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Andreas Arens

Fußball-Rheinlandliga: Starker Teamgeist beschert dem FSV ein 5:5'

Zum Rheinlandliga-Auftakt zuhause gegen die TuS Koblenz II, erkämpfte sich Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Samstagabend vor rund 182 Zuschauern ein spektakuläres 5:5 Unentschieden.

Schon gleich zu Beginn des Spiels dominierten die Hausherren glasklar das Spielgeschehen. Die Gäste vom Deutschen Eck wohl noch nicht richtig wach, konnte die motivierte Mannschaft um Chef-Trainer Stefan Fries bereits nach fünf Minuten mit 1:0 in Führung gehen. Im Anschluss an einen fatalen Koblenzer Ballverlust erhaschte sich Patrik Kasel keck den Ball zog ab und traf zur bis dato verdienten Führung (5.). Doch nur wenige Minuten später ging das Showlaufen seitens des Tarforster FSV munter weiter. Eine mustergültige Flanke ausgeführt von Sven Haubrich weit aus der eigenen Hälfe fand Patrik Kasel, der die runde Kugel wieder goldrichtig zum 2:0 in die Maschen der kleinen Schängel versenken konnte (8.). Ein Auftakt nach Maß. Dies erkannten auch die Zuschauer, die nun mächtig das hungrige Tarforster Team weiterhin tatkräftig anpeitschten. Geflügelt von der lautstarken Resonanz wäre nun auch fast das 3:0 gefallen. Ein Traumpass von Lautritz Meis fand wiederum Patrik Kasel, doch dieses Mal scheiterte Tarforsts Torgarant im Abschluss. Nun kam Koblenz besser ins Spiel. Im Anschluss an einen Freistoß verkürzte die Regionalliga-Reserve dank Edis Ramovic auf 2:1. Das Spiel war nun ausgeglichen. Weder Tarforst noch Koblenz ließen hinten etwas anbrennen. Offensiv hingegen entfachte man Feuer. Die Partie bekam ihre nötige Würze. So nahm man nach rund einer halben Stunde Tobias Spruck im Koblenzer Strafraum unlieb von den Beinen. Michael Müller, Unparteiischer des Spiels entschied auf Strafstoß. Patrik Kasel trat ihn an und verwandelte ihn problemlos zum 3:1 in die Koblenzer Maschen (30.). Nur drei Minuten später hätte Tarforst fast wieder jubeln dürfen. Ein strammer Distanzschuss von Max Meyer verfehlte nur knapp den Weg ins Tor. Nun gewannen die Trierer Höhenstädter wieder an Oberhand. Die TuS-Reserve zog sich zurück, offensiv ging nicht viel. Auf der Gegenseite hingegen notierte man indes Chancen im Minutentakt. Ein raffinierter Heber von einem heute stark spielenden Lauritz Meis brachte TuS-Keeper Jan Kramer mächtig ins schwitzen (42.). Nur mit viel Mühe und Not lenkte er die runde Kugel gerade noch so über die Latte ins Toraus. Somit ging es mit einer souveränen 3:1 Führung in die Halbzeitpause.

Kurz nach Wiederanpfiff sorgten die Gäste aus Koblenz schon gleich für mächtig Aufregung (47.). Der Ball landete im Tarforster Netz, allerdings entschied Michael Müller auf Abseits. Tarforst hingegen gab nur wenige Minuten später fast die passende Antwort. Ein filigraner Pass von Patrik Kasel fand den im Strafraum bereitstehenden Florian Weirich, der das rund Leder nur knapp über die Latte drosch (49.). Doch nun schossen sich die kleinen Schängel wieder ins Rampenlicht. Enrico Köppen verkürzte auf 3:2 (55.). Koblenz roch nun Lunte und brachte die Jubel-Traube binnen weniger Minuten erneut zum tanzen. Wieder war es Köppen, der in der 76. Minute den 3:3 Ausgleich erzielen konnte. Nun ging es Schlag auf Schlag. Nach einem Tarforster Foulspiel im eigenen Strafraum zeigte Schiedsrichter Müller wieder auf den Punkt. Dieses Mal allerdings für die Gäste vom Deutschen Eck. Alexej Eberhardt führte ihn aus und lenkte den Ball zur 3:4 Führung an Tarforsts Keeper Steffen Deuster vorbei. Tarforst wirkte nun verunsichert. Der Kampfgeist aus den Minuten zuvor vorerst vom Winde verweht. Und Koblenz streute noch mehr Salz in die Wunde. Im Anschluss an einen Freistoß kam Marcel Löhr an den Ball und erhöhte für die TuS II auf 3:5. Tarforst war am Boden zerstört. Würde man meinen. Ganz im Gegenteil. Die Jungs im roten Dress bewiesen Moral und drückten noch einmal alles nach vorne was ein rotes Trikot trug. Sogar mit Erfolg. Nach einer Offensiv-Aktion von Patrik Kasel wurde dieser im Koblenzer Strafraum zu Fall gebracht. Wieder ertönte der Pfiff und wieder bekam der FSV einen Strafstoß zugesprochen. Stefan Fleck, der nach rund einer Stunde Philipp Hermes ablöste trat zum Punkt und verkürzte gekonnt auf 4:5 (90.). Ging hier etwa noch was für den Tarforster Tross? Die Zuschauer sowie auch die Spieler witterten das Wunder vom Trimmelter Hof. Bekanntlich versetzt der Glaube Berge. Auch heute, im sonnenverwöhnten Trier-Tarforst. Die Nachspielzeit am laufen, setzte der FSV noch einmal alles auf eine Karte und stürmte mit leidenschaftlicher Moral in Richtung Koblenzer Gehäuse. So fand ein grandioser Pass eingeleitet von Tobias Spruck den torhungrigen Patrik Kasel, der die runde Kugel zeitgleich mit dem Schlusspfiff zum 5:5 Unentschieden in die Koblenzer Maschen drosch. Sein Torjubel sprach Bände und bildete die letzte Szene eines Auftakt-Spiels das man so schnell im Trierer Höhenstadtteil nicht vergessen wird.

