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Hohe Nebeneinkünfte: "Rezo" kritisiert Landrat Schartz

Der bekannte Youtuber "Rezo", der 2019 aufgrund seines Videos "Die Zerstörung der CDU" erhebliche (mediale) Aufmerksamkeit erhielt, setzt sich in seinem neuesten Beitrag mit der "Klima-Katastrophe" und insbesondere der Klimapolitik der CDU auseinander. Auch Landrat Günther Schartz gerät dabei im Zusammenhang mit seinen hohen Nebeneinkünften aus seinem RWE-Aufsichtsratsposten in den Fokus. Vor allem bei jungen Wählern könnte dies Auswirkung auf das Wahlverhalten bei der anstehenden Landrats-Wahl haben.
Foto: Screenshot/Youtube-Kanal Renzo

Foto: Screenshot/Youtube-Kanal Renzo

Um nicht weniger als die "Klima-Katastrophe" geht es in dem neuesten Video (Link) von "Rezo". Im Mittelpunkt des am vergangenen Samstag (4. September) auf der Online-Plattform Youtube veröffentlichen Videos steht unter anderem der Energieriese RWE und dessen Verbindungen hinein bis in politische Spitzenämter. Rezos Vorwurf: Da RWE mit der Verbrennung von Kohle und Gas "dick Patte" mache, hielte sich der Konzer "sehr close" mit der Politik, um beispielsweise den Kohleausstieg so lange wie möglich hinauszuzögern. "Allein in Rheinland-Pfalz hat ein Drittel der Landräte im lezten Jahr Geld von Energie-Großkonzernen (Anm.: direkt oder von Tochterunternehmen) bekommen, meistens von RWE", sagt Rezo und leitet damit das von ihm so bezeichnete Kapitel "Sugar Daddy" ein.

"Haupteinnahmequelle faktisch RWE"

Rezo selbst erwähnt den Namen nicht, lässt dafür aber Einblendungen sprechen. "Bei einem CDU-Politiker", gemeint ist Landrat Günther Schartz, "sind es circa 130.000 Euro." Bei einem vom Steuerzahler ermöglichten Grundgehalt von mehr als 100.000 Euro im Jahr könne man erwarten, dass er ausschließlich im Sinne der Bevölkerung handelt, so Rezo. "Seine Haupteinnahmequelle war faktisch RWE und was er im Gegenzug dafür getan hat, weiß letztendlich nur er selbst", resümiert der Youtuber. "Aber seine Gegenleistung scheint einen sehr hohen finanziellen Wert zu haben", spekuliert Rezo. Damit ist Schartz in guter Gesellschaft. Anfang der 2000er Jahre wurde bekannt, dass über 100 Politiker auf der Lohnrolle bei RWE standen, was zu Rücktritten zweier hochrangiger CDU-Politiker führte (damaliger Bundesvorsitzenden des christdemokratischen Arbeitnehmerflügels, Hermann-Josef Arentz, sowie damaliger CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer).

Ende im Aufsichtsrat

Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion hatte Landrat Günther Schartz auf Grundlage einer Neuregelung des Landesbeamtengesetzes zu Jahresbeginn die Fortführung des Aufsichtsratspostens bei RWE untersagt. Wie Schartz gegenüber dem WochenSpiegel mitteilen ließ, seien damit seine Pläne zur Gründung einer Stiftung hinfällig geworden. "Ich habe in der Vergangenheit immer gerne für wohltätige Zwecke und Organisationen gespendet. Wie angekündigt habe ich erst vor Kurzem Spenden getätigt, unter anderem für die Flutopferhilfe. Auch in Zukunft werde ich selbstverständlich an gemeinnützige oder Hilfsorganisationen spenden", so Schartz. (jk)


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