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Gladiators: Ein 0:15 macht alles kaputt

48 Stunden nach der sechsthöchsten Heimniederlage ihrer Geschichte ließen die Gladiators ihre fünfthöchste Niederlage überhaupt und das früheste Saison-Aus folgen. Das 64:91 in Nürnberg bedeutete einen notgedrungen zwei Wochen früheren Urlaubsbeginn als vor einem Jahr (27. April). Schon im mittleren April-Drittel Spielbetriebsschluss war zuvor lediglich 2017, fünf Kalendertage später als jetzt.
Foto: Archiv

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Der 66. Pflichtspiel-Misserfolg der Gladiators torpedierte gleich zwei Prognosen, eine davon sogar ein Versprechen:  Publikumsliebling Jermaine Bucknor hatte sich nach der Heimniederlage am Mittwoch mit "See you Sunday!" von den Fans verabschiedet. Und Trainer Christian Held hatte ausdrücklich mit einem langen Viertelfinal-Aufenthalt seiner Schützlinge gerechnet, also wie "Big Buck" ein Ende der Nürnberger Siegesserie herbeizuführen geglaubt. Doch der aktuell erfolgreichste deutsche Basketball-Zweitligist spielte da nicht mit, siegte zum 13. Mal in Folge und wird in Heidelberg seinen allerersten Halbfinal-Auftritt haben.  Erneut hatte ein Trierer Profi am Spieltag Geburtstag, diesmal Kelvin Lewis (31), das zweitälteste Kader-Mitglied. Wie sechs Tage zuvor bei Kevin Smit wurde es nichts mit einem abendlichen Geschenk. Hauptgrund dafür war, dass man die favorierten Falcons aus einem 13:11 ein 28:11 fabrizieren ließ. Irgendwann bestätigte sich dann der Kalauer, dass eine bedeutsame Nation die Resignation sei. Nachvollziehbar. Allerdings erzielten die Trierer in ihrer sechsten und letzten 2019-er Playoff-Halbzeit mehr Korbpunkte als in jedem der vorherigen fünf 20-nettominütigen Partie-Abschnitte.      Positiv auf fielen die kleinsten beiden Gladiatoren:  Rupert Hennen (1,81) gelang schon mit seinem ersten Versuch ein Dreier (zur 3:2-Führung), und Kevin Smit (1,82) baute allein im letzten Viertel drei Dreier. "Rupi" spielte auch in den ersten Minuten nach seinem Glück sehr effektiv.  Die April-Arbeit der Gladiators mit ihrer 210:267-Summen bedeutete so manches weitere zahlenmäßig Bedenkliche: Unter den höchsten fünf Saisonniederlagen sind alle drei Playoff-Resultate (nur die indiskutablen 62:108 in Hamburg und 51:91 gegen Hanau sind in der Saisonchronik noch weiter unten angesiedelt). Auch unter den höchsten sieben von jetzt insgesamt 14 Playoff-Niederlagen sind alle drei dieses Jahres. Und deren letzte ist sogar das schlechteste aller 23 Resultate außerhalb der Hauptrunden. Nicht zuletzt war das Gladiators-Ergebnis sowohl am ersten als auch am dritten Playoff-Spieltag das bundesweit schlechteste aller vier Ergebnisse.        Ohne den Ausfall von Kapitän Simon Schmitz hätte alles vielleicht sehr viel besser ausgesehen. Aber "hätte" gibt es nun mal im Sport nicht.                                   

Statistik des Tages  

  • Die Viertel-Separation vom 12. April aus Gastgeber-Sicht:  24:11,  23:13,  26:22,  18:18.  
  • Die Bilanz aller Begegnungen TR-N und umgekehrt lautet nunmehr 5:6, in Trier 3:2.                      
  • Die eingesetzten Gladiators-Spieler und ihre unmittelbaren Beiträge zu den 64 Korbpunkten  (alphabetische Reihenfolge):  Bucknor 5,  Buntic 3,  Dietz 4,  Gloger 6,  Grün 8,  R.Hennen 5,  Ilzhöfer 5,  Joos 10,  Lewis 9,  Schmikale 0,  Smit 9.           
  • Johannes Joos war zum achtenmal in dieser Saison Topscorer des Teams. Kurios: "LUXAIR" Thomas Grün verzeichnete dieselbe Zahl wie in den ersten beiden Playoff-Partien.
  • Die erfolgreichsten zehn Gladiators-Korbschützen der Saison (in Klammern die Zahl der individuellen Saisonspiele):  Bucknor 452 (32),  Joos 381 (28),  Lewis 367 (29),  Gloger 341 (29),  Smit 227 (32),  Grün 181 (24),  Schmitz 178 (23),  Hennen 121 (30),  Ilzhöfer 101 (27),  Schmikale 97 (26). 
  • Jermaine Bucknor, dessen aktueller Vertrag ein weiteres Jahr gilt, hat nur 27 Korbpunkte weniger erzielt als in der vorigen Saison, obwohl es dort für ihn und fûrs Team sechs (!) Spiele mehr waren als jetzt. 
BS


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