapp zwei Hektar großen Fläche. Die Zuwegung wird ab dem Gut Mariahof (Haltestelle Trebetastraße, Linie 82) ausgeschildert sein und ist innerhalb weniger Minuten zu Fuß zu erreichen. Die Teilnehmer sollten nach Möglichkeit Arbeitshandschuhe, Garten-/Astscheren und Spaten mitbringen. Vor Ort übernehmen Förster und Forstwirte die Anleitung der Arbeiten. MW


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