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Hier ist Aufklärung erforderlich!

Leserbrief von Hans-Peter Felten, Beauftragter der NABU-Gruppen der Region Trier

Der ART behauptet am 05.02.2020 im Internetforum Biotüte, die Verbandsvertretung und die Kreistage hätten sich für die Biotüte entschieden. Dem NABU ist kein Beschluss dieser Gremien bekannt, in dem  sich diese explizit für die Biotüte entschieden hätten. Es ist richtig, dass die Gremien dem 2017 erstellten ART-Logistikkonzept 2020 zugestimmt haben. Dort kommt das Wort Biotüte allerdings überhaupt nicht vor. Hinsichtlich des Einsammelns von Bioabfällen sieht das Logistikkonzept vielmehr die Umsetzung des Modells Trier Plus vor. Auch in dem Modell Trier Plus taucht das Wort Biotüte nicht auf. Zwar soll auch im Modell Trier Plus Bioabfall in „Bioabfall-Sammeltüten“ gesammelt und zu Sammelstellen verbracht werden. Damit ist aber auch schon die Gemeinsamkeit beendet. Denn anders als im System Biotüte sieht das Modell Trier Plus die Aufstellung der erforderlichen Sammelcontainer nicht in Ortschaften, sondern ausschließlich in den 84 Grüngutannahmestellen vor. Hier soll nicht weiter darauf eingegangenen werden, dass dieses Modell noch weniger tauglich ist als die Biotüte. Denn beide Systeme sind benutzerunfreundlich, unterlaufen das Kreislaufwirtschaftsgesetz und führen zu einem ungeheuren und abzulehnenden Individualverkehr. Es ist vielmehr die Frage zu stellen, ob irgendeine Entscheidung der politischen Gremien den ART berechtigt, ein anderes System einzuführen als das im Logistikkonzept 2020 von den Verbandsgremien beschlossene. Und wie sieht es mit den dadurch entstandenen Kosten aus? Von wem wurde die Berechtigung erteilt, die für das System Biotüte entstandenen und weiter entstehenden Kosten aufbringen zu dürfen? Der Aufbau des Systems Biotüte machte nicht nur die Anschaffung einer riesigen Zahl von Sammelcontainern erforderlich. Es kamen nie geplante wöchentliche Leerungsfahrten durch alle Ortschaften der Region Trier hinzu. Zudem wurde die Anschaffung von 3 Reinigungsfahrzeugen nötig. Zur Behebung all der Probleme, die im Zusammenhang mit der Vielzahl überfüllter und verunreinigter Container entstanden waren, war außerdem der Einkauf externer Personal- und Fahrzeugressourcen erforderlich. Hier ist Aufklärung erforderlich!


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