

Bei nassem und windigem Wetter protestierten am Montagnachmittag rund 40 Atomkraftgegner auf dem Kornmarkt in Trier gegen den Weiterbetrieb des AKW Cattenom und den geplanten Bau der Wiederaufbereitungsanlage im französischen Bure. Zur nächsten Demonstration "Cattenom am Pranger!" am Samstag, 26. Mai, um 12 Uhr in der Grabenstraße hoffen die Veranstalter auf mehr Teilnehmer. Foto: Finkenberg
"Auch wenn die rund 40 versammelten Atomkraftgegner am Montag wie das letzte Aufgebot der Kämpfer für eine bessere Welt wirkten und OB Leibe auf die Hilflosigkeit der Stadt angesichts der unangekündigten Atomtransporte durch die Region verwies, bedeutet das noch lange nicht, dass die Bevölkerung der Großregion wehrlos gegen Cattenom ist. Dafür müssten sich allerdings viel mehr Bürger auf der Straße zeigen und ihren Protest lautstark kundtun. Nächste Gelegenheit dazu ist am 26. April bei 'Cattenom am Pranger'." - Kommentar von Redaktionsleiter Arnt Finkenberg
"Zwei Tage nach dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima zu behaupten, eine Atomanlage sei sicher, ist eine dreiste Lüge. Auch Fukushima war sicher – die Verstrahlung und Verseuchung dort geht aber täglich weiter", erklärt Markus Pflüger vom Antiatomnetz Trier in einer Pressemitteilung der Atomkraftgegner zur EDF-Meldung. Bei einer gemeinsamen Kundgebung von Antiatomnetz und Greenpeace Trier am Montagnachmittag auf dem Trierer Kornmarkt zum Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima sprach die japanische Umweltjournalistin Yoko Kawasaki über die weiterhin ungelösten Verseuchungen und Folgeschäden für Mensch und Umwelt um Fukushima. Roger Spautz von Greenpeace Luxemburg wies darauf hin, dass es in Cattenom seit der Inbetriebnahme 1986 über 400 Vorfälle gegeben habe, die "Gott sei Dank" alle glimpflich abliefen, was aber keine Garantie für die Zukunft sei. Ebenso starkgemacht für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomwirtschaft hatte sich Elisabeth Quaré, die darauf hinwies, dass das Thema Atomausstieg auch in Deutschland noch keinesfalls erledigt sei, da erst 2022 der letzte Reaktor vom Netz gehe. Bis dahin werde Strom aus regenerativen Energien zugunsten von Atomstrom ungenutzt gelassen. Und der Steuerzahler bezahle dies auch noch, so die Vorsitzende des Vereins "Messen für Aktiven Umweltschutz" (MAUS).