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Gefiederte Glücksboten sind zurück

"Sie sind wieder da. Im ganzen Land haben die ersten Rauch- und Mehlschwalben ihre Sommerquartiere für die Brutsaison an Häusern und in Ställen bezogen", freut sich Kerstin Schnücker, NABU-Koordinatorin der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" in Rheinland-Pfalz.
Mehlschwalbe. Foto: NABU/Fotonatur

Mehlschwalbe. Foto: NABU/Fotonatur

Schwalben sind Sympathieträger, als Symbol für Freiheit findet man sie auf Kleidung, als Schmuck oder Tätowierung. Früher galten die Boten der warmen Jahreszeit als Glücksbringer, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. "Heute brauchen die Schwalben selbst einen Glücksbringer, der ihnen hilft, genügend Nahrung zu finden und ein Nest zu bauen", bedauert Schnücker und wirbt sogleich um Unterstützung.

Mehl- und Rauchschwalben gelt als bedroht

Denn Mehl- und Rauchschwalben gelten in Rheinland-Pfalz aufgrund ihrer stark rückläufigen Bestandszahlen als bedroht. Gründe sind der Mangel an Fluginsekten als Nahrung, an feuchtem Lehm als Nistmaterial, aber vor allem auch an Nistplätzen. "An den eigenen vier Wänden findet die Sympathie für Schwalben leider oft ein Ende. Dabei sind die Flugkünstler auf Nistmöglichkeiten an und in Gebäuden und damit auf unsere Duldung angewiesen." Mehlschwalben werden von vielen Hausbesitzern als Fassadenbeschmutzer gesehen und ihre Nester werden illegalerweise entfernt. Dabei reicht ein einfaches, einen halben Meter unterhalb der Nester angebrachtes Brett, um die Fassade wirksam vor möglichen Verschmutzungen zu schützen. Rauchschwalben bauen ihre Nester vor allem in Kuh- und Pferdeställen und Schuppen. Der NABU empfiehlt deshalb, diese nicht zu verschließen und Fenster zu öffnen bzw. gekippt zu lassen.

"Jede und jeder kann etwas für die Schwalben tun: Man kann vorhandene Nester aktiv schützen, Kunstnester anbieten oder den Schwalben beim Nestbau mit durch das Anlegen einer Lehmpfütze Baumaterial zur Verfügung stellen." Gerade bei glatten Fassaden, an denen der Lehm nicht haften bleibt, können dünne Leisten als Nisthilfen oder auch Kunstnester angebracht werden. Wer in seinem Garten Blühwiesen mit Wildblumen einsät oder heimische Sträucher pflanzt, schafft Nahrung für Insekten und damit für Schwalben.

Auszeichnung für Schwalben-Freunde

Im Rahmen der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" zeichnet der NABU Menschen aus, die Schwalben an ihrem Haus willkommen heißen. "Es ist schön, dass Schwalben so viele Freundinnen und Freunde bei uns haben. 1.250 Hauseigentümer hat der NABU in ganz Rheinland-Pfalz seit dem Start der Aktion ausgezeichnet", sagt Schnücker. Meist werden die Plaketten von den NABU-Gruppen vor Ort verliehen. Diese beraten die Hausbesitzer bei allen Fragen rund um das Zusammenleben mit Schwalben.

Weitere Informationen rund ums Thema Schwalben und zur Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" gibt es hier.

RED


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