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Gladiators gegen Kirchheim: Seltsame Schlusssekunden

Durch eine mit mutmaßlicher Ungerechtigkeit verbundene 72:74-Heimniederlage ist die duale Erfolgsbilanz der Gladiators gegen Kirchheim von 5:1 auf 5:2 geschrumpft.
Foto: Symbolbild

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Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton   Trotz Rückschlag im ersten Heimspiel der Fastenzeit gilt: Gegen keinen anderen Zweitligisten haben Trierer Basketball-Profis so oft gewonnen wie gegen Kirchheim. Von daher kann es fürs Playoff für die Moselaner eigentlich keinen anderen ersten Wunschgegner geben als (wie 2016 gehabt) die "Knights" aus Baden-Württemberg. Sollte dies Realität werden, dann wird sich eine fette Ungereimtheit der diesmaligen letzten Sekunden eher nicht wiederholen. Konkret: Gladiators-Kapitän Simon Schmitz verkürzte mit seinem fünften (!) Dreier auf 72:73. Danach schien Schmitz die Chance zu bekommen, per Bonus-Freiwurf den Ausgleich zu erzielen. Denn der Erfolgsschütze landete auf dem Hosenboden, und der begleitende Schiedsrichter-Pfiff schien Foul gegen Schmitz zu bedeuten. Doch offiziell hieß es plötzlich Offensiv-Foul. Erst recht unverständlich, dass die Schiris sogar auf "unsportliches Foul von Schmitz" entschieden. Dazu stellte sich die Frage: Wieso zählte dann Schmitz'  Treffer überhaupt? Der angebliche Fouler selber bestätigte nach Spiel-Ende die Sichtweise und Einschätzung wohl sämtlicher Zeugen, inklusive Kirchheimer Akteure, aber exklusive der sogenannten Unparteiischen. Fazit: Die entsprechend emotionalisierten Gladiators-Fans unter den 2813 Zuschauern fühlten sich mal wieder für dumm verkauft. Verlierer-Trainer Marco van den Berg übte, einem ungeschriebenen Gesetz der Basketballszene folgend, hinterher keinerlei Kritik an den Schiris. Dafür bekam das eigene Team von dem 51-jährigen Niederländer Einiges ab. Als Argument für einen seiner Kritikpunkte nannte  "MvdB" die Tatsache, dass insgesamt nur sechs Freiwürfe erarbeitet wurden. Kirchheims  Sieg über 0:9, 29:26, 36:39, 61:54 und 63:65 fand der Mann aus Groningen "komplett verdient". Wobei die Gäste im ersten Viertel mit 3:13 Rebounds und ihrer kleinen Personal-Rotation eher wie ein Abstiegskandidat wirkten als wie ein Tabellendritter. Danach entsprachen die Knights dann allerdings ihrer Klassements-Position. Kein Wunder, dass die Partie viel Intensität aufwies. Dies fiel auch dem längsten Gladiator, Joey van Zegeren,  auf, und er fügte hinzu: "Von den Rängen kam viel Energie." Die zur Qualität passende Quantität: Der bisherige Saisonrekord bei der Zuschauerzahl wurde um 376 übertroffen. Und die absolute 2813 des Abends war die drittgrößte der Trierer Zweitliga-Zeit.                   Bei besagtem Emotionen-Extrem der Fans, die sich um eine Spiel-Verlängerung geprellt fühlten,  geriet die Verlängerung der Verträge von Kilian Dietz und Chefcoachs um ein Jahr natürlich fast in Vergessenheit, aber nicht ganz. Welche der beiden Seiten da im Falle des Trainers vielleicht eine Wiederholung des Zweijahresvertrages wollte und welche Seite vielleicht nicht, ließ sich nicht herausfinden. Der bisherige Saisonrekord bei der Zuschauerzahl wurde um 376 übertroffen, der Durchschnitt auf exakt 2000 gebracht. Die erfolgreichsten Gladiators-Korbschützen nach 27 Saisonspielen:  Spearman 423,  Schmitz 300,  Herrera 198,  Smit 183,  Nicholas 170.   


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