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Herr Müller auf Tandemfahrt mit Gevatter Tod

Mit ihrem Debütalbum "Session mit Freunden" will die einheimische Singer-Songwriter-Band Herr Müller & sein Chauffeur auch fern der Mosel richtig durchstarten. Dafür haben die Jungs um Sänger Christian Müller sogar ein eigenes Promotionvideo in der Trierer City gedreht. Mit Erfolg: Bereits über 20.000-mal wurde ihr "Tanz mit dem Teufel" im Internet angeklickt.
Herr Müller und sein Chauffeur. Foto: Band

Herr Müller und sein Chauffeur. Foto: Band

Mit eingängigen deutschen Songs und zahlreichen Auftritten in den "verwunschenen" Kellern und Clubs an der Mosel, aber auch auf Festivals wie der legendären "Lott" im Hunsrück haben sich Herr Müller & sein Chauffeur in den letzten fünf Jahren bereits einen Namen rund um ihre Heimat Traben-Trarbach gemacht. So verzeichnen ihre Konzerte eine stetig wachsende Schar von Anhängern, die so gut wie jede Zeile mitsingen können.

Herr Müller fährt jetzt selber

Das Rückgrat der Band bilden die beiden Mittzwanziger Christian Müller und Bassist Mirko Hirschmann, die schon als 15-Jährige miteinander musizierten und die bis heute eine enge Freundschaft verbindet. So geht auch der Bandname darauf zurück, dass der seinerzeit bereits motorisierte Mirko Herrn Müller in dessen jungen und führerscheinlosen Jahren von Auftritt zu Auftritt fahren musste. Komplettiert wird das Quartett durch zwei gestandene Musiker der heimischen Rockszene, Ralf Schüler an Gitarre und Banjo sowie Christian "Giraffe" Pomplun am Schlagzeug. "Heute hat Herr Müller also gleich drei Chaffeure, obwohl er inzwischen meistens selber fährt", erklärt Mirko und lacht.

"Neue Hamburger Schule"

Die Stilrichtung der Band orientiert sich an der sogenannten "Neuen Hamburger Schule": Folklore mit deutschem Text und einer Prise Rock. Als Vorbilder nennt das Quartett deutsche Gruppen wie Tocotronoic oder Tomte, aber auch Folkrockgrößen wie Bob Dylan und Neil Young werden als Einflüsse angegeben. Ihr Repertoire besteht nahezu ausschließlich aus Eigenkompositionen aus der Feder von Frontmann Christian. Authentisch und lebensnah, gewürzt mit einer Prise Melancholie, bringt "Herr Müller" zu Papier, was ihn beschäftigt und interpretiert dies auf der Bühne – je nach Lust und Laune – immer wieder neu. Da müssen seine Bandkollegen auf alle Eventualitäten gefasst sein, wie Mirko berichtet: "Es kann schon mal vorkommen, dass sich bei einem Konzert spontan die Rhythmik eines Songs ändert – das ist immer auch abhängig vom Ambiente der jeweiligen Location."

Song im holländischen Rundfunk

2015 nahmen die vier ihre erste eigene CD, "Session mit Freunden", auf, die sie sogar schon im holländischen Rundfunk präsentieren durften. Der Plan, ein Promotionvideo für einen der Songs zu machen, sei spontan nach einem Konzert im Haus der Jugend in Wittlich entstanden, wie Mirko berichtet: "Ein Freund von uns hatte unseren Auftritt gefilmt und daraus ein Video geschnitten. Davon waren wir so begeistert, dass wir auf die Idee kamen, einmal ein richtiges Musikvideo zu drehen."

"Tanz der Teufel" in Trier

An einem grauen Novembertag wagte Müller in der Rolle des Protagonisten, der von Hirschmann alias Gevatter Tod wortlos überall hin begleitet wird, den "Tanz mit dem Teufel" in Trier. Als Kulisse dienten unter anderem zwei Kneipen, ein Waschsalon und diverse Geschäfte in der City. "Die Leute haben uns natürlich komisch angeguckt, aber wir hatten total viel Spaß dabei", erinnert sich Mirko. So viel Spaß, dass die Freunde noch einen Schritt weitergingen und sich kurzerhand ein Tandem liehen, um damit vor laufender Kamera die Straßen der Moselstadt unsicher zu machen. Die originelle Idee kam gut an: Innerhalb einer Woche brachte es "Tanz mit dem Teufel" auf 20.000 Facebook-Views und beachtliche 1.500 Zuschauer bei Youtube. Für das "Leben nach dem Tod" haben Herr Müller & sein Chauffeur indes ganz reelle Pläne, wie Mirko verrät: "2015 haben wir über 30 Konzerte gespielt. Daran möchten wir auch in Zukunft anknüpfen und auf noch mehr Festivals auftreten."

Konzerte und Infos

Am Samstag, 2. April, ist die Band zu Gast im Staffelter Hof in Kröv und am Sonntag, 3. April, im "Café MoMo" in Trier. Das Video gibt es hier zu sehen, weitere Infos zur Band gibt es hier und bei Facebook.  DW


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