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Gladiators: Ausfall des Kapitäns super kompensiert

Der letzte Monat der Zweitliga-Hauptrunde 2018/19 begann fur die RÖMERSTROM Gladiators mit dem 13. und 14. Saisonsieg, erarbeitet innerhalb von 48 Stunden.
Foto: Photogroove / Simon Engelbert

Foto: Photogroove / Simon Engelbert

Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton    Der Rückblick auf das erste und zweite Spiel ohne Kapitän Simon Schmitz (29), der beim ersten Training nach seinem spielentscheidenden "goldenen" Wurf am 24. Februar gegen Schalke einen Handbruch erlitt:          

Trier - Kirchheim 84:77                               

Die erste vierteilige Niederlagenserie ihrer Geschichte ist den Gladiators ebenso erspart geblieben wie fünf Tage danach jeglicher Rückstand. Das war etwa so rar wie Eltern von Zwillingen. Allerdings verhinderten maximal 21 Korbpunkte Vorsprung nicht ein Bangen um den Erfolg. "Nach dem dritten Viertel haben wir den Faden verloren", bilanzierte Sieger-Trainer Christian Held, der insgesamt natürlich mehr Positives als Negatives sah. Dazu gehörte, dass Kyle Dranginis "in ungewohnter Funktion" (Held) seine Sache sehr gut machte. Konkret: Dem  26-jährigen Amerikaner wurde bei der Kompensation des Schmitz-Ausfalls die individuelle Hauptrolle zuteil. Wie Dranginis diese Aufgabe meisterte, nötigte auch dem treffsicheren Johannes Joos größte Anerkennung ab. "JJ" fand im Übrigen, dass "wir offensiv eine gute Ballbewegung praktiziert haben." Einer der anderen beiden zweistellig Erfolgreichen, Kelvin Lewis, hob die "prima Teamarbeit" hervor. Es war die Arbeit eines Teams ohne Mitglied mit Tagesformdefizit.                    [absatz] Wie gesagt: Kein Rückstand im 13. Heimspiel, aber Rückstand in den 13 Heimspielen der Gladiators, Denn die Gästemannschaften haben nunmehr 1027 Korbpunkte erzielt, die Trierer 990. Das ist ein Unterschied von durchschnittlich fast drei Zählern pro Partie. Per Hauptrunde-Abschluss 2017/18 sahen die Mittelwerte gravierend anders aus: Da waren die Gladiators mit Heimvorteil ihren 15 Gegnern um gut siebeneinhalb Punkte voraus.                                

Hagen - Trier 90:92        

Fast auf den Tag genau ein Jahr nach ihrem 92:78-Triumph an gleicher Stätte gelang den Gladiators ihr achter Auswärtssieg der Saison. Ganz zum Schluss war auch Glück dabei, weil der letzte Sprungwurf des Gegners sein Ziel verfehlte. Aber der dritte Sieg in Folge war vor allem auf eine beeindruckende Leistung zurückzuführen. Und wieder mal auf eine erfolgreiche Aufholjagd, denn die Hagener lagen unter anderem mit 31:13 und 40:29 in Front. Als den Trierern nach einer 90:82-Führung, die 75 Sekunden vor Schluss bestand, Ungemach drohte, stellte Jermaine Bucknor nervenstark mit zwei Freiwürfen von 90:88 auf 92:88, so dass der absolut letzte Treffer der Partie den "Feuervögeln" nichts mehr nutzte. 

