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Gladiators: Den gezähmten Löwen folgen die Falken

Im Gegensatz zu 2017/18, wo man in Nürnberg unterlag, haben die Römerstrom Gladiators ihr letztes Hauptrunde-Spiel gewonnen. Nach dem 87:82 gegen die Karlsruher "Löwen" steht die erste Playoff-Hürde für die Trierer am nächsten Samstag in Nürnberg. Das erste Viertelfinal-Spiel auf Trierer Boden folgt am 10. April.
Foto: Photogroove / Simon Engelbert

Foto: Photogroove / Simon Engelbert

Von Bernd Schneider       Gladiators-Trainer Christian Held hat sich seinem Vorgänger angeglichen: Wie Marco van den Berg bei dessen letzter Gelegenheit waren dem 30-jährigen Coach 17 Hauptrunde-Siege und der sechste Tabellenplatz vergönnt. Held könnte eine gewisse Genugtuung empfinden, weil er mit seinem verdienstvollen und erfahreneren Vorgänger "mitgehalten" hat, will aber für eine Bilanz das Saison-Ende abwarten.                       Die bisherige Heimbilanz 8:7 ist so bedenklich wie die Auswärtsbilanz 9:6 beachtlich. Da liegt sogar ein stattlicher Rekord vor, denn zuvor wurden in der Fremde maximal sechs Siege gestemmt, bevor es ins Playoff ging. In der vorigen Saison waren es daheim vier Niederlagen weniger und auswärts logischerweise vier mehr. Bei sechs der 17 Siege war man dem Gegner abschließend weniger als vier Korbpunkte voraus. Im gleichen Ausmaß knapp verloren haben die Gladiators bislang in 2018/19 nur zweimal.                              Das Viertelfinale auf einen Blick:  Chemnitz-Karlsruhe, Heidelberg-Ehingen,  Nürnberg-Trier, Hamburg-Rostock. Im Halbfinale (dessen Sieger beide in die Erste Liga aufsteigen!) spielen dann: Sieger der Serie Chemnitz/Karlsruhe gegen Sieger der Serie Hamburg/Rostock,  Sieger der Serie Heidelberg/Ehingen gegen Sieger der Serie Nürnberg/Trier.                Dass es für die Gladiators gegen die fränkischen "Falken" weitergeht, liegt daran, dass die Nürnberger beim Dreier-Direktvergleich im Sandwich zwischen Heidelberg und Hamburg endeten. Statistische Extreme: In Nürnberg erzielten die Trierer am 18. November per 81:61 ihren höchsten Saisonsieg. Aber die Nürnberger sind länger unbesiegt als jedes andere Liga-Mitglied und seit Ende Januar zehnmal (!) in Folge als Sieger unter die Dusche gegangen.                                Die Gladiators haben vier ihrer bisher zwölf Playoff-Auswärtsspiele gewonnen (zwei in Kirchheim, je einmal Heidelberg und in Crailsheim).                         Rein rechnerisch wären die Moselaner mit 19 statt 17 Siegen im obersten Tabellenviertel geendet und hätten im Viertelfinale nicht höchstens zwei Heimspiele.           Das 30. Saisonspiel des Rheinland-Pfalz-Vertreters war ausgesprochen attraktiv und spannend, weil es mehr Gleichstände aufwies als seine 29 Vorgänger. Und das, obwohl die Lions mit einem 2:13-Rückstand fertigwerden mussten und erst in der fünften Minute erstmals trafen. Unter anderem im letzten Viertel lagen die Karlsruher jedoch in Führung, und da mit 76:71 sogar gravierend. Christian Held war ausdrücklich "stolz" auf sein Team und darauf, wie es mit den Rückständen und den Umständen umging. Zu Letzteren zählte auch, dass die Freiwurf-  und die Dreier-Quote um elf bzw. 15 Prozentpunkte schlechter waren als bei den vielstimmig unterstützten Nordbadenern.                             Apropos Qualität: Schön wäre, wenn beim nächsten Mal alle Schiedsrichter eine gute Leistung böten und nicht nur das einzige weibliche Trio-Mitglied. Kerstin Kammann verdiente sich nicht nur Spesen, sondern auch eine Nennung ihres Namens.       

Statistik des Tages

  • Personalien: Kyle Dranginis fehlte ebenso wie acht Tage zuvor in Ehingen,  Simon Schmitz bekanntlich sowieso. Lucien Schmikale bestritt sein erstes Heimspiel seit dem 19. Januar.
  • Die Zuschauerzahl 3519 war die drittgrößte der Saison. Der endgültige Hauptrunde-Durchschnitt liegt bei 2744, damit um 213 höher als 2017/18 und nur 96 unter dem Vorsaison-Mittelwert inklusive der vier Playoff-Heimspiele. Da ist also schon bei besagter nächster Gelegenheit eine Steigerung fällig.
  • Die Viertel-Separation vom 30. März:   24:26,  24:21,  17:21,  22:14.   
  • Die Beteiligten bei und direkten Beteiligungen an den 87 Gladiators-Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Joos 12+12,  Ilzhöfer 8+8,  Smit 6+4,  Lewis 7+9,  Grün 10+0,  Bucknor 0+4,  Gloger 3+0,  R.Hennen 2+0,  Schmikale 0+0, Dietz 0+2.
  • Joos war zum siebtenmal in dieser Saison Topscorer des Teams, Stefan Ilzhöfer steigerte den absoluten persönlichen Rekord um vier.   
  • Als erfolgreichster Karlsruher erwies sich mit 23 Zählern Davonte Lacy.           
  • Die Bilanz aus sämtlichen Begnungen TR-KA oder umgekehrt lautet nunmehr 3:1,  in Trier 1:1.                                   
  • Die erfolgreichsten zehn Gladiators-Korbschützen der Hauptrunde (in Klammern die Zahl der persönlichen Spiele):   Bucknor 422 (29),  Joos 357 (25),  Lewis 332 (26),  Gloger 316 (26),  Smit 209 (29),  Schmitz 178 (23),  Grün 157 (23),  R.Hennen 98 (29),  Schmikale 88 (23),  Ilzhöfer 88 (24).  


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