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Gladiators: Griffin gut im Griff

Die Auseinandersetzung quasi an der Nahtstelle zwischen Playoff-Qualifikation und -Verpassen verlor der Klub mit der etwas schlechteren Ausgangsposition: Der in Quakenbrück angesiedelte Tabellenneunte Artland Dragons unterlag in Trier dem bisherigen -achten mit 78:91.
Simon Schmitz beim Spiel gegen die Artland Dragons. Foto: Photogroove/Simon Engelbert

Simon Schmitz beim Spiel gegen die Artland Dragons. Foto: Photogroove/Simon Engelbert

Von Bernd Schneider         In den römischen Arenen gab es zwar Gladiatoren, aber keine Drachen. In Deutschlands Zweiter Basketball-Liga sind neuerdings beide Spezies vertreten. Wobei sich die Waffen der Gladiators wie am 20. Oktober in Niedersachsen (88:87) als die effektiveren erwiesen.                            

60:60 als Erfolg empfunden                      

Zehnter Saisonsieg, zehntes Heimspiel, dritthöchster Saisonsieg, erstmals beide Saisonspiele gegen eine Mannschaft gewonnen, zum zweiten Mal in dieser Saison mehr als 90 Korbpunkte erzielt (zuvor nur beim 93:85 gegen Baunach in der Adventszeit) - fünf Fakten der Gladiators, die unmittelbar nach deren 129. Zweitliga-Auftritt bestanden. Aber mit 80 Prozent dieser Tatsachen konnte nur etwa eine halbe Stunde zuvor noch niemand rechnen. Konkret: Die Trierer lagen mit 41:48 im Rückstand, und das 60:60 in der 28. Minute wurde aus gutem Grund vom leidenschaftlichen Publikum als Erfolg gefeiert. Doch danach ratterte es gewaltig: Allein im letzten Viertel gelangen den Moselanern fünf Dreier, vorwiegend von Simon Schmitz. Der Kapitän traf in seinen gut 35 Einsatzminuten fünfmal aus der Distanz und damit nur einmal weniger als alle Quakenbrücker zusammen. Vor allem aber traf der fast 29-Jährige endlich mal wieder so, wie man es von ihm aus den ersten drei Gladiators-Saisons kannte. Und das "endlich" war dem Akteur, den auch ein zwischenzeitliches leichtes Hinken nicht bremste, deutlich anzusehen. Fazit: Wenn Schmitz Anfänger wäre, dann hätte er an diesem Abend seinen Durchbruch gehabt.      Der Dreier-Spezialist auf der anderen Seite, ebenfalls schnell von einer Verletzung erholt, enttäuschte hingegen: Chase Chandler Griffin, der erfolgreichste Distanzschütze der Liga, produzierte nur zwei Dreier. Ein Grund dafür war natürlich, dass sehr gut gearbeitet wurde gegen den Mann mit der Nummer 55, der drei Monate älter ist als Gladiators-Senior Jermaine Bucknor. Der 35-jährige Kanadier, der belegte, dass er basketballerisch alles kann und mit einem Dunk begeisterte, sah in "Team Community" den Schlüssel zur Wende.                             

Bessere Lösungen gefunden                        

Die Dragons, deren Trainer Florian Hartenstein einen Konzentrationsschwund seiner Schützlinge beklagte, schafften in der zweiten Halbzeit mehr Korbpunkte als vor der Pause. Dennoch gilt das wichtige Element, dass die Trierer in der zweiten Partiehälfte wesentlich besser verteidigten als in den ersten 20 Netto-Minuten. "Wir haben in der Pause Lösungen gefunden und dann umgesetzt, die wir in der ersten Halbzeit gegen geschickt angreifende Dragons noch nicht hatten", konkretisierte Sieger-Headcoach Christian Held. Bester Beleg: Demetris Morant steuerte vor der Pause 16 Zähler bei, danach nur noch zwei. Immerhin war der Mann mit der Nummer 21 hinter Bucknor und Schmitz dritterfolgreichster Akteur auf dem Parkett.                       

Statistik                                     

  • Personal:  Neben dem Dauerverletzten Kyle Dranginis fehlte bei den Gladiators der Luxemburger Thomas Grün, weil er sich in Chemnitz einen Außenbandanriss zugezogen hat.
  • Die Zuschauerzahl  2381 wurde in dieser Saison nur dreimal untertroffen. Die gleichzeitige Fernsehübertragung vom sechsten WM-Spiel der deutschen Handballer war wohl nicht ohne Einfluss. 
  • Die Viertel-Separation vom 19. Januar:  20:19,  17:19, 28:25,  26:15.                   
  • Die Beteiligten und direkten Beteiligungen an den 91 Gladiators-Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert):  Schmitz 2+17,  Bucknor 17+9,  Smit 3+5,  Lewis 5+10,  Joos 6+5,  Gloger 4+5,  Ilzhöfer 0+3,  Schmikale 0+0,  R.Hennen 0+0.  [absatz]  Bucknor (in den jüngsten beiden Heimspielen 60!) war zum siebtenmal Topscorer des Teams und weist damit den gleichen Saison-Höchstwert auf wie Till Gloger.                             
  • Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 19 Saisonspielen:   Bucknor 275,  Gloger 201,  Joos 193,  Lewis 160,  Smit 149. 


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