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"Fridays for Futur": Lautstark für den Klimaschutz

Lautstark demonstrierten am Freitagmittag mehrere Hundert Schüler im Rahmen der weltweiten "Fridays for Future"-Kampagne in der Trierer Innenstadt für mehr Klimaschutz.

Der "Fridays for Future"-Protestzug verlief durch die Innenstadt bis zum Rathaus. Zeitgleich fanden in über 110 Ländern auf der ganzen Welt von Schülern organisierte Demonstrationen statt. Zahlreiche Schüler aus Trier beteiligten sich an der Demonstration. Mit dabei waren auch Esther Marx, Klara Werle und Anna Weißhuhn vom Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums (AMG). Obwohl sie frei hatten, demonstrierten die Abiturientinnen für wirksame Maßnahmen gegen Umweltschädigung und für ein Umdenken in der Klimapolitik. "Unsere Eltern unterstützen uns, denn es geht um unsere Zukunft. Wir reden auch innerhalb der Familie darüber, was wir konkret tun können, um die Umwelt zu schützen", so Marx.

Keine Unterrichtsbefreiung

AMG-Direktor Dr. Mario Zeck und Dirk Johann, Leiter des Arbeitsbereichs Kirchliche Schulen im Bistum Trier, begrüßten generell das umwelt- und damit gesellschaftspolitische Engagement der Schülerinnen. Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung zu übernehmen, gehöre zu den Erziehungszielen einer christlichen Schule, versichert der Schulleiter. Dies sei auch so im Rahmenleitbild verankert, ergänzt Johann. Anträge auf Unterrichtsbefreiung genehmigt Zeck aber nicht: "Die Aktion 'Fridays for Future" ist als Schulstreik deklariert. Die Genehmigung eines Streikes durch die bestreikte Institution erscheint mir widersinnig und würde ein völlig falsches Bild von Streik als probatem Instrument politischer Aktivität vermitteln. Unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht führt zu unentschuldigten Fehlstunden. Für ihre Handlungen sind die Schülerinnen selbst verantwortlich, und sie müssen für deren Konsequenzen einstehen. Auch diese Einsicht zu vermitteln, gehört zum Erziehungsauftrag von Schule."

Klare Forderungen an OB Leibe

An den Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe richteten die Demonstranten des "Fridays for Future"-Protestzuges klare Forderungen. Hierzu gehörten unter anderem die Einrichtung eines Pfandbechersystems für Trier, die Nutzung von Recycling-Papier, mehr Grün in der Stadt, insbesondere auf den Schulhöfen, sichere Radwege und eine Verbesserung des ÖPNV. Leibe dankte den Kindern und Jugendlichen für ihr Engagement und sagte, es gebe "unheimlich viel zu tun" in Sachen Klimaschutz. Als erste Stadt bundesweit, so Leibe, habe Trier einen Aktionsplan Entwicklungspolitik erstellt, der am Mittwoch, 20. März, in den Viehmarktthermen veröffentlicht wird. Zu dieser Veranstaltung lud der OB alle Demonstranten ein.

Hintergrund

Die "Fridays for Future"-Kampagne geht auf die 16-jährigen schwedische Schülerin Greta Thunberg zurück, die seit Monaten freitags für Klimaschutz demonstriert, statt in die Schule zu gehen. Ihr haben sich mittlerweile Schüler auf der ganzen Welt angeschlossen. In Trier findet die nächste Demo am 12. April statt. RED


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