Statistik vom 1. März     

  • Simon Schmitz wurde am Tag des Spiels operiert und fällt natürlich für den Rest der Saison aus. Kilian Dietz fehlte zum viertenmal in Folge. Lucien Schmikale war fit für  sein erstes Heimspiel seit dem 19. Januar und auch im Tageskader, kam jedoch nicht zum Einsatz.  
  • Die Zuschauerzahl 1752 war die zweitkleinste der Saison und stellte nur 49,7 Prozent der größten dar. Der Saison-Durchschnitt liegt jedoch nach wie vor über dem der kompletten Hauptrunde der vorigen Saison (jetzt 2581:2531).       
  •  Die Viertel-Separation von der 21. und 22. Stunde des Monats:  25:17,  25:22,  22:14,  12:24.                         
  • Die Beteiligten bei und direkten Beteiligungen an den 84 Gladiators-Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Joos 19+8,  Lewis 11+2,  Bucknor 2+6,  Dranginis 3+6,  Smit 3+5,  Ilzhöfer 2+1,  Gloger 10+4, R.Hennen 0+2,  Grün 0+0.                               
  • Joos war mit dem drittbesten Saisonwert hinter Bucknor (34 in einem.Spiel) und Lewis (29) zum sechstenmal Topscorer des Teams. Der lange verletzte Dranginis erzielte seine ersten (!) Treffer der Saison.               
  • Als erfolgreichster Kirchheimer erwies sich mit 22 Zählern Rohndell Goodwin, der statistisch zweitbeste Schütze der Liga.                             
  • Die Bilanz aus sämtlichen Begnungen Trier-Kirchheim oder umgekehrt lautet nunmehr 9:2 (!), in Trier 3:2.                                      

Statistik vom 3. März     

  • Die Viertel-Separation aus Hagener Sicht:  31:17,  16:28,  21:21,  22:26.       [absatz] • Die Beteiligten und unmittelbaren Beteiligungen an den 92 Korbpunkten der Gladiators (alphabetische Reihenfolge):   Bucknor 18,  Buntic 0,  Dranginis 7,  Gloger 16,  Grün 5,  R.Hennen 6,  Ilzhöfer 3,  Joos 13,  Lewis 17,  Smit 7.
  • Jermaine Bucknor war zum achtenmal Topscorer des Teams.                            
  • Die Bilanz aus sämtlichen Begnungen TR-HA oder umgekehrt lautet nunmehr 3:1 (nach 0:1), in Trier 1:1.                                   

Bucknor hat sich selber überholt                           

  • Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 26 Saisonspielen:  Bucknor 378,  Joos 298,  Gloger 283,  Lewis 274,  Smit 189.
  • In der vorigen Saison war Jermaine Bucknor zwischen der 26. und 27. Partie "erst" bei 305 angelangt, bevor der Kanadier bei den restlichen vier Hauptrunde-Gelegenheiten 48 und in den neun Playoff-Angelegenheiten weitere 126 Zähler hinzufügte. So fehlten schließlich nur 21 zum individuellen Saison-Quantum 500. Die 353 in der Hauptrunde 2017/18 stellten 14,7 Prozent der Team-Summe dar. In dieser Saison beträgt der  mathematische Anteil des aktuellen Kapitäns Stand heute 18,5 Prozent.                      

Das Wort zur Lage           

Die Gladiators müssen jetzt natürlich anstreben, schon vor dem letzten Hauptrunde-Spiel am 30. März (daheim gegen Karlsruhe) fürs Playoff qualifiziert zu sein (!). Das ist schwer genug. Denn davor stehen hohe Hürden:  Drei Tage nach Aschermittwoch treten die Rostocker Seawolves erstmals in der Trierer Arena an und damit das Team, das elf (!) seiner 13 Auswärtsspiele gewonnen hat. Lediglich der Tabellenführer kann Gleiches vorweisen. Acht bzw. 14 Tage danach geht es für die Trierer zu den äußerst starken Heidelbergern und Ehingern. Die Hinspiel-Resultate:  HRO-TR 79:85,  TR-HD 59:67,  TR-Ehi 75:66,  KA-TR 71:72.        Ebenfalls mögliches Szenario am letzten März-Samstag in Trier, wenn zwei Halbfinalisten 2017/18 konfrontiert sein werden:  Der Sieger qualifiziert sich fürs Playoff, der Verlierer nicht. Wie gesagt: denkbar......                                  Mannschaft der Stunde sind die Nürnberger Falcons, die am 16. Februar in Trier mit 86:70 triumphierten: Zuletzt sieben Siege in Folge stellen ein Alleinstellungsmerkmal dar. Spitzenreiter NN Chemnitz hat in derselben Zeitspanne dreimal verloren. 


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