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Rekord ja, Freude nein

Sieben Tage nach dem dritthöchsten Auswärtssieg ihrer Geschichte (94:74 in Tübingen) und vor einer Serie von drei Auswärtsspielen verloren die Gladiators ihr zwölftes Heimspiel der Saison: Die Heidelberger Academics triumphierten nach Verlängerung mit 104:97 (82:82).

Von Bernd Schneider Die Partie beinhaltete neben sehr viel Qualität und 15 Führungswechseln einige Raritäten: An erster Stelle ist da die Tatsache zu nennen, dass Jordan Geist den absoluten Gladiatoren-Rekord, den Kyle Dranginis seit dem 30. September 2017 hielt (35), um drei Korbpunkte übertraf. Bewusst war dies dem 23-jährigen Amerikaner nicht. Wenn doch, dann hätte Geist zweifellos keinen Freudensprung gemacht. Denn er betont ja immer wieder, dass ihm nur der Erfolg des Teams wichtig sei. Und der wurde verpasst, weil die Gäste-Mannschaft stärker war als jede ihrer elf Vorgängerinnen, und weil sie in den fünf Minuten der Verlängerung 22 Punkte fabrizierte.                         Die zweite bis vierte Rarität: Jermaine Bucknor begeisterte in der 18. Minute mit einem 20-Meter-Pass auf Till Gloger, der zum Erfolg führte. Ein Freiwurf für Heidelberg wurde wiederholt, weil ein Holz eines Trommlers aufs Spielfeld flog. Und ein Freiwurftreffer für Trier wurde nicht anerkannt.                In der 15. Begegnung zwischen den Gladiators und ihren Heidelberger Zweitliga-Genossen war der vierte Tabellenplatz der Siegespreis.  Der erschwingliche dritte Hauptrunde-Rang wäre nicht nur vordergründig noch besser. Denn er schließt eine Playoff-Begegnung mit Chemnitz aus. Es sei denn, die als übermächtig empfundenen Sachsen würden überraschend noch von Bremerhaven überflügelt. Ob Platz vier oder fünf, ist ebenfalls bekanntlich  keineswegs schnuppe. Heidelberg und Trier sind da zurzeit angesiedelt, drei weitere HD-TR-Begegnungen also aus aktueller Sicht naheliegend. Academics-Trainer Branislav Ignjatovic hätte nach eigener Aussage "kein Problem" mit einem Wiedersehen im Playoff. Gladiators-Coach Christian Held lehnt dieses Thema noch strikt ab und verweist darauf, dass man sich ja erstmal überhaupt für den Saison-Höhepunkt qualifizieren müsse. Fakt ist: Trier hat zwei Siege mehr auf dem Konto als vor einem Jahr zwischen dem 23. und 24. Spiel und ebenfalls vier Punkte Vorsprung zum höchsten Scheitern-Rang. Den Grund für das Scheitern an der besten Leistung eines sehr starken Gegners sah Held darin, dass man nach einem Lauf im dritten Viertel "keine ausreichenden Antworten mehr" gehabt habe, als die Academics nach ihrem 50:62-Rückstand "zurückkamen". Die Art dieses Comebacks war eines von vielen Qualitäts-Elementen der Ignjatovic-Schützlinge.                    Den siebten Heimsieg in Folge haben die Gladiators also verpasst und stattdessen die höchste von vier Saisonniederlagen in Trier erlitten. Bis zum Rekord wäre es ohnehin noch ein Stückchen gewesen: In der letzten Saison mit Marco van den Berg gab es eine neunteilige Serie, denn 2017/18 wurden das sechste bis 14. Heimspiel ausnahmslos gewonnen. Sechsteiligkeit wie jetzt gab es auch 2015/16.          

Statistik des Tages  

  • Personalien: Abgesehen vom Langzeitverletzten Simon Schmitz war die Bestbesetzung gegeben. Allerdings war Till Gloger durch die Endphase einer Magen-/Darm-Erkrankung geschwächt. Chase Adams und Rupert Hennen verloren nach dem jeweils fünften Foul die Spielberechtigung. Adams' Ausfall war laut Heidelbergs Trainer von Belang.            
  • Die Viertel-Separation vom 12. Februar:  21:25,  22:22,  26:18,  13:17,  Overtime 15:22.          
  • Die Zuschauerzahl 2634 lag um 1553 unter dem Saisonrekord und war sicherlich durch die Verlegung von Sonntag auf Mittwoch beeinflusst. Immerhin wurde der Saison-Durchschnitt von unter auf über 2500 gehievt.   [absatz]
  • Detaillierte Gegenüberstellung aus der 15. Zweitliga-Begegnung von Trierern und Heidelbergern:  Dreier 11:14 (Erfolgsquoten 46:45 Prozent),  Freiwurf-Treffer 18:20,  Freiwurf-Flops 8:7,  Rebounds 26:35, Steals 7:5.                
  • Die größten fünf Einsatzzeiten auf Gladiators-Seite (Sekunden):  Geist 2198,  Dranginis 1998,  Bucknor 1553,  Ilzhöfer 1545,  Dietz 1261.  
  • Die größte Punktezahl eines Gladiators in einem Viertel:  11 von Geist  (im zweiten Viertel).               
  • Geist war mit seinen insgesamt 38 Zählern (inklusive 6 Dreier), die einen neuen absoluten Rekord für Gladiatoren darstellen, zum elftenmal Topscorer.   
  • Bilanz aus sämtlichen Zweitliga-Begnungen TR-HD und umgekehrt lautet nunmehr 7:8, in Trier 5:2.                     
  • erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 23 Saisonspielen:  Geist 436,  Gloger 362,  Bucknor 197,  Dranginis 190,  Ilzhöfer 137.    


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