Bereits am kommenden Mittwoch (15. August) können sich die Tarforster Jungs erneut beweisen. Dann führt die Reise ab 19:30 Uhr zu der SG Kyllburg!

Stimmen:

Stefan Fries (Trainer FSV Trier-Tarforst): ''Ich denke das wir in der ersten Halbzeit klar überlegen waren. Wir haben verdient 3:1 geführt, auch in dieser Höhe. Ja und dann ist da so ein kleiner Knackpunkt gewesen in der 48. Spielminute, als Florian Weirich ganz alleine vor dem Torwart stand und mit einem Schuss über die Latte scheiterte. Den muss er einfach machen und ich glaube, hätten wir dort auf 4:1 erhöht, hätte Koblenz nicht mehr zurück ins Spiel gefunden. Koblenz wurde nun stärker. Wir haben dann unter Druck gestanden, unsere Abwehr fing komplett an zu schwimmen und Koblenz konnte auf 2:4 erhöhen. Gegen Ende bewiesen wir dann eine spitzen Moral und konnten uns dennoch ein hartes wenn auch am Ende verdientes 5:5 Unentschieden erkämpfen. Aber für die Zukunft müssen wir einfach konsequenter sein und den Killerinstinkt mal auspacken''.

Dirk Laux (Trainer TuS Koblenz II): ''Auf jeden Fall ein sehr kurioses Spiel. In der ersten Halbzeit haben wir gar nicht auf dem Platz gestanden, haben unheimlich viele und ganz einfache Fehler gemacht und somit Trier-Tarforst zum Toreschießen eingeladen. Aber am Ende großes Kompliment an den Tarforster FSV, der sich in den Schlussminuten zum 5:5 Endstand herankämpfen konnte''.

Patrik Kasel (Stürmer FSV Trier-Tarforst): ''Tarforst gegen Mehring hab ich erst gedacht, aber dann war es doch Koblenz/Tarforst. Ich bin einerseits zufrieden über meine vier Tore, aber andererseits haben wir zwei wichtige Punkte verloren. Aber dennoch hat am Ende unsere Moral gestimmt, wir haben zusammengehalten und schließlich noch den 5:5 Ausgleich erzielt''.

Tobias Spruck (Spieler FSV Trier-Tarforst): ''Wir haben richtig gut angefangen und direkt früh im Spiel unsere Tore erzielt. Im zweiten Durchgang haben wir nun nicht mehr so gut ins Spiel gefunden. Haben dann unsere Gegentore kassiert, sind aber dann gegen Ende des Spiels dank unserer geschlossenen Mannschaftsleistung zurück ins Spiel gekommen und konnten sogar noch das 5:5 erzielen. Die Moral der Mannschaft hat gestimmt''.

Statistik:

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Deuster - Haubrich - Gorges - Castello - Weirich - Kasel - Meis (90. / Cartus) - T. Spruck - Heitkötter - Hermes (60. / Fleck) - Meyer

So spielte die TuS Koblenz II: Kramer - Eberhardt - Löhr - Tan - Edelmann (46. / Köppen) - Tillmanns - Hadzic - Arbursu - Akbulut (46. / Wagner) - Ramovic (82. / Ferhan Güngörmüs)

Tore: 1:0 (5. / Kasel) - 2:0 (8. / Kasel) - 2:1 (20. / Ramovic) - 3:1 (Kasel / Elfmeter) - 3:2 (55. / Köppen) - 3:3 (76. / Köppen) - 3:4 (Eberhardt / Elfmeter) - 3:5 (84. / Löhr) - 4:5 (90. / Fleck / Elfmeter) - 5:5 (92. / Kasel)

Besondere Vorkommnisse: Drei Foulelfmeter (2x Tarforst / 1x Koblenz)

Zuschauer: 182

Schiedsrichter: Michael Müller

Aus Tarforst berichtete André Mergener


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